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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Technologien für die Energieeinsparung investiert haben. Energiesparen heißt, sich auf den Wettbewerb einstellen. Aber wir stellen uns nicht auf den Wettbewerb ein …«
    »Wunderbar, John! Energiesparen und Statistiken - langweiliger geht’s nicht mehr!«
    »Das interessiert doch niemanden, John!«
    »Das amerikanische Volk interessiert es«, erwiderte Morton.
    »Absolut nicht, John.«
    »Bei so etwas hört kein Mensch hin. Passen Sie auf, John, es gibt einen altersbedingten Konservativismus, besonders bei den über Fünfundfünfzigj ährigen. Die aber bilden den stärksten Wählerblock, und die sind bei diesem Thema kompromißlos. Sie wollen keine Verschlechterung, keine Energieeinsparung. Die alten Amerikaner wollen das ganz einfach nicht.«
    »Aber alte Leute haben Kinder und Enkelkinder. Sie müssen sich auch Gedanken über die Zukunft machen.«
    »Den Alten ist das scheißegal, John. Hier steht es, schwarz auf weiß: Ihrer Ansicht nach kümmern sich ihre Kinder nicht um sie, und da haben sie recht. Also kümmern sie sich auch nicht um ihre Kinder. So einfach ist das.«
    »Aber die Kinder …«
    »Die Kinderwählen nicht, John.«
    »Bitte, hören Sie auf uns, John!«
    »Nichts von Energiesparen, John! Sich auf den Wettbewerb einstellen, ja. In die Zukunft blicken, ja. Die Probleme erkennen, ja. Ein neues Denken, ja. Aber nichts von Energiesparen! Sie brauchen sich bloß mal die Zahlen anzusehen!«
    »Bitte!«
    »Ich lasse es mir mal durch den Kopf gehen, Jungs«, sagte Morton.
    Die beiden Wahlkampfhelfer merkten offensichtlich, daß im Augenblick nicht mehr zu erreichen war, und klappten ihre Statistiken zu.
    »Sollen wir Margie herschicken, damit Sie den Text umschreibt?«
    »Nein. Ich muß erst darüber nachdenken.«

»Vielleicht sollte Margie einfach mal ein paar Sätze vorformulieren.«
    »Nein.«
    »Okay, John. Okay.«
    »Wissen Sie«, sagte Morton, als die beiden abgezogen waren, »eines Tages wird ein amerikanischer Politiker das tun, was er für richtig hält, statt das, was die Umfragen ihm sagen -und man wird es als geradezu revolutionär empfinden.«
    Die beiden Mitarbeiter kamen wieder zurück. »Nun kommen Sie schon! Sie sind müde, John.«
    »Es war doch wohl eine anstrengende Reise.«
    »John, vertrauen Sie uns! Wir haben die Zahlen. Wir können Ihnen mit fünfundneunzigprozentiger Zuverlässigkeit sagen, was die Leute denken.«
    »Ich weiß verdammt gut, was sie denken. Sie sind frustriert. Und ich weiß auch, warum. Es ist fünfzig Jahre her, daß sie zum letztenmal eine richtige politische Führung erlebt haben.«
    »Bitte, nicht schon wieder. John! Wir leben im zwanzigsten Jahrhundert. Politische Führung heißt heute, den Leuten sagen, was sie hören wollen.«
    Sie gingen.
    Gleich darauf tauchte Woodson mit einem mobilen Telefon auf. Er setzte zum Sprechen an, aber Morton hob abwehrend die Hand.
    »Nicht jetzt, Bob!«
    »Senator, ich glaube, Sie sollten diesen Anruf …«
    »Nicht jetzt!«
    Woodson trat den Rückzug an. Morton sah auf seine Armbanduhr. »Sie sind Mr. Connor und Mr. Smith?«
    »Ja«, sagte Connor.
    »Gehen wir ein paar Schritte!« schlug Morton vor. Wir verließen den unmittelbaren Drehort und gingen in Richtung einer Anhöhe über den hügeligen Golfplatz. Es war Freitag. Nur wenige Leute spielten. Etwa fünfzig Meter vom Filmteam entfernt blieben wir stehen.
    »Ich habe Sie hierhergebeten«, sagte Morton, »weil Sie, soweit ich unterrichtet bin, die für die Nakamoto-Sache zuständigen Officers sind.«
    Ich wollte einwenden, daß das nicht stimme, daß Graham der zuständige Officer sei, aber Connor kam mir mit einer Antwort zuvor: »Ja, das ist richtig.«
    »Ich habe einige Fragen zu diesem Mordfall. Er ist ja wohl mittlerweile gelöst?«
    »Es sieht ganz so aus, ja.«
    »Haben Sie Ihre Ermittlungen abgeschlossen?«
    »Ja, was die praktischen Aspekte betrifft, sind die Ermittlungen beendet.«
    Morton nickte. »Man hat mir gesagt, daß Sie beide sich besonders gut mit den Japanern auskennen. Ist das richtig? Einer von Ihnen hat sogar einmal in Japan gelebt?«
    Connor machte eine angedeutete Verbeugung.
    »Sie sind derjenige, der heute mit Hanada und Asaka Golf gespielt hat?«
    »Sie sind gut informiert.«
    »Ich habe heute vormittag mit Mr. Hanada gesprochen. Wir hatten früher in einer anderen Angelegenheit Kontakt miteinander.« Morton stellte sich abrupt vor Connor hin und sagte: »Ich habe folgende Frage: Hat die Nakamoto-Sache etwas mit MicroCon zu tun?«
    »Wie

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