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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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wandte sich wieder den Schafen zu, als er mit einem Mal Shannon sah. »Ich glaube, Junge, du hast Besuch.«
    Murphy blickte auf und lächelte. »Shannon. Schön, dich zu sehen.«
    »Ich glaube nicht, daß du dich lange über meinen Besuch freuen wirst, du Gorilla.« Sie trat vor ihn und stach ihm mit dem Zeigefinger in die Brust. »Du schuldest mir eine Erklärung, meinst du nicht?«
    McNee schob sich mit gespitzten Ohren neben sie. »Ist sie das, Murphy?«
    Murphy rieb sich das Kinn. »Das ist sie.«
    »Du hast dir ganz schön Zeit gelassen, aber offenbar hast du gut gewählt.«
    Wütend wandte sich Shannon an McNee. »Falls Sie auf diesen Idioten gewettet haben, hätten Sie Ihr Geld besser gleich verschenkt.«
    »Ach, werden schon Wetten abgeschlossen?« fragte McNee und sah Murphy beleidigt an. »Warum hat mir das niemand erzählt?«
    Während Shannon noch überlegte, ob es nicht vielleicht am befriedigendsten wäre, die Schädel der beiden aneinanderzuschlagen, tätschelte Murphy ihr den Arm. »Wenn du mich bitte eine Minute entschuldigst, mein Schatz. Soll ich Ihnen beim Rausholen des Lamms behilflich sein, Mr. McNee?«
    »Nein, das schaffe ich schon allein. Außerdem sieht es ganz so aus, als hättest du im Augenblick selbst genug zu tun.«
    Überraschend behende schwang sich der alte Mann über den Zaun des Pferchs, woraufhin die Schafherde entsetzt auseinanderstob.
    »Wir gehen ins Haus.«
    »Wir bleiben hier«, fauchte Shannon und fluchte, als er den Griff um ihren Arm verstärkte.
    »Wir gehen ins Haus«, wiederholte er. »Ich ziehe es vor, wenn du mich anschreist, ohne daß es jeder hört.«
    Mit der ihm eigenen Sorgfalt blieb er vor der Schwelle stehen und zog seine schlammbespritzten Gummistiefel aus. Dann öffnete er ihr die Tür und wartete höflich, daß sie vor ihm in die Küche schoß.
    »Möchtest du dich nicht setzen?«
    »Nein, verdammt, ich will mich nicht setzen.«
    Mit einem Schulterzucken lehnte er sich an den Tisch. »Dann bleiben wir eben stehen. Also, was hast du auf dem Herzen?«
    Sein milder Ton machte sie nur noch wütender. »Wie konntest du es wagen? Wie konntest du es wagen, deine Familie einzuladen, damit sie mich besichtigt, als wäre ich eins deiner Pferde, das du auf einer Auktion versteigern willst?«
    Seine Miene entspannte sich. »Das siehst du vollkommen falsch. Ich habe sie gefragt, ob sie dich kennenlernen wollen. Das ist etwas vollkommen anderes.«
    »Ist es nicht. Außerdem hast du sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eingeladen. Du hast ihnen gesagt, daß du mich hofierst.«
    »Das mache ich ja auch.«
    »Diese Sache haben wir bereits lang und breit durchgekaut, und ich habe nicht die Absicht, das alles noch einmal zu diskutieren.«
    »Um so besser. Möchtest du vielleicht einen Tee?«
    Es überraschte sie, daß ihr die Zähne nicht gleich aus dem Mund sprangen, so sehr ließ sie sie knirschen. »Nein, ich möchte keinen Tee.«
    »Aber ich habe etwas anderes für dich.« Er griff hinter sich und nahm eine Schachtel vom Tisch. »Ich war vor zwei Tagen in Ennis, und das hier habe ich dort für dich gekauft. Gestern habe ich vergessen, es dir zu geben.«
    Mit einer selbst in ihren Augen kindischen Geste verschränkte sie die Arme hinter dem Rücken. »Oh nein. Ich nehme bestimmt keine Geschenke von dir an. Inzwischen kann ich die ganze Sache nicht mehr von der lustigen Seite sehen, Murphy.«
    Statt einer Antwort machte er den Kasten auf. »Du trägst gern hübsche Dinge. Und die hier sind genau das richtige für dich.«
    Unweigerlich wandte sie ihre Augen dem offenen Kasten zu. Auf einem weichen Wattebett lagen zwei lächerlich hübsche Ohrringe genau der Art, die ihr gefiel. Kleine, übereinanderliegende Herzen aus Zitrin und Amethyst.
    »Murphy, die müssen furchtbar teuer gewesen sein. Bring sie zurück.«
    »Ich bin kein armer Mann, Shannon, falls du dir um meine Brieftasche Sorgen machst.«
    »Deine Brieftasche ist in diesem Fall zweitrangig.« Sie zwang sich, die prächtigen Steine nicht länger anzusehen. »Ich nehme von dir keine Geschenke an. Das würde dich nur ermutigen.«
    Er näherte sich ihr, und sie wich vor ihm zurück, bis sie mit dem Rücken am Kühlschrank stand. »Wag es ja nicht.«
    »Da du heute zufällig keine Ohrringe trägst, probieren wir die hier am besten einmal an. Halt still, mein Schatz, ich weiß nicht, wie geschickt ich in diesen Dingen bin.«
    Als er den ersten Ohrring durch das Loch zu schieben begann, wehrte sie seine Hände ab,

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