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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Hin­hal­te-Ma­nö­ver, mit de­nen die an­de­ren Zeit her­aus­schin­den wol­len. Sie sind noch nicht so­weit, wie sie gern sein möch­ten, sonst hät­ten sie längst här­ter und ent­schlos­se­ner zu­ge­schla­gen oder sich ir­gend­wo ver­gra­ben.«
    Dr. Fra­mus G. Al­li­son ge­sell­te sich zu uns. Er hat­te die letz­ten Wor­te ge­hört. Ges­ti­ku­lie­rend lehn­te er sich ge­gen die Fens­ter­bank.
    »Sie ha­ben voll­kom­men recht«, sag­te er zu Re­ling. »Die Frem­den bluf­fen ganz ge­wal­tig. Sie wol­len uns vor­täu­schen, daß sie die mar­sia­ni­sche Tech­nik per­fekt be­herr­schen. Sie tun al­les, um Zeit zu ge­win­nen. Sie ha­ben ih­ren ei­gent­li­chen Trumpf noch nicht in der Hand.«
    »Tröst­lich zu hö­ren«, ent­geg­ne­te Re­ling. »Kön­nen Sie uns auch schon ver­ra­ten, was ihr Trumpf ist?«
    »Ich kann nur ver­mu­ten.«
    »Dann ver­mu­ten Sie end­lich.«
    »Ir­gend­wo in der Süd­pa­zi­fik-Ant­ark­tis-Zo­ne ha­ben die Frem­den einen Stütz­punkt ein­ge­rich­tet. Sie be­fin­den sich mit­ten in den Ma­te­rial­mas­sen, die vom Mars-Ver­sor­ger Al­pha-sechs hier­her ab­ge­strahlt wor­den sind«, führ­te der Aus­tra­lier aus. »Ihr Plan kann nur sein, stra­te­gisch wich­ti­ge Ma­schi­nen zu ak­ti­vie­ren und mit ih­rer Hil­fe einen Brücken­kopf ein­zu­rich­ten, der un­ein­nehm­bar für uns ist.«
    »Da­zu ge­hö­ren ei­ne Men­ge Leu­te«, wand­te Han­ni­bal ein.
    »Fal­len Sie nicht vom Stuhl«, er­wi­der­te Al­li­son, und ein selt­sa­mer Schat­ten fiel auf sein rot­wan­gi­ges Ge­sicht. »So et­was läßt sich pro­du­zie­ren.«
    »Läßt sich das?« frag­te Han­ni­bal iro­nisch. »Wie denn?«
    »Das ist ei­ne Fra­ge, die wir noch nicht be­ant­wor­ten kön­nen.«
    »Das ist ei­ne ver­dammt hüb­sche Wen­dung, Fra­mus. Da­mit kön­nen Sie al­les be­haup­ten, oh­ne daß man Sie fest­na­geln kann«, pro­tes­tier­te der Klei­ne. Ich be­merk­te, wie sich sei­ne Au­gen ver­dun­kel­ten, und ich konn­te mir den­ken, was er an­ge­sichts ei­ner Aus­sa­ge emp­fand, wie Dr. Al­li­son sie ge­macht hat­te. Men­schen las­sen sich nun ein­mal nicht so oh­ne wei­te­res »pro­du­zie­ren«. Oder doch?
    »Was ha­ben Sie, MA-23?« frag­te der Aus­tra­lier er­staunt. Er fal­te­te die Hän­de vor sei­nem mäch­ti­gen Leib. »Den­ken Sie doch an die Er­eig­nis­se auf der Ve­nus. Stan­den Ih­nen da nicht drei Frau­en ge­gen­über, die von den So­gh­mo­lern im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes pro­du­ziert wor­den wa­ren? Sie ha­ben sie für Ter­ra­ne­rin­nen ge­hal­ten.«
    »Wir ha­ben es hier nicht mit So­gh­mo­lern zu tun«, pro­tes­tier­te ich, spür­te aber, auf welch schwa­chen Fü­ßen mei­ne Wor­te stan­den.
    »Ha­ben wir nicht?« frag­te Dr. Al­li­son. »Wer sagt denn das? Nur weil wir uns ein­bil­den, So­gh­mo­ler könn­ten die Er­de nicht er­reicht ha­ben, wol­len wir die­se Mög­lich­keit von vorn­her­ein aus­schal­ten? Das kann doch nicht Ihr Ernst sein, Thor.«
    »Okay, Fra­mus, ich ge­be zu, daß Sie recht ha­ben kön­nen«, lenk­te ich ein.
    »Ih­re Theo­rie hat et­was für sich«, sag­te Re­ling. Er deu­te­te auf die Res­te des Schup­pen­we­sens. »Das Ding da könn­te im La­bor her­ge­stellt wor­den sein.«
    »Es ist ei­ne Züch­tung«, be­kräf­tig­te Dr. Al­li­son so nach­drück­lich, als ha­be er ein gu­tes Dut­zend Be­wei­se in der Ta­sche. »Und es ist ein Ding, das vol­ler Pro­ble­me für die Ge­gen­sei­te steckt.«
    »Warum?« frag­te ich, ob­wohl ich be­reits ahn­te, was er sa­gen woll­te. Er fuhr sich mit bei­den Hän­den über das blon­de Sta­chel­haar.
    »Das liegt doch auf der Hand, Thor«, be­merk­te Dr. Sa­my Ku­lot, un­ser Pa­ra-Me­di­zi­ner, der in die­sem Mo­ment zu uns kam.
    »So, wirk­lich?«
    »Al­ler­dings. Die Frem­den ha­ben durch die­sen Bio-Ro­bo­ter mit Ih­nen ge­spro­chen, als sie auf Ih­ren Bluff rea­gier­ten. Und sie ha­ben den Teil zer­stört, der noch un­voll­kom­men ist, und den sie mit al­ler Macht ver­bes­sern wol­len.«
    Das war es! Ge­nau das hat­te ich be­fürch­tet.
    »Sie wis­sen, was ich mei­ne«, sag­te Ku­lot er­bar­mungs­los. Der Chir­urg lä­chel­te auch jetzt, und in sei­nem

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