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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eine Frage der Liebe
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Taumel erfasst,
bäumte Jessica sich ihm ent gegen. Pulsierendes Fleisch drängte sich gegen
pulsierendes Fleisch; der gespannte Stoff ihrer Jeans vereitelte den ersehnten
Kontakt.
    Mit einem
Laut der Verzweiflung vergrub Slade sein Gesicht in ihrem Haar, tauchte ein in
ihren herrlichen Duft, während er
gleichzeitig um Beherrschung rang. Ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen
angesichts ihres Geschmacks, ihres Duftes, ihrer Hingabe, die ihn schier
überwältigte.
    Einen
resignierten Fluch auf den Lippen, rollte er sich von ihr herunter und sprang
auf, ehe sie ihn noch einmal berühren konnte und sein Verstand endgültig
aussetzte.
    Slade
atmete tief ein und aus, um die Hitze abzukühlen, die in seinem Inneren
siedete. Er musste verrückt gewesen sein, dachte er, es so weit kommen zu
lassen, dass er sie beinahe genommen hätte. Sekunden verstrichen. Er konnte sie
am Rhythmus ihres keuchenden Atems abzählen. Und des seinen.
    »Jess ...«
    »Nein, sag
nichts. Ich habe verstanden.« Ihre Stimme zitterte. Als er sich zu ihr
umdrehte, war sie aufgestanden und klopfte sich den Sand von den Kleidern. Die
Morgensonne, die sich in ihrem blonden Haar fing, umgab ihren Kopf mit einem
hellen Schein, der Wind ließ die Haarspitzen auf und nieder tanzen. »Du hast es
dir anders überlegt. Das steht dir zu. Das steht jedem zu.« Als sie an ihm
vorbeigehen wollte, hielt er sie am Arm fest. Jessica wehrte sich gegen seinen
Griff, erfolglos, und reckte dann das Kinn in die Höhe.
    Verletzter
Stolz. Slade sah ihn nur zu deutlich hinter der Wut in ihren Augen aufblitzen.
Das war besser so, sagte er sich. Klüger. Doch schon verschafften sich die
folgenden Worte Gehör, ehe er sie zurückhalten konnte: »Hättest du es vorgezogen,
am Strand zu bumsen wie ein Teenager?«
    Sie hatte
vergessen, wo sie sich befanden. Zeit und Ort hatten keine Rolle gespielt, als
der Wunsch nach Liebe übermächtig geworden war. Dass er sich daran erinnert
und genügend Selbstbeherrschung besessen hatte, um ihrem Treiben Einhalt zu
gebieten, schnitt nur noch tiefer in die Wunde ihres verletzten Stolzes. »Es
wäre mir lieber, wenn du mich losließest«,
versetzte sie kühl. Sie senkte den Blick auf seine Hand und sah ihn dann wieder
direkt an. »Sofort.«
    Stade
verstärkte seinen Griff. »Ich habe dich gewarnt, mich nicht zu reizen.«
    »Reizen?«,
gab Jessica zurück. »Ich habe damit nicht angefangen, ich wollte es gar
nicht.«
    »Nein, du
hast nicht damit angefangen.« Er nahm sie jetzt bei den Schultern und
schüttelte sie drei Mal ruckartig. »Und ich wollte es ebenso wenig, also reg
dich ab!«
    Beim
dritten Ruck schlugen ihre Zähne aufeinander. Wenn der Stolz gerade noch die
Wut erhöht hatte, so wendete sich jetzt das Blatt. Aufgebracht schlug sie
Slades Hände von ihren Schultern. »Wage es nicht, mich anzuschreien!«, brüllte
sie, um einiges lauter als er. Hinter ihnen donnerte eine Welle an den Felsen
und erhob sich als weiße Fontäne in den Himmel. »Und bilde dir nicht ein, ich
hätte mich dir an den Hals geworfen, denn das habe ich nicht.« Der Wind wehte
ihr die Haare ins Gesicht und hinter den blonden Strähnen sprühten ihre Augen
Gift und Galle. »Ich kann dich dazu bringen, auf Knien vor mir zu kriechen,
wenn ich das will!«
    Seine Augen
wurden zu grauen Schlitzen. Wut vermischte sich mit der unangenehmen
Gewissheit, dass ihr das unter Umständen gelingen mochte. »Ich krieche vor
keiner Frau, schon gar nicht vor einem schnoddrigen, kleinen Dummchen, das
Männer mit Parfum ködert.«
    »Schnoddriges,
kleines ...« Sie hielt kurz inne. »Dummchen!«, spuckte sie dann aus.
»Oh, du einfältiges, egoistisches Arschloch, du!« Weil ihr vor lauter Wut keine
andere Maßnahme zur Gegenwehr einfiel, legte sie ihm eine Hand auf die Brust.
»Ich hoffe, in deinem Roman kommen keine Frauen vor, denn davon verstehst du
weniger als nichts! Ich trage nicht mal ein Parfum. Und das hätte ich
auch gar nicht nötig ...« Wutschnaubend brach sie ab. »Was, zum Teufel, gibt's
da zu grinsen?«
    »Du bist
ganz rosa im Gesicht«, teilte er ihr mit. »Das sieht nett aus.«
    Ihre Augen
sprühten wieder Funken, goldene Funken. Und ihre Absicht war klar, als sie
einen Schritt auf ihn zu machte. Slade hob abwehrend die Hände in die Höhe,
Handflächen nach vorn, und trat einen Schritt zurück.
    »Frieden?«
Er wusste nicht wann und weshalb, aber irgendwann während ihres verbalen
Schlagabtausches war sein Ärger verraucht. Was ihm fast Leid tat. Mit ihr

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