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Nimm mich

Nimm mich

Titel: Nimm mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Haus zurückgezogen.
    Aus seinem Haus ein Heim zu machen war genau das, was der Doktor ihr verschrieben hätte. Je beschäftigter sie war, desto weniger Zeit hatte sie zum Nachdenken. In den letzten zehn Tagen hatte sie Maler und Tapezierer bestellt, Möbel und Pflanzen liefern lassen. Es hatte ihr große Freude bereitet, aus diesem Haus das Heim zu machen, das sie sich immer gewünscht hatte. Allerdings hatte sie sich nicht mal in ihren wildesten Träumen ausgemalt, jemals ein so feudales Zuhause einzurichten. Und nie zuvor hatte ein Auftrag bewirkt, dass sie sich solche Illusionen machte.
    Ich bin völlig erledigt, dachte sie schläfrig und zufrieden und legte den Kopf auf das weiche Kissen. Noch immer roch es hier leicht nach Farbe. Sie lächelte.
    Von den ursprünglichen Farben war nicht viel übrig geblieben. Sie hatte die Räume mit Licht gefüllt, mit wunderschönen Stoffen und Tapeten, Blumen und herrlichen antiken Accessoires. Seine wertvolle Kunstsammlung hatte sie durchgesehen und alle langweiligen Stücke auf den Dachboden verbannt.
    Tagelang war es in dem Haus zugegangen wie in einem Bienenstock.
    Jessie schloss die brennenden Augen. Sie wünschte, er wäre jetzt da, würde neben ihr sitzen, ihr die Füße massieren. Oder sie auf dem Boden vor dem offenen Kamin lieben und ihr noch mehr über Erotik beibringen. Er würde ihr erzählen, wie furchtbar langsam sie lernte und dass sie nicht aufhören dürfte, zu üben, bis sie es richtig konnte.
    Mit Joshua zu schlafen war das Tollste, was sie je erlebt hatte. Sie genoss aber auch die stillen Momente, wenn sie gemeinsam Musik hörten oder sich einen alten Film ansahen. Sich unterhielten. Es war erstaunlich, dass sie sich immer so viel zu erzählen hatten, wo sie doch selten einer Meinung waren. Egal, um welches Thema es ging, sie liebten es beide, die Fakten im Lexikon nachzuschlagen. Wenn sie ihm mal wieder eine ihrer unerwarteten Fragen stellte, schaute Joshua sofort lachend in seinen Büchern oder im Internet nach.
    Wie es schien, war er viel entspannter als früher. Er lachte öfter. Er mochte es, wenn sie ihn berührte, auch wenn sie nicht miteinander schliefen. Sie fasste ihn an, wann immer sie das Bedürfnis hatte, und das war oft der Fall. Sie liebte es, sein Haar zwischen ihren Fingern zu spüren. Sie genoss sein kratziges Kinn, wenn sie sich auf dem Sofa an ihn kuschelte. Er schob sie nie weg. Sollte ihm das Schmusen weniger Spaß machen als ihr, so zeigte er es zumindest nicht. Er schien es zu mögen, dass sie sich je nach Laune an ihn schmiegte wie eine kleine Katze.
    Wenn sie also nicht gerade über eine Schwangerschaft grübelte, war sie die meiste Zeit über glücklich.
    Seine Selbstbeherrschung war phänomenal. Nie zuvor hatte sie jemanden wie ihn kennengelernt. Conrad hatte also recht gehabt. Es war schwer zu sagen, ob Joshua überhaupt mal etwas aus der Bahn warf. Je wütender er war, desto ruhiger wurde er. Zum Glück war er noch nie wütend auf sie gewesen.
    Mit ihm zu schlafen war spektakulär. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass andere Menschen im Bett auch so perfekt zusammenpassten wie sie. Im Bett oder auf dem Boden. Oder auf einem Stuhl. Sie waren unersättlich. Er lehrte sie, hemmungslos und einfallsreich zu sein. Als sie an die verschiedenen Orte dachte, errötete sie. Nie mehr würde sie die Treppe ansehen können, ohne an die roten Stellen auf ihrem Hintern zu denken, die sie am nächsten Tag entdeckte.
    Den Kurzstreckenlauf ins Badezimmer, um die nötige Vorbereitung mit dem Diaphragma zu treffen, und den Weg zurück ins Bett hatte sie so lange trainiert, bis sie richtig schnell war.
    Sie seufzte zufrieden und rutschte tiefer in eine noch bequemere Position. Fred und Ginger, die in einem Ballsaal Walzer tanzten, hielten sie nicht wach.
    Joshua, komm nach Hause.
    Joshua hörte den Fernseher laufen, als er seinen Koffer am Ende der Treppe abstellte, um ihn später hinaufzutragen. Der Geruch nach frischer Farbe lag in der Luft. Sie hatte wie immer das Licht in der Eingangshalle für ihn angelassen. Auch wenn es nur eine Kleinigkeit war, so fiel sie ihm jedes Mal auf, wenn er hereinkam.
    Auf dem halbrunden Tisch hatte sie eine ziemlich riesige, ziemlich hässliche Vase platziert. Der Duft der vielen Blumen mischte sich unter den Geruch nach Farbe und Möbelpolitur. Vermutlich hatte sie von seinen Angestellten gnadenlosen Einsatz verlangt. Doch seine Angestellten verehrten Miss Jessie. Alle verehrten sie. Ein kleines, zufriedenes

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