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Nobels Testament

Nobels Testament

Titel: Nobels Testament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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Halteposition unmittelbar neben dem Terminal ein. Anton Abrahamsson wich instinktiv zurück an die Wand. Die Jetmotoren brüllten, dass die Scheiben des Gebäudes wackelten.
    Eis und Flugzeugabgase füllten die Luft. Er stampfte noch ein wenig fester mit den Füßen auf, um seinem Kreislauf auf die Sprünge zu helfen. Plötzlich fühlte er sich einsam. Der Flughafen hatte soeben geöffnet, eigentlich würde der reguläre Flugverkehr erst in ein paar Stunden losgehen.
    Da kam ein Mann auf ihn zu, groß und kahl rasiert, in einem riesigen Parka und groben Stiefeln.
    »Howdy«, schrie der Mann und ergriff seine Hand.
    Die Jetmotoren wurden endlich gedrosselt und ermöglichten ein Gespräch.
    Der Mann stellte sich als George vor und erklärte, er stehe im Dienste des amerikanischen Staates, sein Blick war klar und freundlich.
    »Wir schätzen es wirklich, dass wir in dieser Sache zusammenarbeiten und sie auf gute und schnelle Weise lösen können«, sagte der Mann. Er sprach mit freundlichem, schleppendem Akzent.
    Anton lachte breit und sagte etwas Zustimmendes.
    »Das hier ist kein einfacher Transportdienst«, fuhr der Amerikaner fort. »Wir haben ein paar Leute von der CIA dabei, die unterwegs ein Auge auf den Häftling werfen. Wir wollen in der Luft nichts riskieren.«
    Anton Abrahamsson blinzelte ein paarmal gegen die Kälte und nickte. Ach so, aha. Ja, in der Luft galten das Wort des Kapitäns und die internationalen Flugkonventionen, zu dem, was an Bord geschah, hatte er nichts zu sagen.
    »Unsere Leute werden Tarnkappen tragen, zu ihrer eigenen Sicherheit natürlich.«
    Wieder nickte Anton.
    »Und dann muss der Häftling selbstverständlich durch unsere eigene Sicherheitskontrolle. Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis.«
    Langsam fand Anton das Gespräch ein wenig anstrengend, trotz des freundlichen Tons, den der Amerikaner anschlug.
    »Nun, wir haben den Mann bereits medizinisch untersucht, und ich kann Ihnen versichern, dass …«
    »Die Sache liegt allerdings so«, sagte der Amerikaner ruhig, »dass wir uns davon ein eigenes Bild machen wollen, okay?«
    Anton Abrahamsson öffnete und schloss den Mund.
    »Nun denn«, sagte er dann. »Dann möchte ich aber bei der gesamten Prozedur dabei sein.«
    »Nein«, sagte der Amerikaner freundlich. »Sobald das Flugzeug gelandet ist, übernehmen wir die Verantwortung. Ich bin davon ausgegangen, dass das klar ist.«
    Nun musste Anton protestieren.
    »Ich repräsentiere die schwedische Polizeibehörde«, sagte er mit ein wenig erhobener Stimme. »Wir befinden uns auf schwedischem Hoheitsgebiet, und hier hat die schwedische Polizei die Staatsgewalt.«
    Der Amerikaner sah ein wenig schockiert aus.
    »Aber natürlich«, sagte er, »natürlich. Alles wird vollkommen gesetzlich und korrekt durchgeführt, wir leben schließlich in der besten Demokratie der Welt!«
    Er machte einen Schritt nach vorn und boxte Anton gegen die Schulter.
    »Das läuft superdupergut«, sagte er. »Gehen wir?«
    Anton Abrahamsson trottete hinter dem Amerikaner ins Flughafengebäude und konnte das Gefühl der Unlust nicht abschütteln.
    Sie betraten das Terminal durch eines der Gates und begaben sich zügig zu dem Raum im Flughafen, der der Kripo zur Verfügung stand. Dort drinnen hielten sie Jemal Ali Ahmed fest, mit Handschellen und Fußfesseln. Er hatte einen Großteil der Nacht dort verbracht und war vollkommen grau im Gesicht. Antons Kollegen saßen dösend auf ihren Stühlen vor der Tür.
    »Okay«, sagte George und drehte sich um. »Holt ihn euch.«
    Hinter Anton betrat eine Reihe maskierter Männer den Raum. Sie trugen Overalls und schwarze Kappen über ihren Gesichtern. Sie hatten verschiedene Werkzeuge bei sich.
    Anton Abrahamsson öffnete den Mund, um zu protestieren, wurde aber von George freundlich zur Seite befördert.
    »Es dauert nur ein paar Minuten«, sagte George und lächelte.
    Anton Abrahamssons Kollegen wurden neben ihren Chef in eine Ecke des Raumes verwiesen. Stumm sahen sie zu, als zwei maskierte Männer vortraten und den Häftling auf die Füße bugsierten. Jemal Ali Ahmed, der sie nicht hatte kommen sehen, reagierte instinktiv, indem er sich rückwärts gegen die Wand warf und schrie.
    »Auf den Boden«, befahl George.
    »Wollen Sie nichts unternehmen?«, fragte der eine Polizist und schaute Anton an.
    »An was hatten Sie denn beispielsweise gedacht?«, fragte Anton Abrahamsson zurück.
    Der Gefangene wurde zu Boden gedrückt, sein schreckerfüllter Blick suchte

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