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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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som­mer­spros­si­gen Ge­sicht konn­te man nicht er­ken­nen, daß er un­se­re Sor­gen teil­te. »Wenn wir da­von aus­ge­hen, daß wir es mit So­gh­mo­lern zu tun ha­ben, dann wur­de das Pro­blem be­reits auf der Ve­nus er­kenn­bar. Die Ge­hir­ne der Bio-Ro­bo­ter sind zu pri­mi­tiv. Sie stel­len kaum mehr dar als ein Ner­ven­zen­trum, mit dem die Le­bens­funk­tio­nen des Kör­pers auf­recht­er­hal­ten wer­den. Ei­gen­stän­di­ges Den­ken aber ist of­fen­kun­dig un­mög­lich. Ein paar be­lang­lo­se Er­in­ne­run­gen las­sen sich viel­leicht auf­pfrop­fen, so­fern sie nicht zu weit in die Ver­gan­gen­heit zu­rück­rei­chen. Das ist aber auch al­les. Ge­ben Sie zu, daß das die wun­de Stel­le ist?«
    »Na­tür­lich«, er­wi­der­te ich.
    »Dann wis­sen wir na­tür­lich auch, wes­halb man sich so sehr für die For­schungs­in­sti­tu­te in­ter­es­siert, die sich mit Ge­hirn­for­schung be­fas­sen«, sag­te Ge­ne­ral Re­ling. Sei­ne Au­gen wa­ren schmal ge­wor­den. »Zwei­fel­los hat Pro­fes­sor Ra­mi­rez et­was ent­deckt, was für uns nicht so be­deu­tend ist, den Frem­den aber hel­fen kann, die Ge­hir­ne ih­rer An­dro­iden we­sent­lich zu ver­bes­sern.«
    Wir blick­ten uns schwei­gend an. Soll­ten wir uns so ge­irrt ha­ben, als wir an­nah­men, die Frem­den ziel­ten in ers­ter Li­nie und so­fort auf Mars und Mond? Wenn Sa­my Ku­lot recht hat­te, dann war der Plan un­se­rer Fein­de noch un­end­lich ge­fähr­li­cher, als wir bis­her an­ge­nom­men hat­ten. Wenn es ih­nen ge­lang, einen Brücken­kopf auf der Er­de zu schaf­fen, der wo­mög­lich durch mar­sia­ni­sche Ener­gie­wel­len­fron­ten ab­ge­si­chert wur­de, dann war die Mensch­heit so gut wie er­le­digt. Bis jetzt kann­ten wir noch kei­ne Mit­tel, mit de­nen wir einen Ener­gie­schirm hät­ten durch­schla­gen kön­nen, und es war die Fra­ge, ob uns NEW­TON und ZON­TA hel­fen wür­den.
    Nie wur­de deut­li­cher, daß wir drin­gend je­man­den be­nö­tig­ten, der sich mit der mar­sia­ni­schen Tech­nik aus­kann­te und der uns hel­fen konn­te, sie wirk­lich zu ver­ste­hen. Viel­leicht bot sich uns ei­ne ge­wis­se Chan­ce durch die For­schungs­ar­bei­ten von Pro­fes­sor Ra­mi­rez.
    Wenn es uns ge­lang, mit sei­ner Hil­fe ein Heer von Wis­sen­schaft­lern auf­zu­bau­en, die al­le­samt über einen In­tel­li­genz­quo­ti­en­ten von mehr als 50 Neu-Orb­ton ver­füg­ten, dann hat­ten wir ei­ne Chan­ce. Da­zu muß­ten wir aber Pro­fes­sor Ra­mi­rez erst ein­mal fin­den. Wir wuß­ten ja noch nicht ein­mal, ob er über­haupt leb­te.
    So weit wa­ren un­se­re Über­le­gun­gen ge­die­hen, als Ge­ne­ral Re­ling sein Sub-Ul­tra-Vi­si­phon auf­klapp­te und die BzB-Ver­stän­di­gung ein­schal­te­te. Die ers­ten Wor­te konn­ten wir nicht ver­ste­hen, dann aber dreh­te er den Ton auf, so daß die Mel­dung sei­nes Ge­sprächs­part­ners laut ge­nug für uns wur­de.
    »… hat der 40 000-Ton­nen-U-Trä­ger ge­or­tet. Er tauch­te auf und brach­te drei TES­CO-Raum­ab­fang­jä­ger in die Luft.«
    Ich trat nä­her an Re­ling her­an, da er of­fen­kun­dig woll­te, daß wir al­les hö­ren konn­ten.
    »Ein Ab­schuß des mar­sia­ni­schen Glei­ters war je­doch nicht mehr not­wen­dig, da die Ma­schi­ne schon vor­her bren­nend ins Meer stürz­te. Die In­sas­sen wur­den ge­bor­gen und so­fort in das Kli­ni­kum von Port Stan­ley ge­bracht. Der Mensch konn­te als Dr. Sven Tho­mas­son, Ant­ark­tis-Geo­lo­ge und Erd­öl­for­scher, iden­ti­fi­ziert wer­den.«
    » Der Mensch? « frag­te Re­ling mit ton­lo­ser Stim­me.
    »Der an­de­re In­sas­se ist ein So­gh­mo­ler, Sir«, ant­wor­te­te der Ver­bin­dungs­of­fi­zier, der mir nicht be­kannt war.
    Mir war, als keh­re sich mir der Ma­gen um. Al­so doch! Zu­min­dest ein So­gh­mo­ler war ein­wand­frei er­kannt wor­den.
    »Dan­ke«, sag­te un­ser Chef. »Wir flie­gen zu den Fal­kland-In­seln. Le­ben die bei­den noch?«
    »Sie le­ben noch, Sir, aber die Ärz­te fürch­ten, daß sie nicht mehr lan­ge durch­hal­ten wer­den.«
    Re­ling schal­te­te ab. Wir wa­ren be­reits auf dem Weg zum Dach, wo uns ein schnel­ler Flug­schrau­ber er­war­te­te.
     
    *
     
    Das Hos­pi­tal war

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