Notlösung vorgesehen
sommersprossigen Gesicht konnte man nicht erkennen, daß er unsere Sorgen teilte. »Wenn wir davon ausgehen, daß wir es mit Soghmolern zu tun haben, dann wurde das Problem bereits auf der Venus erkennbar. Die Gehirne der Bio-Roboter sind zu primitiv. Sie stellen kaum mehr dar als ein Nervenzentrum, mit dem die Lebensfunktionen des Körpers aufrechterhalten werden. Eigenständiges Denken aber ist offenkundig unmöglich. Ein paar belanglose Erinnerungen lassen sich vielleicht aufpfropfen, sofern sie nicht zu weit in die Vergangenheit zurückreichen. Das ist aber auch alles. Geben Sie zu, daß das die wunde Stelle ist?«
»Natürlich«, erwiderte ich.
»Dann wissen wir natürlich auch, weshalb man sich so sehr für die Forschungsinstitute interessiert, die sich mit Gehirnforschung befassen«, sagte General Reling. Seine Augen waren schmal geworden. »Zweifellos hat Professor Ramirez etwas entdeckt, was für uns nicht so bedeutend ist, den Fremden aber helfen kann, die Gehirne ihrer Androiden wesentlich zu verbessern.«
Wir blickten uns schweigend an. Sollten wir uns so geirrt haben, als wir annahmen, die Fremden zielten in erster Linie und sofort auf Mars und Mond? Wenn Samy Kulot recht hatte, dann war der Plan unserer Feinde noch unendlich gefährlicher, als wir bisher angenommen hatten. Wenn es ihnen gelang, einen Brückenkopf auf der Erde zu schaffen, der womöglich durch marsianische Energiewellenfronten abgesichert wurde, dann war die Menschheit so gut wie erledigt. Bis jetzt kannten wir noch keine Mittel, mit denen wir einen Energieschirm hätten durchschlagen können, und es war die Frage, ob uns NEWTON und ZONTA helfen würden.
Nie wurde deutlicher, daß wir dringend jemanden benötigten, der sich mit der marsianischen Technik auskannte und der uns helfen konnte, sie wirklich zu verstehen. Vielleicht bot sich uns eine gewisse Chance durch die Forschungsarbeiten von Professor Ramirez.
Wenn es uns gelang, mit seiner Hilfe ein Heer von Wissenschaftlern aufzubauen, die allesamt über einen Intelligenzquotienten von mehr als 50 Neu-Orbton verfügten, dann hatten wir eine Chance. Dazu mußten wir aber Professor Ramirez erst einmal finden. Wir wußten ja noch nicht einmal, ob er überhaupt lebte.
So weit waren unsere Überlegungen gediehen, als General Reling sein Sub-Ultra-Visiphon aufklappte und die BzB-Verständigung einschaltete. Die ersten Worte konnten wir nicht verstehen, dann aber drehte er den Ton auf, so daß die Meldung seines Gesprächspartners laut genug für uns wurde.
»… hat der 40 000-Tonnen-U-Träger geortet. Er tauchte auf und brachte drei TESCO-Raumabfangjäger in die Luft.«
Ich trat näher an Reling heran, da er offenkundig wollte, daß wir alles hören konnten.
»Ein Abschuß des marsianischen Gleiters war jedoch nicht mehr notwendig, da die Maschine schon vorher brennend ins Meer stürzte. Die Insassen wurden geborgen und sofort in das Klinikum von Port Stanley gebracht. Der Mensch konnte als Dr. Sven Thomasson, Antarktis-Geologe und Erdölforscher, identifiziert werden.«
» Der Mensch? « fragte Reling mit tonloser Stimme.
»Der andere Insasse ist ein Soghmoler, Sir«, antwortete der Verbindungsoffizier, der mir nicht bekannt war.
Mir war, als kehre sich mir der Magen um. Also doch! Zumindest ein Soghmoler war einwandfrei erkannt worden.
»Danke«, sagte unser Chef. »Wir fliegen zu den Falkland-Inseln. Leben die beiden noch?«
»Sie leben noch, Sir, aber die Ärzte fürchten, daß sie nicht mehr lange durchhalten werden.«
Reling schaltete ab. Wir waren bereits auf dem Weg zum Dach, wo uns ein schneller Flugschrauber erwartete.
*
Das Hospital war
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