Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Noch ein Kuss

Noch ein Kuss

Titel: Noch ein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
Vom Netzwerk:
hörte, dass sie etwas sagte, aber ihr Hirn funktionierte nicht mehr richtig; ihr Körper dafür umso besser. Jeder Nerv prickelte vor Vorfreude auf Mikes Berührung, und ihre Brüste fühlten sich unnatürlich schwer an. Sie konnte es kaum erwarten, dass er sie anfasste.
    Stattdessen fragte Mike: »Und was war dein erster Eindruck?« Die goldenen Punkte in seinen Augen tanzten erwartungsvoll.
    »Ich habe gedacht, die Polizei müsste die Straßen der Stadt wirklich häufiger kontrollieren«, sagte sie und schenkte ihm ihr süßestes Lächeln. Schließlich hätte sein rauer Charme sie fast in die Flucht geschlagen.
    Ehe sie sich an ihrer Schlagfertigkeit weiden konnte, fasste Mike sie am Handgelenk und zog sie näher an sich heran. Sein warmer Griff brannte auf der Haut. »Hat man dir nie gesagt, was mit vorlauten Frauen passiert?« Sein Gesicht war nur noch Zentimeter von ihrem entfernt.
    »Nein. Warum zeigst du es mir nicht?« Der Wein hatte ihr vernünftiges Ich eingelullt und ihr einen Mut verliehen, den sie sonst nicht hatte. Anders war ihr aufreizendes Benehmen nicht zu erklären, so weit war sie mit ihren Selbstbetrachtungen inzwischen gekommen. Doch diese Betrachtungen hatten neben dem Zweck, ein Licht auf die Zukunft zu werfen, noch zu etwas anderem gedient. Sie hatten ihr geholfen zu erkennen, dass sie die Gegenwart nicht verpassen wollte. Denn das war alles, was es für sie beide gab.
    Langsam schloss Carly die Lider und Mike legte seine Lippen auf ihre. Dann küsste er sie ganz sanft und behutsam. Carly hatte mit der heißen Leidenschaft ihrer letzten Begegnungen gerechnet, daher traf seine Zärtlichkeit sie völlig unvorbereitet.
    Nichts hätte sie mehr überraschen können, als die ehrfürchtige Art, mit der er ihre Lippen liebkoste. Erst befeuchtete er sie mit seiner Zunge, dann strich er mit seinen Lippen darüber und trocknete sie wieder. Danach legte er eine feuchte Fährte an ihrem Hals hinab und wieder hinauf zu ihrem Ohr, wo er eine Pause machte und an ihrem Ohrläppchen knabberte. Wie aus weiter Ferne hörte Carly sich zufrieden aufseufzen.
    Die kühle Meeresbrise fuhr über die nassen Stellen auf ihrer Haut und ließ sie erschauern. Mikes Daumen folgte der Spur, die seine Lippen vorgegeben hatten, und trocknete und wärmte sie gleichzeitig. Die Zärtlichkeit dieser Geste war so überwältigend, dass es ihr die Kehle zuschnürte.
    Sie schöpfte tief Luft und wartete darauf, dass das sinnliche Spiel weiterging. Doch Mike war damit beschäftigt, mit den Fingern die Umrisse ihres Mundes nachzuzeichnen. Als sie die Augen aufschlug, sah sie direkt in seine. Ihr Körper sehnte sich geradezu schmerzhaft nach ihm, doch ein Teil von ihr wusste, dass sie dem Ganzen auf der Stelle Einhalt gebieten sollte. Noch war es nicht zu spät.
    Nervös fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen und traf mit seiner rauen Daumenkuppe zusammen. Sie schmeckte salzig und warm, woraufhin sie sich neugierig fragte, welche Texturen und Geschmacksrichtungen sie noch erwarten mochten. Sie begehrte Mike mit einer Heftigkeit, die über simple Leidenschaft hinausging. Während sie über ihre unmäßigen Gefühle nachdachte, begann sie zu fürchten, dass sie sich geirrt hatte. Vielleicht war es doch schon zu spät. Für viele Dinge.
    Langsam ließ Mike seine Hand wieder sinken. »Das ist tatsächlich ein Festmahl«, sagte er und zeigte auf den Tisch. Es fiel ihm nicht leicht, das Gespräch auf unverfänglichere Themen zu lenken – wie zum Beispiel das Essen.
    Verwirrt runzelte Carly die Stirn und fasste sich nervös an den Pony, eine Geste, die Mike mittlerweile vorausahnte und sehr liebgewonnen hatte. Trotzdem schnappte er stöhnend nach ihrer Hand. Ihm war keine andere Wahl geblieben, er hatte einfach aufhören müssen. Denn jedes Mal, wenn er sie küsste, war er völlig überrascht von ihrer ehrlichen, freudigen Reaktion. Wenn er mit ihr schlief – und er machte sich nicht vor, dass es vielleicht nicht so weit kommen würde – sollte sie sich bewusst dazu entschließen. Nicht halb betäubt vor Verlangen. Nachdem sie ihm ihre tiefsten Ängste enthüllt hatte, schuldete er ihr wenigstens das.
    »Hat dir das Essen geschmeckt?«, fragte sie schließlich ein wenig gefasster.
    »Wunderbar. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann das letzte Mal jemand für mich gekocht hat.«
    »Eigentlich hast du ja gekocht.«
    »Ja, aber nur, weil ich die Schmerzensschreie ertragen konnte.«
    Mike zwinkerte Carly zu, und sie warf eine

Weitere Kostenlose Bücher