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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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Genau!
    Marsha bekam einen Schlüssel zum Apartment, so daß sie jetzt auch auftauchte, wenn Richard nicht zu Hause war. Meist war sie mit Einkaufen beschäftigt. Sie besorgte zum Beispiel neue Laken für Richards überdimensionales thronartiges Bett oder Zutaten für ein exquisites Dinner, das sie dann später zubereiten würde. Wenn sie Zeit hatte, sah sie kurz vorbei und hielt ein Schwätzchen. Wir wurden richtige Kumpel. Es kam sogar so weit, daß sie mich um meine Meinung fragte – ob ich glaubte, daß Richard sie bitten würde, bei ihm einzuziehen?
    Sogar – toi, toi, toi –, ob er sie heiraten würde? Ich hatte keinerlei Ahnung, schließlich war das sein erster Versuch überhaupt, so etwas wie eine feste Beziehung einzugehen, also konnte ich auf keine einschlägige Erfahrung zurückgreifen. Ich versuchte, Marsha so gut es ging zu beruhigen. Ich mochte die junge Dame wirklich gerne. Sie war aufgeweckt und hübsch (kurzes glänzendes braunes Haar und funkelnde haselnußbraune Augen), sie war ordentlich, und man fühlte sich in ihrer Gegenwart einfach wohl… Was konnte man mehr verlangen? So sah ich die Sache jedenfalls, aber bei Richard weiß man nie genau, wo man dran ist. Das Interesse, mit dem er die Frauen bisher bedacht hatte, war von Fall zu Fall verschieden gewesen. Nun, es gab da einen alten Witz, der mit der Zeile endet: ›Ran, drauf, drüber, schon ist es vorüber.‹ Ein Witz über Karnickel, glaube ich. Das war Richard – bis er Marsha kennengelernt hatte.
    Richards Herzensangelegenheit lenkte meine ganze Aufmerksamkeit von Dumm auf Marsha. Falls es ihr gelingen würde, ihn einzufangen, tatsächlich bei ihm einzuziehen, was würde sich dann ändern? Wäre meine Zukunft in diesem Haus tatsächlich gefährdet, wenn sie eine (mehr oder weniger) feste Konstante in seinem Leben wurde? Das glaubte ich eigentlich nicht, denn, wie gesagt, sie schien mich wirklich zu mögen. Manchmal klopfte sie sogar auf das Sofakissen neben sich, wenn sie wollte, daß ich mich zu ihr setzte, und wenn ich es tat, schien Richard nichts dagegen zu haben. Möglicherweise war in dem ganzen Mann kein einziges Körnchen Eifersucht zu finden. Er war ausgesprochen selbstsicher.
    Aber das war Lewie auch. Etwas von Richards Selbstvertrauen mußte auf mich übergesprungen sein, denn ich entschied einfach, daß Marsha eine Verbündete und kein Feind war und widmete mich wieder dem alten Dumm-Problem. Schwachstellen, Dumms Schwachstellen. Seine Achillesferse!
    Er trank aus der Toilettenschüssel. Das störte Richard und Marsha, mich machte es fuchsteufelswild. Ganze Pfützen Eau de toilette (und damit meine ich nicht dieses wohlduftende Zeug!) überall in der Wohnung; denn er schlabberte die meiste Zeit, und ständig stieß man auf jene feuchten Schleimtropfen von seiner obszönen rosafarbenen Zunge. Ganz zu schweigen von den Tropfen, die von seinem anderen obszönen rosafarbenen Anhängsel stammten, das Richard immer als ›Dumms Blume der Männlichkeit‹ bezeichnete. Ekelhaft! Absolut ekelhaft!
    Konnte ich also vielleicht etwas in die Toilettenschüssel tun, das Dumm in den Hundehimmel schicken würde? Wie ich bereits erwähnte, gab es eine Menge Arzneimittel im Medizinschrank, aber konnte eines davon auch zufällig ins Klo fallen? Denk nach, Lewie! Richard ließ niemals etwas oben auf dem Wasserbehälter der Toilettenspülung stehen. Ach, wenn er es doch tun würde, ein einziges Mal nur! Ein kleiner Schubs en passant würde genügen… doch leider, er tat es nie.
    Wie wär es mit Toilettenreiniger? Blaues Zeug, das sich auflöste, wenn man eine Tablette davon in den Wasserbehälter warf – ungiftig. Bleichmittel? Es gab eine Flasche davon im Küchenschrank, in dem die Reinigungsmittel standen, aber leider hatte die keine Beine, konnte also nicht zufällig ihren Weg ins Badezimmer und in die Toilette hinein finden… und warum sollte sie jemand dort hintragen und abstellen. Doch selbst wenn sich eine Möglichkeit fand, würde das Bleichmittel tödlich sein? Hmmmm – einige Nachforschungen hätten diese Frage klären können, aber warum sollte ich mich abmühen, wenn es mir doch nicht gelang, ihm das Zeug auf eine Weise einzuflößen, die sich logisch erklären ließ?
    Moment mal – vielleicht konnte ich es Maria in die Schuhe schieben, der Putzfrau, die einmal in der Woche kam. Könnte es mir möglicherweise gelingen, sie davon zu überzeugen, daß eine starke Dosis Bleichmittel wahre Wunder in den Rohren vollbrachte? Aber

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