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Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Nocturne City 01 - Schattenwoelfe

Titel: Nocturne City 01 - Schattenwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Kittredge
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griff den schwarz maskierten Mann an, aber der wich mit einer flüssigen Bewegung seitlich aus und warf eine silberne Scheibe auf den Boden, die sofort aufblitzte und verdampfte. Dmitri brüllte vor Schmerz, als der Lichtblitz seine sensiblen Augen traf, die sich gerade an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Nach einer weiteren erfolglosen Attacke auf die Maske ging auch Dmitri vor Schmerzen in die Knie, würgte und spuckte Blut.
    Der Maskierte lachte. „Keine Angst, Sandovsky. Das gibt keine bleibenden Schäden. Nur ein kleiner Talisman, der Sie davon abhalten soll, sich allzu sehr aufzuregen.“ Dmitri krümmte sich am Boden und atmete schwer.
    Der Angreifer wandte sich jetzt zu mir und nahm seine Skimaske ab. „Was Sie angeht, Detective Wilder … ich fürchte fast, dass die Sache da nicht ganz so einfach ist.“ Er ließ die Maske fallen und lächelte mich an. „Sie hätten nicht zurückkommen sollen.“ Es war Lockhart. „Ich habe Ihnen doch gesagt, dass wir alles sehen, was Sie tun.“
    Er öffnete seine Jacke, sodass die Brandings zum Vorschein kamen, die ich schon in jener Nacht von Nahem betrachten durfte, in der mich Lockhart in meinem Schlafzimmer besucht hatte.
    „Ich wusste es“, knurrte ich ihn an. „Ich wusste es, seitdem ich Sie in dieser Nacht zu Hause bei Alistair gesehen hatte und Sie sich durch Ihre schwarzen Augen verrieten.“
    „Sehr aufmerksam beobachtet, Officer. Aber was hat es Ihnen am Ende genützt?“ Lockhart holte einen Stuhl aus dem Esszimmer und stellte ihn neben mich in den Kreis. Dann zog er mich an meinem T-Shirt nach oben, sodass ich in Dmitris Richtung schaute. Nachdem er mich mit einer fast behutsamen Bewegung in den Stuhl gesetzt hatte, trat er wieder aus dem Kreis heraus und riss das Telefonkabel aus der Wand, um damit Dmitris Hände zu fesseln.
    Die Wächter hatten mich praktisch bewegungsunfähig gemacht, aber mein Geist war bereits über das Stadium der Panik hinaus. Ich betrachtete die ganze Szenerie eher aus einer cool distanzierten Perspektive heraus, bei der ich jede Menge Aha-Erlebnisse hatte.
    „Sie haben Thorpe ermordet“, sagte ich.
    Lockhart schritt bedächtig den Kreis ab, in dem er mich gefangen hielt, und holte dann eine kleine Schachtel hervor, in der sich ein Lötkolben und eine Rolle mit glänzendem Draht befanden. „Nun ja, Detective, das musste ich tun, nachdem der brennende Gehweg keine Wirkung gezeigt hatte.“
    „Haben Sie wirklich gedacht, Sie könnten mich so sehr verängstigen, dass ich Ihren Meister in Ruhe lasse?“, fauchte ich mit gefletschten Zähnen. „Ihre Spielchen und Tricks beeindrucken mich nicht, Sie Drecksack.“
    Lockhart schloss die Schachtel und warf sie mit einem Lächeln beiseite. Als er den Lötkolben angeschlossen und auf dem Tisch abgestellt hatte, sagte er zu mir gewandt: „Ihr Problem ist, dass Sie keine Ratschläge annehmen.“ Mit der Hand überprüfte er die Temperatur des Kolbens und stellte mit einem unzufriedenen Stirnrunzeln eine höhere Leistung ein. „Ich hatte Ihnen gesagt, dass Sie Alistair Duncan zufrieden lassen sollen. Bei den Hex Riots, ich habe Ihnen sogar eine Silberkugel in den Arm geschossen … Hören Sie sich das an, ich spreche schon wie ein gewöhnlicher Mensch und fasele was von den Hex Riots! Was ich eigentlich sagen will: Jede Frau im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte hätte aufgegeben. Jede Frau außer Ihnen, was, Detective? Sie haben weitergemacht, weitergejagt, wie ein Wolf einem verwundeten Reh nachstellt. Aber nun ist Schluss. Ich kann Ihre Störungen nicht länger dulden.“
    „Was hat Duncan mit Ihnen angestellt?“, spottete ich. „Folter? Drohungen? Oder hat er Ihnen einfach mit einem dicken, fetten Geldbündel vor der Nase herumgewedelt und Ihnen in Aussicht gestellt, dass Sie bei ihm zum perversen Bastard aufsteigen können? Scheint Ihnen ja auch ganz gut zu gefallen, diese Position.“
    Lockhart schüttelte den Kopf. „Sie tappen im Dunkeln und verstehen überhaupt nichts, Detective …“
    „Oh doch, ich verstehe ganz gut“, fiel ich ihm mit einem Knurren ins Wort. „Ich verstehe, dass Sie sich dafür entschieden haben, die rechte Hand eines Mannes zu werden, der unschuldige Frauen tötet – sie opfert. Und ich verstehe auch, dass sie es wahrscheinlich genauso sehr genießen wie er.“
    „Detective“, erwiderte Lockhart ungeduldig und hielt dabei den Lötkolben an das Ende des Drahts, „Sie scheinen nicht zu hören, was ich Ihnen zu sagen versuche. Ich arbeite nicht

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