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Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit

Titel: Nocona: Eine Liebe stärker als Raum und Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Strauss
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Seine über alles geliebte Naduah mit Quanah, der in ihren Armen schlief.
    Hoffnung kehrte zurück, zusammen mit einer wilden Entschlosse n heit. Seine Aufgabe bestand jetzt darin, all diese Menschen in Sicherheit zu bringen, und er würde sich ihr stellen.
     

    Die Versammlung der Krieger und Ältesten war in heller Aufregung. Kundschafter berichteten, dass die Prärie wenige Tagesritte vom Dorf entfernt in Blut getränkt war, übersät von dahingeschlachteten Büffeln. Die Nachricht stürzte jeden Anwesenden in Fassungslosigkeit. Man rief einen spontanen Kriegsrat ein, ein Umstand, der seit den Kämpfen g e gen die Mexikaner nicht mehr stattgefunden hatte. Jedem Mann verlan g te es höchste Disziplin ab, das Ritual des Pfeife n rauchens schweigend zu absolvieren.
    Schließlich, als die guten Geister bereit waren, ihnen zuzuhören, erhob Nocona das Wort. Er erzählte mit ruhiger Stimme von dem, was er dachte. Von seinen Entschlüssen und Entscheidungen, seinen Gefühlen und Ängsten.
    Als er endete, erhob sich Akicita, ein hünenhafter Mann, der aussah, als wäre er aus einem Felsen herausgehauen worden. „Die Gelben Haare töten unsere heiligen Brüder, und du willst vor ihnen fliehen? Höre ich diese Worte von einem Lanzenträger?“
    „ Nunumu fliehen niemals“, knurrte Canpaza, einer der fünf Lipan, die in das Dorf gekommen waren, um Friedensverhandlu n gen zu führen. „So erzählt man es sich wenigstens bei uns. Sind die G e schichten, die ich hörte, nur Lügen?“
    „Ich habe nicht vor, zu fliehen.“ Nocona hielt an seiner Besonnenheit fest. Doch die Hitze, die das Ratszelt erfüllte, schaukelte A g gressionen auf. Sie trieb den Männern den Schweiß auf die Stirn und ließ ihn mit seiner Beherrschung auf einsamem Posten stehen.
    „Ich will Sicherheit für meine Familie“, fuhr er fort. „Das ist alles. Ich war in der Welt der Weißen. Ich habe gesehen, wie viele es sind, mehr als Sterne am Himmel. Sie werden kommen wie ein Gewittersturm, nur um vieles schlimmer, als Wasser und Wind je sein könnten. Ich habe die Kanonen gesehen. Und die Gewehre, deren Kugeln dreimal so weit fliegen wie die alten. Ich habe Soldaten gesehen in einer Anzahl, die ihr euch nicht vorstellen könnt. Wenn wir nicht gehen, sterben wir.“
    Nocona verstummte, die Männer verfielen in hitzige Debatten. Der Häuptling brachte die fauchenden und knurrenden Krieger mit einer einzigen Bewegung zum Schweigen.
    „Wir sind nicht hier, um Streit zu führen“, donnerte er. „Wir sind hier, um zu bereden, wie wir unser Volk retten.“
    „Niemand versucht, den Mond vom Himmel zu reißen.“ Nocona strich über das Otterfell seiner Lanze. Eine Geste, die ihn seit jeher b e ruhigte, und Beruhigung hatte er dringend nötig, wenn er sich die gri m migen Mienen besah, die ihn eher an trotzige Kinder als an Krieger eri n nerten. „Und niemand hält es für möglich, den Lauf der Sonne umz u kehren, damit sie im Westen aufgeht und im Osten unter.“
    „Zweifelst du an unserer Stärke?“ , schnaubte Akicita. „Wir sind die Nunumu. Die Herren der südlichen Prärien. Wir sind das auserwählte Volk.“
    Nocona seufzte. „Jede Seite hält sich für auserwählt. Jede Seite ist sich sicher, die Götter auf ihrer Seite zu haben. Aber nur eine kann gewi n nen. Bedenke, dass die Siege, von denen du sprichst, Siege der Verga n genheit sind.“
    Der Blick des Lipan wurde boshaft, während er ihm so nah kam, dass Nocona seinen heißen Atem spürte. „Ich habe seltsame Geschichten gehört. Du jagst und kämpfst mit einem Weib. Lass dir sagen, großer Lanzenträger, dass ich niemals vor Weibern den Schwanz einziehe. G e nauso wenig wie vor den Gelben Haare n.“
    „Naduahs Fähigkeiten reichen an die jedes Kriegers heran“, warf der Häuptling ein. „Ich habe mich selbst davon überzeugt. Wer an ihr zwe i felt, möge sich hier und heute mit ihr messen, damit er seine Lektion lernt.“
    „Ich kämpfe nicht gegen Frauen“, knurrte der Lipan verächtlich. „Die G elben Haare nennen den Herbst Comanche Moon, weil sie eure Rau b züge in dieser Zeit fürchten. Die Mexikaner klappern mit den Zä h nen beim Klang eures Namens, seit ihr sie zurückgeschlagen und ihre Gre n zen niedergerissen habt. Den Vormarsch der Spanier habt ihr gestoppt. Wie räudige Kojoten kniffen sie die Schwänze ein und kr o chen zurück in ihre Höhlen. Lasst uns aufbrechen! Lasst uns den größten Kriegszug beginnen, den e s jemals gab. Wir werden eine Schneise der

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