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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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wirkt ziemlich massig. Er scheint größer zu sein als sie. Und sie war alles andere als klein.«
    »Wer vermag das aus dieser Perspektive schon zu beurteilen? Ich kann überhaupt nichts sagen, außer daß er einen Anzug trägt. Okay, jetzt gehen sie in den Konferenzsaal.«
    Auf den letzten paar Metern dorthin begannen sie plötzlich wieder, miteinander zu ringen.
    »Hoppla«, sagte Graham. »Jetzt ist sie wieder unzufrieden. Zickiges Mädel, was?«
    Der Mann packte sie. Sie wand sich hin und her, versuchte freizukommen. Er zerrte sie in den Konferenzraum, wobei er sie mehr trug als zog. Am Eingang drehte sie sich noch einmal um und hielt sich am Türrahmen fest.
    »Ob sie da ihre Handtasche verloren hat?«
    »Wahrscheinlich. Es ist nicht genau zu sehen.«
    Der Konferenzsaal lag der Kamera genau gegenüber, so daß wir den ganzen Raum überblicken konnten, in dem es aber sehr dunkel war. Man sah nur die Silhouetten der beiden im Licht der Wolkenkratzer, das durch die Glasfront einfiel. Der Mann hob sie hoch, legte sie auf den Tisch und drehte sie auf den Rücken. Sie wirkte ganz passiv, ganz weich, als er ihr das Kleid bis zu den Hüften hinaufschob. Es schien ihr zu gefallen, sie kam ihm offensichtlich entgegen. Plötzlich machte er eine ruckartige Bewegung, und irgend etwas flog durch die Luft.
    »Das war der Schlüpfer.«
    Der war wohl auf dem Boden gelandet, aber genau konnten wir es nicht erkennen. Wenn das der Schlüpfer gewesen war, dann mußte er schwarz, auf jeden Fall aber dunkel sein. Soviel im Hinblick auf Senator Rowe, dachte ich.
    »Als wir eintrafen, war der Schlüpfer nicht mehr dort«, sagte Graham, den Blick auf den Bildschirm gerichtet. »Da ist Beweismaterial zurückgehalten worden, ganz eindeutig.« Er rieb sich die Hände. »Falls du Nakamoto-Aktien besitzt, würde ich sie an deiner Stelle schleunigst verkaufen, Alter. Schon morgen nachmittag werden die nämlich keinen Cent mehr wert sein.«
    Cheryl zeigte sich weiterhin durchaus willig; der Mann hantierte an seinem Reißverschluß herum. Aber plötzlich versuchte sie sich aufzurichten und schlug ihn heftig ins Gesicht.
    »Jawohl! Mach ihm Feuer unterm Arsch!«
    Der Mann ergriff ihre Hände und versuchte, sie auf den Mund zu küssen, aber sie wehrte sich dagegen und wandte das Gesicht ab. Er stieß sie auf den Tisch zurück und hielt sie dort fest, indem er sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf sie legte. Ihre nackten Beine ruderten durch die Luft.
    Die beiden Silhouetten verschmolzen miteinander und trennten sich wieder. Es war schwer auszumachen, was da genau vor sich ging. Es sah so aus, als versuche Cheryl immer wieder, sich aufzusetzen, während der Mann sie zurückstieß. Er hielt eine Hand auf ihre Brust gepreßt, während sie mit den Füßen nach ihm trat und sich auf dem Tisch hin und her wand. Das Ganze wirkte eher mühsam als erregend. Je länger ich zusah, um so seltsamer erschien mir die Szene. War das wirklich eine Vergewaltigung? Oder spielten die beiden nur? Sie trat ihn zwar ständig und versuchte loszukommen, aber sie schaffte es nicht, ihn wegzustoßen. Wahrscheinlich war der Mann stärker als sie, aber ich hatte das Gefühl, daß es ihr mit einem gezielten Fußtritt gelungen wäre, ihn abzuwehren, wenn sie das gewollt hätte. Und manchmal sah es aus, als habe sie die Arme um den Hals des Mannes geschlungen, anstatt ihn von sich zu stoßen. Genau konnte man es nicht sagen. Plötzlich …
    »Oh, oh, jetzt wird’s gefährlich …«
    Der Mann erstarrte mitten in seiner rhythmischen Bewegung, und Cheryl unter ihm wurde schlaff. Ihre Arme glitten von seinen Schultern und knallten auf den Tisch. Ihre Beine fielen locker zu beiden Seiten seines Körpers hinab.
    Graham sagte. »War’s das? Es ist einfach so passiert?«
    »Ich weiß nicht.«
    Der Mann klopfte ihr auf die Wange, dann schüttelte er sie heftig. Offenbar redete er auf sie ein. Eine Weile, vielleicht eine halbe Minute lang, stand er so da, dann ließ er von ihr ab. Sie blieb auf dem Tisch liegen. Er ging um sie herum. Er bewegte sich ganz langsam, als könne er es nicht fassen.
    Plötzlich blickte er nach links, als habe er von dort ein Geräusch gehört. Einen Augenblick stand er da wie erstarrt, aber dann schien er einen Entschluß, gefaßt zu haben. Er lief durch den ganzen Raum und suchte ihn methodisch ab. Schließlich hob er etwas vom Boden auf.
    »Der Schlüpfer.«
    »Er hat ihn selbst mitgenommen. Scheiße!« sagte Graham.
    Der Mann ging noch einmal um das

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