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Titel: nmp08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Nach dem Essen verließ mich auch Covet. Wahrscheinlich, um was über
Denise Falaise rauszukriegen.
    Allein schlenderte ich die
Champs-Elysées rauf und runter, dachte über das nach, was Rabastens uns erzählt
hatte. Schlußfolgerungen, um meinem Freund in Abwesenheit zu antworten: die
Falaise war weder Nonne noch Mutter geworden. Sie hatte heimlich, still und
leise ihre Wunde und die damals wahrscheinlich auftretende Depression behandeln
lassen. Vielleicht gab es für diese seltsamen Ereignisse aber auch einfachere
Erklärungen? Jedenfalls hatte ich keinen bezahlten Auftrag, diese Geheimnisse
zu lüften.
     
    * * *
     
    Am späten Nachmittag kehrte ich
ins Cosmopolitan zurück. Der Portier mit dem Stehkragen teilte mir mit, daß ein
Monsieur Covet mich vor ein paar Minuten angerufen habe. Ich solle zurückrufen,
Gutenberg 80-60.
    „Was Neues?“ fragte ich, als
ich den Journalisten an der Strippe hatte.
    „Nichts Besonderes, aber haben
Sie Lust, heute abend wieder ins Kino zu gehen? Brot
für die Vögel, mit Lucie Ponceau.“
    „Hab nichts dagegen.“
    „Gut. Treffen wir uns bei
Fouquet’s. Könnten Sie Ihr Auto aus der Garage holen?“
    „Für zweihundert Meter? Sind
Sie plötzlich gehbehindert?“
    „Eventuell muß ich nach der
Vorstellung dringend was erledigen. Jedenfalls brauch ich ein Auto. Kann ich
Ihr’s haben?“
    „Ja.“
    Etwas enttäuscht legte ich auf.
Ich hatte einen Augenblick lang die Hoffnung gehegt, er würde mir irgendetwas
über Denise Falaise berichten können. Ich trat aus der Kabine. Der Portier kam
auf mich zu.
    „Entschuldigen Sie, Monsieur,
aber ich hatte vergessen...“
    Er warf einen Blick auf den
Zettel in seiner Hand. Monsieur Laumier, nicht wahr, ich wisse doch, nicht
wahr? Monsieur Laumier, der Filmproduzent, der ebenfalls hier im Hotel wohne...
na ja, der habe auch angerufen, aus dem Studio. Habe zwar nicht ausdrücklich
gebeten, daß ich zurückrufe, aber für alle Fälle eine Nummer hinterlassen. Ich
notierte, rief den Fettsack aber nicht an. Einerseits war die angegebene Zeit,
in der man Laumier erreichen konnte, schon verstrichen, Und andererseits war er
bestimmt noch nicht zurück im! Hotel.
     
    * * *
     
    Als ich später Marc Covet auf
der Terrasse des Fouquet’s wiedertraf, zeigte er eine gewisse Unruhe.
    „Haben Sie das Auto hier?“
fragte er anstelle einer Begrüßung.
    „Vor Ihrer Nase. Möchte
wissen...“
    „Wenn der Film gleich so ist,
wie gemunkelt wird, dann möchte ich als erster Lucie Ponceau beglückwünschen
und interviewen. Wird ein hervorragender Artikel...“
    „Und dafür brauchen Sie mein
Auto? Ist Lucie Ponceau denn nicht bei der Premiere anwesend?“
    „Nein“, sagte der Journalist mit
gedämpfter Stimme und blickte verschwörerisch um sich. „Nein. Sie hat Schiß.
Ganz furchtbar Schiß. Mein Gott! Versetzen Sie sich in ihre Lage: fünfzehn
Jahre hat man nichts mehr von ihr gehört. Fünfzehn Jahre hat sie ihren Namen
auf keinem einzigen Plakat gesehen. Sie traut dem Braten noch nicht so recht.
Und sie glaubt kein Wort von dem, was ihr so erzählt wird — wahrscheinlich aus
Aberglauben. Daß ihr Talent nicht gelitten habe usw. Der heutige Abend, mein
Lieber, wird für sie zum Triumph. Ich kenne mindestens drei Produzenten, die
ihr nach der Premiere goldene Brücken bauen werden, nur damit sie mit ihnen
einen Vertrag abschließt.“ Er rieb sich die Hände, als hätte er irgendeinen
Nutzen von diesen traumhaften Verträgen. „Heute nacht seh ich keine Bar von innen, Burma. Wenn sich die Hammelherde auf Jacques Dorly
stürzt, den Regisseur, rase ich zu Lucie Ponceau. Sie wohnt in einer kleinen
Villa, oder besser gesagt, im Nebengebäude einer Villa, am Rande des Parc de
Monceau. Ach... Ponceau-Monceau! Reimt sich sogar. Werd meinen Artikel mit
einem Vers beginnen. Begreifen Sie jetzt, warum ich Ihre Karre brauche, Burma?
Ich muß so schnell sein wie ‘n geölter Blitz.“
    „Ich fahr Sie hin“, entschied
ich. „Hab keine Lust, daß mein Auto zu Schrott gefahren wird.“
     
    * * *
     
    In dem festlich hergerichteten
Foyer des Ruban-Bleu suchte ich unter den eleganten Berühmtheiten Denise
Falaise. Keine Spur von ihr. Covet sah ständig nach rechts und links, bereit,
Rabastens oder den anderen zu entwischen, falls sie auftauchten. Diesmal wurden
wir von keiner Platzanweiserin getrennt, aber neben mir saß wieder ein hübscher
Star: die spitzbübische Jacqueline Pierreux.
    Die Story von Brot für die
Vögel war nicht besonders gut. Das

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