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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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willst, aber trotzdem wirst du mit mir reden.«
    »Ich bin nicht in der Stimmung für Gesellschaft.«
    »Und seit wann bin ich Gesellschaft für dich?«
    »Verdammt, Maggie, hau ab.« Mit blitzenden Augen fuhr er zu ihr herum. »Ich will weder dein Mitleid noch dein Mitgefühl noch irgendeinen dämlichen Rat.«
    Sie ballte die Fäuste, stemmte sie in die Hüften und schob sich dichter an ihn heran. »Wenn du dir einbildest, daß du mich mit unhöflichen Worten und einem noch unhöflicheren Benehmen vertreiben kannst, dann hast du dich geirrt, mein Freund.«
    Natürlich konnte er das nicht, und weil es ihm nichts nützte, wenn er seine Wut an ihr abreagierte, unterdrückte er seinen Zorn, so gut es ging. »Tut mir leid, Maggie Mae. Ich sollte meine schlechte Laune nicht an dir auslassen. Aber ich muß einfach ein bißchen alleine sein.«
    »Murphy ...«
    Er würde zusammenbrechen, wenn er sie nicht bald vertrieb. »Es ist nicht, daß ich dir nicht dankbar bin, weil du vorbeigekommen bist und mir helfen willst. Aber ich bin einfach noch nicht soweit. Ich muß noch meine Wunden lecken. Also sei bitte so lieb und laß mich allein.«
    Traurig tat sie das einzige, was ihr einfiel, und preßte ihre Wange an sein Gesicht. »Wirst du kommen und mit mir reden, wenn du es kannst?«
    »Na sicher. Aber jetzt geh und laß mich allein. Ich habe heute noch eine Menge zu tun.«
    Nachdem sie ihn verlassen hatte, trieb Murphy abermals seine Forke ins Stroh, wobei er fluchte, bis er keine Worte mehr fand.
    Bis zum Sonnenuntergang arbeitete er wie ein Besessener, und am nächsten Tag wiederholte er das Ritual. Selbst seine stählernen Muskeln schmerzten, als er sich endlich mit einem Sandwich und einer Flasche Bier auf einen Stuhl sinken ließ.
    Obgleich es kaum acht war, dachte er bereits daran, ins Bett zu gehen, doch mit einem Mal traten Rogan und Gray, gefolgt von einem fröhlich hechelnden Con, durch die Hintertür.
    »Wir haben eine Mission, Murphy.« Gray schlug ihm auf den Rücken und wandte sich dem Regal mit den Gläsern zu.
    »Eine Mission, aha.« Automatisch kraulte er Con die Ohren, als sich der Hund vertraulich neben ihn schob. »Darf ich vielleicht fragen, welcher Art diese Mission sein soll?«
    »Wir haben den Befehl, dafür zu sorgen, daß sich dein Trübsinn legt.« Rogan stellte eine Flasche auf die Arbeitsplatte und brach das Siegel auf. »Keiner von uns beiden darf nach Hause kommen, ehe uns das gelungen ist.«
    »Brie und Maggie machen sich die größten Sorgen um dich«, sagte Gray.
    »Dazu besteht keine Veranlassung, ebensowenig wie für eure Mission. Ich war gerade auf dem Weg ins Bett.«
    »Als guter Ire kannst du ja wohl kaum zwei Freunden und einer Flasche Jamison's den Rücken kehren.« Eins nach dem anderen knallte Gray drei Gläser auf den Tisch.
    »Wir betrinken uns also, ja?« Murphy sah die Flasche an. An diese Möglichkeit hatte er noch gar nicht gedacht.
    »Die Frauen sind unverrichteter Dinge heimgekehrt.« Rogan schenkte großzügig ein. »Also mußten sie sich schließlich eingestehen, daß dies wohl eine Aufgabe für Männer ist.« Er setzte sich gemütlich an den Tisch und hob sein Glas. »Sláinte.«
    Murphy kratzte sich seufzend am Kinn. »Ach, was soll's.« Er leerte das erste Glas, erschauderte und knallte es auf den Tisch. »Habt ihr etwa nur eine Flasche mitgebracht?«
    Lachend schenkte Gray die nächste Runde ein.
    Als die Flasche halb leer war, hatte sich Murphys Anspannung bereits gelegt. Es war nur eine momentane Besserung, wußte er, und die eines Narren obendrein.
    Aber was sollte es? Er hatte ohnehin bereits das Gefühl, ein Narr zu sein.
    »Ich muß euch was gestehen.« Bereits ein wenig schwankend kippte Gray auf seinem Stuhl zurück und zog an der Zigarre, die ihm von Rogan ausgehändigt worden war. Sofort mußte er husten und noch einen kräftigen Schluck nehmen. »Ich kann mich nicht betrinken.«
    »Und ob du das kannst.« Rogan studierte die Spitze der Zigarre, die er selbst in den Händen hielt. »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.«
    »Du konntest gar nichts sehen, weil du viel zu betrunken warst.« Kichernd beugte sich Gray wieder vor, wobei er fast auf die Tischkante fiel. »Aber was ich meine, ist, ich kann mich nicht so sehr betrinken, daß ich meine Frau heute nacht nicht mehr lieben kann. Oh, danke.« Er nahm das von Murphy frisch gefüllte Glas und winkte damit herum. »Ich muß schließlich einiges nachholen.« Er stützte seine Ellbogen auf den Tisch und sah die

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