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nmp08

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Titel: nmp08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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reingekommen?“
    Sie antwortete nicht. War ganz
damit beschäftigt, die Falten ihrer Bluse zu ordnen. In Brusthöhe war der Name Monique aufgestickt. Fehlten nur noch Telefonnummer und Angabe der Sprechstunden.
    „Sind Sie soweit, Monique?
Also, machen Sie sich nichts draus! Vielleicht haben Sie beim nächsten Versuch
mehr Glück. Aber nicht im Zimmer irren, nein? Mehr Glück... wenn man überhaupt
von Glück sprechen kann... „
    Plötzlich wurde ich wütend. Ich
packte die Kleine am Arm und schüttelte sie:
    „...Du dummes Kamel, du! Läßt
mich hier um drei Uhr morgens Moral predigen... wo ich doch selbst halb blau
bin. Können Sie sich diese blöden Ideen nicht aus dem Kopf schlagen und sich
ein nettes, friedliches Leben aufbauen? Stattdessen verkaufen Sie sich an wer
weiß wieviele Saukerle, und vielleicht auch noch völlig umsonst. Verlorene
Liebesmüh sozusagen... Verdammt nochmal! Es gibt so viele hübsche Kerle auf der
Welt, überall, einer, der mit seinen eigenen Händen arbeitet, als Mechaniker
oder so, was weiß ich, ein netter Junge, der Sie glücklich machen würde und
dabei selbst glücklich wär...“
    „Ein Mechano?“ lachte sie. „Ach
du Scheiße! Besten Dank!“
    Ich ließ sie los.
    „Verschwinden Sie!“ sagte ich.
    Ich begleitete sie nach draußen
auf den Flur, hielt ihr die Tür auf. Als sie an mir vorbeiging, wurde ich von
einer Parfümwolke eingehüllt. Das gleiche teure Parfüm, das auch Grace
Standford benutzte. Monique hatte es wahrscheinlich in Naturalien bezahlt. Sie
trat auf den Flur hinaus, sah mich mit ihren dunklen warmen Augen an. Deutlich
war darin zu lesen: ,Sie sind ein Schwachkopf!’
Schwachkopf großgeschrieben.
    „Bis dann“, sagte sie zum
Abschied. „Wenn ich meinen Mechano gefunden habe.“
    Dann entfernte sie sich auf
ihren aufregenden Beinen, mit wiegenden Hüften à la Marilyn Monroe. Der dicke
Läufer dämpfte das Geräusch ihrer hohen Absätze. Noch bevor sie an der Treppe
war, schloß ich die Tür.
    Letztlich hatte sie ja recht.
Ein Mechaniker! Also wirklich, ich wurde noch zum Arbeiterdichter. Ich kannte
Mechaniker. Ihre Frauen waren sehr nett, aber Starlets waren das natürlich
nicht!
    Ich ging ins Badezimmer. Da
hörte ich — oder bildete es mir ein — ein flüchtiges Geräusch auf dem Korridor.
Kam das Mädchen wieder zurück? Ich öffnete die Wohnungstür. Keine
Menschenseele, das übliche Dämmerlicht.
    Ich ging also wieder ins
Badezimmer, trank ein Glas Wasser und zog mich aus. Das Bett war noch von dem
hübschen Körper der kleinen Hexe eingedrückt. Ich streckte mich aus. Der letzte
Rest des teuren Parfüms hüllte mich ein.

3.

Ein geheimnisvolles
Drama
     
    Mit dickem Kopf und pelziger
Zunge erwachte ich. Muß so gegen Mittag gewesen sein, gerade rechtzeitig für
einen Anruf von Marc Covet.
    „Sagen Sie mal“, brachte der
Journalist mühsam hervor, anscheinend noch ziemlich benebelt. „Was haben Sie da
gestern über Denise Falaise erzählt? Unfall? Ist mir die ganze Nacht und noch
länger durch den Kopf gegangen.“
    „Vergessen Sie’s“ riet ich ihm.
„War nicht so wichtig.“ Meine Antwort schien ihm zu genügen.
    „Ach ja? Gut“, sagte er und
legte auf.
    Als ich dann kurz darauf
runterging, wartete er jedoch in der Hotelhalle auf mich.
    „Ist Ihre Zeitung schon
vollgeschmiert?“ fragte ich.
    „Noch lange nicht“, sagte er
lächelnd, „aber ich such was Interessantes. Und im Dunstkreis von Nestor
Burma... Ich glaub, ich hab was an der Angel. Wollte aber nicht am Telefon
drüber reden. Trinken wir ‘n Aperitif im Paris ?“
    „Ich glaub, ich hab was an der
Angel“, wiederholte er, als unser aperto vor uns stand.
    „In welcher Richtung?“
erkundigte ich mich.
    „In Richtung Denise Falaise
natürlich! Sie haben... Ich war blau, aber das weiß ich noch... Sie haben was
von einem Unfall erzählt. Unfall bedeutet Arbeitspause, nicht wahr? Also: Bevor
sie Mein Herz fliegt drehte, diesen hochgeschlossenen Film ohne eine
Handbreit Fleisch, gibt’s eine Lücke in der Karriere der Kleinen. Kann mich
nicht mehr hundertprozentig dran erinnern, aber sie hat sich ‘ne ganze Zeit
nicht mehr in den Studios blicken lassen. Soll ich da mal nachhaken? Ich…“ Er
fluchte. „...Keine Minute Ruhe hat man, verdammt nochmal. Schon wieder dieser
Nervtöter!“
    Ein flammender Rotschopf über
einem Gesicht aus Pappmache setzte sich an unseren Tisch: Monsieur Rabastens,
Julot für die Damen, schlecht erholt von der nächtlichen Sauferei.

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