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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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von vierhundert Dollar frißt, wenn du sie läßt, und dann deine Mülltonne umwirft, um an den Knochen eines Schweineschnitzels heranzukommen. Katzen sind nur an sich selbst interessiert. Ich respektiere das, und Katzen respektieren mich, weil ich das weiß. So kommen wir gut miteinander aus.
    Schwierigkeiten bereiten mir Katzenliebhaber. Also jene Art von Menschen, die glauben, daß Katzen auf ihrem Schoß sitzen, um ihnen Zuneigung zu zeigen, und nicht, um von der Körperwärme zu profitieren. Die Sorte von Leuten, die ›mein kleines Mietzekätzchen‹ sagen, wenn sie ihr Gesicht am Fell der Katze reiben.
    Allerdings kann ich auch jene Menschen nicht ausstehen, die ihre Hunde so behandeln.
    Ich war dankbar, daß Rushton nicht so weit ging, ›mein kleines Mietzekätzchen‹ zu sagen, aber es war auch so schon schlimm genug. Er nahm den Persianerkater hoch, hielt ihn an seine Wange und fragte ihn: »Was ist los, Phluphkin? Ist da etwas Unheimliches im Wasser?«
    Während er weiter miaute, zeigte der Kater eindrucksvolle Krallen.
    »Na gut, mein kleiner Kater, wir bringen dich direkt nach Hause. Ich muß ohnehin mit diesen netten Menschen sprechen.«
    Phluphy wollte davon nichts wissen. Er miaute nur noch lauter.
    »Lew, bring uns bitte nach Hause. Ich sorge für Phluphy.«
    Er steckte den Kater wie ein American Football unter seinen Arm. Der Kater rutschte weit genug hinunter, um mit seiner kleinen rauhen Zunge den Austernsaft von der Hand seines Herrn (ein Begriff, der nur bedingt auf Katzen zutrifft) ablecken zu können.
    In diesem ruhigen Augenblick fragte er mich, was ich Neues vom alten Whitten College gehört habe. Ich sagte ihm, in letzter Zeit nicht viel.
    Er erwähnte einen Mordfall, der sich ereignet hatte, als ich das letzte Mal dort war. Ich antwortete, daß ich mich ebenfalls daran erinnerte. Anerkennend fügte er hinzu, er habe in den Nachrichten gehört, daß ich den Fall gelöst hätte. Bevor der Kater wieder mit seinem Krawall anfing, konnte ich gerade noch sagen, daß das wohl wahr wäre.
    Das Austernboot hielt am Steg. Lew sprang hinüber und machte es fest, dann reichte er Mona eine Hand, die sie mit einem charmanten Lächeln ergriff. Ich machte ihr keine Vorwürfe wegen des Lächelns. Wir waren mittlerweile schon länger hier, ohne rausgeworfen zu werden, als ich es erwartet hätte.
    Der alte Mann trug immer noch den garstigen und sehr lauten Kater unter dem Arm, als er an Land sprang. Er erklärte uns: »Lew wird Sie in mein Wohnzimmer bringen. Ich muß mich um Phluphys Mittagessen kümmern.«
    Ich betrachtete das Haus. Das Anwesen sah immer noch so aus wie Tara. »Hat dein Großvater irgendwelche Hausangestellten?«
    »Nur die Jacksons. Sie ist Zimmermädchen und Koch, und er ist so etwas wie ein Diener und Chauffeur. Sie haben heute ihren freien Tag. Putzen und ähnliches steht jeden Tag an. Warum?«
    »Um das Anwesen ganz allein in Schuß zu halten, scheint es mir etwas zu groß zu sein.«
    Mit einem Grinsen auf den Lippen meinte Lew: »Machen Sie sich deshalb keine Sorgen.«
    Mir fiel auf, daß das Gejaule des Katers aufgehört hatte.
    Lew nickte. »Phluphy verhält sich jedesmal so, wenn er seine Fütterung erwartet. Sollen wir reingehen?«
    Drinnen mußten wir einen Augenblick warten. Mona vertrieb sich die Zeit, indem sie unterschiedliche Kamerawinkel ausprobierte.
    »Natürlich müssen wir den Kater haben. Jeder mag Katzen. Und diesen Kerzenständer. Und für den Pathos haben wir den Jungen, der seinen Vater als Folge dieser Tragödie verlor. Das wird großartig.« Sie drehte sich um und formte einen Rahmen aus Daumen und Zeigefinger wie die alten Regisseure. »Wir beginnen das Ganze mit Rushton, wie er durch den Torbogen läuft.«
    In diesem Augenblick kam Earl Rushton durch den betreffenden Torbogen. Er sah aus, als hätte ihn die Kostümbildnerin des Fernsehsenders ganz in Monas Sinne zurecht gemacht – ein Sakko, ein gepunktetes Hemd und eine weiße Hose. Er trug sogar einen Hut. Die Personifizierung dessen, was reiche Personen nach Meinung des Durchschnittszuschauers im Haus tragen.
    Er hatte einen kleinen Teller bei sich mit irgend etwas, das so ähnlich wie jordanische Mandeln klapperte.
    Er bat uns, Platz zu nehmen und stellte den Teller auf den Kaffeetisch. Es waren keine jordanischen Mandeln. Statt dessen befanden sich dort einige graubraune Klumpen, die leicht im Sonnenlicht glänzten.
    »Ich dachte, die würden Sie vielleicht interessieren«, fügte er hinzu. »Einige

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