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Nimmerklug in Sonnenstadt

Nimmerklug in Sonnenstadt

Titel: Nimmerklug in Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai Nossow
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deshalb dauerte es recht lange, bis er das Buch durchgelesen hatte. Er vergaß sogar, daß dieses Buch nicht ihm, sondern der Leihbücherei gehörte, doch als er es ausgelesen hatte, fiel ihm wieder ein, daß er es abgeben mußte.
    Er erschien also in der Leihbücherei und berichtete der Bibliothe karin, daß er das Buch auf der Straße gefunden habe. Die Bibliothe karin sah in ihrer Liste nach und entdeckte, daß ,Die erstaunlichen Abenteuer des Gänsejungen Jaschka` an Leseblatt ausgeliehen wor den waren — genau an dem Tage, als er verschwand.
    So wurde festgestellt, daß Leseblatt sich das Buch aus der Leihbücherei geholt hatte, danach die Oststraße hinuntergegangen war und das Buch in der Nähe seines Hauses verloren hatte. Was weiterhin mit ihm geschah, wurde bis zum heutigen Tage noch nicht geklärt. Vielleicht ist Leseblatt das gleiche zugestoßen wie dem Polizisten Pfeifstengel, und er lebt irgendwo unter einem anderen Namen.
    Wir bitten noch einmal jeden, der etwas von Leseblatts Aufenthaltsort weiß, dies unserer Zeitungsredaktion umgehend mitzuteilen."
    Nachdem Pünktchen den Artikel durchgelesen hatte, dachte sie gründlich nach. Was soll das bedeuten? fragte sie sich. Folglich hat Nimmerklug mir etwas vorgelogen, als er sagte, er habe Leseblatt in einen Knirpserich zurückverwandelt. Das sind ja schöne Geschichten!
    Da kamen Nimmerklug und Buntfleck zurück.
    „Alles in Ordnung!" rief Nimmerklug. „Unser Auto ist da. Morgen können wir fahren."
    „Wohin?" Pünktchen runzelte die Stirn.
    „Heim nach Blumenstadt natürlich. Das haben wir doch beschlossen!"
    „So?" fragte Pünktchen böse. „Nachdem du hier schreckliche Sachen angestellt und den Knirpsen das Leben zur Hölle gemacht hast, willst du Reißaus nehmen?"
    Nimmerklug starrte sie an. „Ich? Wem hab ich das Leben zur Hölle gemacht?"
    „Das weißt du nicht? Und wer ist schuld an den Windbeuteln, die niemanden in Frieden lassen?"
    ” Wer denn?"
    "Du!"
    "Ich?" Nimmerklug riß vor Verblüffung den Mund auf.
    „Du brauchst gar nicht den Schnabel aufzusperren", sagte Pünktchen ärgerlich. "Lies lieber die Zeitung."
    Hastig griff Nimmerklug nach der Zeitung, setzte sich an den Tisch und begann zu lesen. Buntfleck blickte ihm über die Schulter.
    „Das ist ja ein Witz!" sagte er lachend. „Dieser Professor Tastfühler hat uns natürlich vor dem Eselgehege stehen sehen. Aber er hatte keine Ahnung, daß Nimmerklug einen Zauberstab besitzt, und glaubt nun, der Esel habe sich von ganz allein in einen Knirps verwandelt."
    „Laß das dumme Geschwätz!" schalt Nimmerklug. „Das wissen wir auch allein."
    Als er den Artikel Professor Tastfühlers zu Ende gelesen hatte, sah er Pünktchen schuldbewußt an und kratzte sich heftig hinter dem Ohr. „Dann bin ich also der Schuldige!" murmelte er.
    „Und das ist nicht alles!” fuhr Pünktchen fort. „Nun mußt du noch den Artikel über Leseblatt lesen."
    „Über was für ein Leseblatt?"
    „Lies nur! Dann fällt es dir wieder ein."
    Nimmerklug vertiefte sich in den Artikel über Leseblatt, und Bun tfleck baute sich wieder hinter ihm auf, um ihm über die Schulter zu blicken.
    „An Stelle von Leseblatt hat Nimmerklug also drei richtige Esel in Knirpseriche verwandelt, während Leseblatt ein Esel geblieben ist!" Buntfleck wollte sich ausschütten vor Lachen.
    „Hm!" murmelte Nimmerklug. „Das ist ja eine schöne Geschichte. Was soll ich jetzt bloß machen?"
    „Was du machen sollst?" fragte Pünktchen ärgerlich zurück. „Erstens muß Leseblatt so schnell wie möglich in einen Knirpserich zurückverwandelt werden. Die arme Buchstabine ist sicherlich schon ganz krank vor Kummer. Und zweitens müssen alle drei Esel, die du in Knirpse verwandelt hast, wieder in Esel zurückverwandelt werden."
    „Richtig!" Nimmerklug nickte. "Morgen gehen wir in den Zoo und suchen Leseblatt. Wenn er damals nicht unter den drei Eseln war, muß er ja noch irgendwo im Zoo sein. Aber wie soll ich die drei richtigen Esel finden, die ich in Knirpse verwandelt habe?"
    „Wir müssen so lange in der Stadt herumlaufen, bis wir sie entdeckt haben!" sagte Pünktchen streng. „Unsere Abreise muß aufgeschoben werden."
    „Aufgeschoben?" schrie Buntfleck. „Nein! Ich soll noch länger hierbleiben, wo mir eiskaltes Wasser hinter den Kragen gegossen wird?"
    „Sollen die Windbeutel weiterhin die Sonnenstädter peinigen, und soll Leseblatt für immer ein Esel bleiben? Außer uns kann ihm doch niemand helfen, denn nur wir haben

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