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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Die brauchte manchmal ‘ne Menge Make-up. Die Haut am Hals ist nämlich ganz schön empfindlich, Mann. Und die hatte da Blutergüsse, richtige Ringe um den Hals. Scheußlich. Vielleicht haben Sie’s ja gesehen. Haben Sie sie tot gesehen, Captain?«
    »Ja.«
    »Na, dann …« Er stockte, trat nachdenklich einen Schritt zurück und schnippte die Asche von seiner Zigarette. »Dann ist sie also erwürgt worden, oder was?«
    »Ja, Eddie. Sie ist erwürgt worden.«
    Er tat einen tiefen Zug. »Tja, kann ich mir denken.«
    »Haben Sie sie gesehen, Eddie?«
    »Ich? Nein. Was soll das? Wie hätte ich sie denn sehen können, Captain?« Er blies den Rauch in die Nacht hinaus.
    »Sehen Sie mich an, Eddie!«
    Eddie wandte Connor das Gesicht zu.
    »Sehen Sie mir in die Augen! Und jetzt sagen Sie mir, ob Sie die Leiche gesehen haben!«
    »Nein. Also bitte, Captain!« Er lachte nervös auf und warf mit einem Ruck die Zigarette weg, so daß sie funkenstiebend durch die Luft flog. »Was soll das denn? Wollen Sie ein Geständnis aus mir herauspressen? Nein, ich habe die Leiche nicht gesehen.«
    »Eddie!«
    »Ich schwör’ es, Captain!«
    »Eddie, was haben Sie mit der Sache zu tun?«
    »Ich? Scheiße, gar nichts, Captain. Ich kannte das Mädchen, klar, ich war öfter mit ihr zusammen, hab’ sie gebumst, klar. Was soll’s? Sie war ein bißchen verrückt, aber man hatte seinen Spaß mit ihr. Tolle Pussy. Das ist alles, Mann.« Er sah sich um und zündete die dritte Zigarette an. »Netter Kakteengarten, was? ›Xeriscape‹ nennen sie so was. Ist das Allerneueste. Los Angeles kehrt zurück zum Wüstenleben. Hayatterunosa - todschick.«
    »Eddie!«
    »Kommen Sie, Captain, jetzt reicht es! Wir kennen uns doch schon so lange!«
    »Klar, Eddie. Aber es gibt da einige Probleme. Was ist mit den Videobändern?«
    Eddie starrte ihn mit Unschuldsmiene an. »Mit den Videobändern?«
    »Ein Mann mit einer Narbe auf der Hand und einer Krawatte mit Dreiecken war im Sicherheitsbüro des Nakamoto-Gebäudes und hat Videobänder mitgehen lassen.«
    »Verdammt! Welches Sicherheitsbüro? Was soll das, Captain?«
    »Eddie!«
    »Wer hat Ihnen das gesagt? Das stimmt einfach nicht, Mann. Videobänder mitgenommen? So was hab’ ich nie getan. Sind Sie verrückt, oder was?« Er drehte seine Krawatte um und betrachtete das Etikett. »Das hier ist eine Polo-Krawatte, Captain. Polo, von Ralph Lauren. Von denen gibt’s garantiert ‘ne ganze Menge.«
    »Eddie. Was ist mit dem ›Imperial Arms‹?«
    »Was soll mit dem sein?«
    »Waren Sie dort heute nacht?«
    »Nein.«
    »Haben Sie nicht ein bißchen aufgeräumt in Cheryls Zimmer?«
    »Was?« Eddie blickte schockiert drein. »Was? In ihrem Zimmer aufgeräumt? Wo haben Sie denn diese Scheiße her, Captain?«
    »Das Mädchen von gegenüber, Julia Young«, sagte Connor, »hat uns erzählt, daß sie Sie gestern abend dort mit einem anderen Mann gesehen hat. In Cheryls Apartment im ›Imperial Arms‹.«
    Eddie warf die Arme in die Höhe. »Mein Gott, Captain, jetzt hören Sie mir mal zu! Dieses Mädchen wüßte doch nicht mal, ob sie mich gestern abend oder vor einem Monat gesehen hat, Mann! Die ist auf Heroin. Schauen Sie bei der mal zwischen den Zehen nach, da finden sie die Einstichnarben. Oder unter ihrer Zunge oder an ihren Schamlippen. Da werden Sie garantiert fündig. Die ist doch nicht ganz da, Mann! Die kriegt doch überhaupt nichts mit, Mann! Sie kommen einfach hierher und knallen mir diese Scheiße hin. Das gefällt mir überhaupt nicht.« Er warf die Zigarette weg und zündete sofort eine neue an. »Das gefällt mir ganz und gar nicht. Sehen Sie denn nicht, was hier läuft?«
    »Nein«, sagte Connor. »Sagen Sie es mir, Eddie! Was läuft denn hier?«
    »Diese Kacke stimmt einfach nicht, Mann! Kein Wort davon ist wahr.« Er paffte hastig. »Wissen Sie, um was es hier geht? Hier geht es nicht um irgendein beschissenes Mädchen, Mann! Hier geht’s um die Samstagstreffen, um die nichibi kai, Connor -san, die Geheimtreffen. Darum geht es!«
    »Sonna bakana«, schnauzte Connor ihn an.
    »Kein bakana, Connor-san. Das ist kein Schwachsinn.«
    »Was soll ein Mädchen aus Texas mit den nichibei kai zu tun haben?«
    »Sie wußte darüber Bescheid. Hontō nanda. Und sie machte Schwierigkeiten. War auf Randale aus, die Dame.«
    »Eddie, ich glaube, Sie kommen besser mit uns mit.«
    »Na gut, wunderbar. Sie nehmen denen die Arbeit ab, den kuromaku.« Er trat dicht an Connor heran. »Scheiße, Captain, was soll das?

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