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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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Cousine.“
    „Du musst dir wirklich ein neues Handy besorgen“, blaffte mich die Stimme meiner Cousine an, nachdem ich „Hallo, Sunny“ gesagt hatte.
    „Wird sicher nicht ganz einfach, bei meinem ehemaligen Arbeitgeber ein neues Handy anzufordern und als Erklärung für den Verlust des alten nur so was wie Mein Telefon wurde von einem bösen Wesen geschmolzen angeben zu können.“
    „Das Schloss für Marcus Spruchbuch ist nicht sonderlich ausgefeilt“, sagte Sunny. „Er war nicht gerade ein begnadeter Hexer, und außerdem ist seine Handschrift saumäßig.“
    „Wann wissen wir, was drinsteht?“, fragte ich.
    „Schon sehr bald“, erwiderte Sunny. „Du musst mir bloß ein paar Sachen für den Zauber von zu Hause mitbringen.“
    Während Sunny die Liste an Utensilien und Zutaten runterratterte, schaute ich mich von der Terrasse aus in der Gegend um, ob Stephen nicht doch noch zurückkommen würde. Aber wem sollte ich was vormachen? Er würde geradewegs zu Alistair zurücklaufen. Er hatte keine Wahl, genau wie auch ich keine hatte. Die Phasen bestimmten, was wir taten, und obwohl ich es besser hätte wissen müssen, hoffte ich verzweifelt, dass uns nicht das gleiche Schicksal bevorstand, als Dmitri und ich vom Schlachthaus der Duncans wegfuhren.

23
    Als wir zu Hause ankamen, wehte es mir sofort mit der sanften Ozeanbrise entgegen – es lag dieser scharfe Geruch nach Verbranntem in der Luft, den ich in den letzten Tagen wieder und wieder mit Schmerz und Blut in Verbindung gebracht hatte.
    Mit einer raschen Handbewegung hielt ich Dmitri davon zurück, die Tür zu öffnen. „Es ist jemand hier.“
    Er stieß ein Knurren aus und rollte die Schultern.
    „Pssst!“, zischte ich und wünschte mir in diesem Moment nichts sehnlicher, als die Waffe in der Hand zu halten. Sie würde mir zwar nicht wirklich viel nutzen, aber ich hatte gelernt, mich mit einer Pistole sicherer zu fühlen – zumindest würde dann das Zittern verschwinden.
    Die Tür war abgeschlossen. Ich drehte vorsichtig den Schlüssel im Schloss und stieß sie auf. Fast im gleichen Moment machte ich einen Satz zurück, und lugte in den dunklen Spalt, den die Tür vom Innenraum freigab. Dmitri stand so nah neben mir, dass er mich fast berührte. Er reckte kurz die Nase in die Luft, und an seiner Reaktion konnte ich sehen, dass er es jetzt auch gerochen hatte.
    Ich sah ihn an und gab ihm mit einer Kopfbewegung zu verstehen, dass ich jetzt reingehen wollte, was er mit einem Nicken und geballten Fäusten bejahte. Im nächsten Augenblick stieß ich die Tür mit meiner Schulter auf und fegte schnell wie der Blitz in unser Wohnzimmer.
    Soweit ich es auf den ersten Blick sehen konnte, waren die Schatten im Zimmer nichts weiter als schwarz gefüllte, leere Flächen, sodass ich etwas weniger beunruhigt ausatmete. Mit Dmitri direkt auf den Fersen, wagte ich einen Schritt nach vorn ins Zimmer und wurde augenblicklich von einem seitlichen Schlag getroffen. Es fühlte sich an wie ein Rohr oder ein großer Schraubenschlüssel – kaltes Metall, das unglaublich brannte, als es meinen Schädel traf.
    Anscheinend hatte der Angreifer, dessen Schlag mich auf die Knie schickte, hinter der Eingangstür gelauert. Sofort setzte eine panische Kurzatmigkeit ein, und ich erkannte das entsetzliche Gefühl wieder, das mich gepackt hatte, als ich angeschossen worden war. Silber!
    Trotz des hämmernden Schmerzes im hinteren Teil meines Kopfs konnte ich mich zur Seite rollen und sah, wie mein Angreifer sich vor Dmitri aufbaute. Skimaske und Windbreaker -das gleiche Outfit wie vor ein paar Tagen. Mit einem Blick auf den Boden erkannte ich, dass ich in der Mitte eines mit Kreide gezogenen Kreises gelandet war.
    Im Verlauf meines Lebens hatte ich schon in vielen Kreisen gestanden. Das Pentagramm und der Kreis der vier Elemente sind nicht gerade angenehm, aber zumindest symmetrisch und mir bekannte Formen. Jetzt aber lag ich in einem Kreis, an dessen Außenradius krude Buchstaben geschrieben standen und in dessen Zentrum hässliche Machtwächter mit verschnörkelten Formen rotierten.
    Allein die Tatsache, dass ich in diesem Kreis lag, sorgte dafür, dass mein ganzer Körper von einem quälenden Juckreiz ergriffen wurde. Als ich versuchte, mich hinauszurollen, flackerte die Begrenzung des Kreises auf. Sofort packten die Wächter zu und warfen mich zurück und nagelten mich buchstäblich am Boden fest. Ich landete auf dem Bauch und konnte mich keinen Zentimeter mehr bewegen.
    Dmitri

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