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Nina, so gefällst Du mir

Nina, so gefällst Du mir

Titel: Nina, so gefällst Du mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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seiner Arbeit inne. Er stützte sich auf die eiserne Harke und vergaß weiter zu harken.
    War es etwa seine eigene Schuld gewesen? War es seine eigene Unzugänglichkeit, durch die Nina unsicher und nervös und affektiert wurde?
    Denn jetzt war sie anders – ganz, ganz anders.
    Was hatte Grete doch noch im Auto gesagt?
    „Wäre nicht eine Freundin aufgetaucht und hätte mir geholfen, dann hätte ich den ganzen Laden zumachen können. Sie ist fabelhaft nett und tüchtig, und sie ist die allerbeste Kameradin unter der Sonne.“
    Gunnar freute sich, daß er Nina wiedergetroffen hatte. Nicht die Nina, die er aus Lillevik kannte, sondern diese: diese sommerfrohe, prächtige Nina.

Es muß auch solche geben
     
     
    „Äh“, machte Bellina, und dann räusperte sie sich, und dann kam nichts weiter.
    „Na, Bella, was hast du auf dem Herzen?“ fragte die hellhörige Grete.
    „Ach ja, äh… es ist so… daß… daß… daß mein Vetter in Bekkum heute Geburtstag hat… und da wollteich fragen, ob ich vielleicht heute meinen freien Abend haben könnte und… lange bleib ich nicht… aber ich dachte vielleicht…“
    „Doch. Es ist sonnenklar, daß du heute deinen freien Abend haben kannst, gute Bella“, sagte Grete. „Du hast dich in dieser ganzen schwierigen Zeit so großartig benommen, warst immer nett und willig.“
    „Wißt ihr was?“ sagte Gunnar. „Ich finde, Grete, du solltest heute abend nach Bekkum fahren und deine Mutter besuchen. Dann kannst du Bella gleich mitnehmen. Ich werde auf das Haus aufpassen, und Nina paßt auf Zottel auf.“
    „Und Zottel paßt auf uns auf“, sagte Nina strahlend. „Wirklich, Grete, Gunnar und ich sind hier so gut eingearbeitet, daß wir den Kram schon schmeißen werden.“
    „Ja, wenn ihr das wirklich tun wollt.“
    „Das versuchen wir dir ja gerade klarzumachen. Und grüße deine Mutter und sage ihr, alles geht wie am Schnürchen.“
    „Ja, dank dir und Gunnar“, sagte Grete. Ihre Augen leuchteten vor Freude und Dankbarkeit. „Na schön, ich sage also vielen Dank. Und Bella, wir fahren um halb acht. Ist das zu schaffen? Dann ist das Essen hier vorüber, und du kannst um acht Uhr bei deinem Vetter sein.“
    „Oh, vielen Dank auch! Das ist wunderbar“, sagte Bella, drehte sich auf dem Absatz um und stürzte in ihre Kammer hinauf, um nach einer Weile zurückzukehren, den ganzen Kopf voller Lockenwickler.
    Nina hatte recht. Die Arbeit ging wie am Schnürchen. In das ganze Haus war ein fröhlicher und sicherer Rhythmus gekommen. Und es war gerade, als stecke dieser Rhythmus die Gäste an. Pünktlichkeit und Sauberkeit, gutes Essen und freundliches Entgegenkommen und tadellose Bedienung: Was konnte man sich mehr wünschen?
    Und Grete hatte ihre schriftlichen Arbeiten nachgeholt. Das Haushaltungsbuch und die Buchführung der Pensionwaren in Ordnung. Bella hatte endlich gelernt, jede einzelne Bestellung in das kleine Notizbuch einzutragen, das Grete ihr in ihre Schürzentasche gesteckt hatte. Da stand in Bellas großer Kinderschrift: „Heer Lasen 10 sigareten und ein Kaffe aufs zimer für Fräulein Dyring“, und daneben sauber und richtig das Datum. O gewiß, es war kein Zweifel möglich, Bellas Intelligenz nahm zu.
    „Ach, da fällt mir ein“, sagte Grete plötzlich, „heute soll ja das amerikanische Ehepaar kommen. Da kannst du dich betätigen, Gunnar. Ich bin heilfroh, wenn ich keine Fremdsprachen zu sprechen brauche.“
    „Amerikanisch ist ja nun nicht gerade das Schönste, was ich kenne“, lächelte Gunnar. „Aber wir werden es wohl schaffen, das heißt, wenn die Amerikaner mein vornehmes Oxford-Englisch verstehen.“
    „O du gräßlicher Snob!“ lachte Grete. „Übrigens steht da ein Sack voll schmutziger Wäsche, die muß zu Malene Fjell nach ‚Blaufall’ hinaufgefahren werden, daß du es weißt.“
    „Wie das gnädige Fräulein befehlen! Malene Fjell – ach ja, ich weiß schon, die das kleine rote Haus hinter dem Krämer hat mit den Kaninchen und einer Ziege am Strick.“
    „Richtig, und mit einer Waschmaschine im Keller. Das ist das Schlaueste, was Malene jemals gemacht hat, sich diese Waschmaschine anzuschaffen. Jetzt wäscht sie für alle Leute hier herum in den Hütten, ebenso wie für uns. Also mach, daß du wegkommst. Je eher, desto besser. Du mußt rechtzeitig zurück sein, um beim Lunch bedienen zu können.“
    „Und fahre nicht etwa hinterher ins Hotel ,Blaufall’!“ neckte Nina.
    „Nein, da brauchst du keine Angst zu haben“, sagte

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