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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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habe ich es verdient, dich als mein persönliches Kreuz tragen zu müssen ? Es ist ja nicht so, als hätte ich einen Albatros erschossen. Welchen Teil von Geheimversteck verstehst du nicht? Wenn ich Besucher wollte, würde ich sie einladen – und wer zur Hölle ist das?“
    „Das ist Larry Oblivion“, sagte ich. „Du wirst seine Manieren entschuldigen müssen . Er ist tot.“
    Der Sammler musterte Larry und zuckte die Achseln. „Ich habe schon einen Zombie und einen Leichnam. Ich hatte sogar mal eine Mumie, aber das gottverdammte Ding fiel auseinander, als ich versuchte, seine Bandagen mit Dampf zu reinigen. Was willst du diesmal, Taylor? Was auch immer es ist, du kannst es nicht haben. Ich bin im Augenblick sehr beschäftigt.“
    „Was hat es mit der neuen Klamotte auf sich?“, erkundigte ich mich listig. Der Sammler konnte nicht widerstehen, mit seinen neuesten Anschaffungen anzugeben.
    „Oh, dieses alte Ding?“, sagte der Sammler. „Sie ist ganz elegant, oder? Das ist die Tunika, die Pilatus trug, als er seine Hände in Unschuld wusch. Würdest du mir glauben, dass ich sie weggeworfen in einem Waschkorb fand? Wenn man Leuten nicht zutrauen kann, auf Dinge aufzupassen, dann sollte man ihnen nicht gestatten, sie zu haben.“ Er knurrte plötzlich, als ihm auffiel, dass er sich hatte ablenken lassen. „Warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Was habe ich dir getan?“
    „Du weißt, was du getan hast“, sagte ich, und er schaute weg, um meinen Blick nicht erwidern zu müssen.
    „Das ist lange her“, sagte er. „Wie oft muss ein Mann für seine Sünden bezahlen? Es sollte eine Verjährungsfrist für Schuld geben.“ Er fixierte mich missmutig. „Du kannst nicht einfach bei mir reinplatzen, wenn dir der Sinn danach steht! Wenn ich Gesellschaft wollte, würde ich eine Kontaktanzeige im Inquirer aufgeben! Oh, zur Hölle, sag mir, was du dieses Mal willst und lass es uns hinter uns bringen. Ich würde mir ja Wachhunde halten, aber die pissen auf die Ausstellungsstücke.“
    „Du hattest recht“, sagte Larry zu mir. „Verrückt wie ein Sack Arschlöcher.“
    „Halt’s Maul, Grabflüchter“, knurrte der Sammler.
    Ich ging dazwischen. „Das letzte Mal, als wir uns trafen, Sammler, meintest du, du seiest mit etwas Neuem beschäftigt, und jetzt sagst du, du seiest immer noch beschäftigt … da frage ich mich: Hast du ein neues Hobby gefunden? Etwas … anderes?“
    Der Sammler stierte mich einen Augenblick lang an. Er schien ehrlich verdutzt. „Nein … nicht wirklich. Ich verwende momentan die meiste Zeit für den Versuch, ein besonders schwer fassbares arthurianisches Artefakt auszuspüren, das nicht ist, was es sein sollte, aber das ist nicht genug, um dich hierher zu bringen … also, was ist es, Taylor? Spuck es aus!“
    „Es heißt, du hast angefangen, Leute zu sammeln“, sagte ich geradeheraus. „Einzigartige, wichtige und bedeutende Individuen. Larry denkt, du hieltest seinen Bruder Tommy wegen dessen Gabe hier fest. Stimmt das?“
    Der Sammler stierte mich regelrecht an. „Das ist es? Deshalb bist du hier? Bist du verrückt? Was zur Hölle sollte ich mit Leuten wollen? Widerliche, laute, fordernde Dinger. Welchen Teil von Ich-lebe-allein-in-Geheimverstecken-so-weit-wie-möglich-von-verdammten-Leuten-entfernt hast du nicht kapiert? Ich sammle seltene, faszinierende Gegenstände aus allen Epochen der Geschichte. Hauptsächlich, um sie vor anderen Leuten zu schützen, die sie nicht zu schätzen wüssten. Ich mag Sachen. Bei Dingen weiß man, woran man ist. Komm und sieh es dir an, wenn das nötig ist, um dich loszuwerden. Du hast eine halbe Stunde, um meine Sammlung zu bewundern und dich davon zu überzeugen, dass ich keine Leute horte, bevor ich dich rauswerfe.“
    Er drehte sich um und stakste in die Tiefen des Bahnhofs hinein – sein Scheinwerfer folgte ihm. Larry und ich eilten hinterher. Wir hatten gerade den Ausgangsbogen durchquert, als ein Dutzend Personenschutzroboter des Sammlers aus dem Nichts erschien, um neben uns zu gehen. Ich legte warnend eine Hand auf Larrys Arm, um ihn daran zu hindern, darauf zu reagieren, aber er schüttelte mich ab. Seine Aufmerksamkeit war auf den Rücken des Sammlers gerichtet. Er hatte kein Wort von dem, was der Sammler gesagt hatte, geglaubt. Ich selbst war nicht sicher. Walker irrte sich für gewöhnlich bei Dingen wie diesen nicht, aber … der Sammler hatte recht. Er machte sich nichts aus Menschen. Nur aus Dingen.
    Wie aus den

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