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Notlösung vorgesehen

Notlösung vorgesehen

Titel: Notlösung vorgesehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Igno­ran­ten von sich be­haup­ten, sie hät­ten nie ein Ge­fühl der Un­si­cher­heit oder des Un­be­ha­gens, wenn sie ei­ne mar­sia­ni­sche Ma­schi­ne be­dien­ten.
    Mir wur­de oft angst und ban­ge, wenn ich bei­spiels­wei­se ver­folg­te, wie der si­cher­lich ge­nia­le Wis­sen­schaft­ler. Dr. Fra­mus G. Al­li­son mit mar­sia­ni­scher Tech­nik um­ging. Ihm mach­te es nichts aus, ge­wis­se Ener­gie­krei­se kurz­zu­schlie­ßen, ob­wohl da­durch nach An­sicht vie­ler sei­ner Kol­le­gen die Ge­fahr be­stand, daß er da­durch ein Ding fer­tig­te, das man gut und gern auch als Bom­be hät­te be­zeich­nen kön­nen.
    Die­se Ri­si­ken kann­ten die Frem­den aber of­fen­bar nicht. Sie schie­nen sich wirk­lich mit der mar­sia­ni­schen Tech­nik aus­zu­ken­nen, wie schon die Tat­sa­che be­wies, daß sie ul­tra­har­tes Ma­te­ri­al zu Staub ver­wan­deln konn­ten. Das war et­was, wor­an wir noch nicht ein­mal im Traum dach­ten.
    Als ich Schrit­te auf der Trep­pe hör­te, wand­te ich mich um und knie­te bei dem to­ten Bio-Ro­bo­ter nie­der, der jetzt nur noch ein Rumpf oh­ne Kopf war. In der weiß­li­chen, völ­lig zer­stör­ten Mas­se sei­ner Schul­tern er­kann­te ich me­tal­li­sche Tei­le. Mit Hil­fe ei­ner Zan­ge, die ich auf ei­nem Tisch fand, lös­te ich ei­ni­ge da­von her­aus. Ei­nes iden­ti­fi­zier­te ich mü­he­los als Funk­ge­rät.
    Die­ser Fund über­rasch­te mich kei­nes­falls.
    »Wie ich se­he, ist es dem Groß­meis­ter der GWA auch nicht ge­lun­gen, einen Kung-Fu-Kna­ben un­se­rer lie­bens­wer­ten Bom­ben­le­ger le­bend zu fan­gen«, klang die Stim­me Han­ni­bals hin­ter mir auf. Ich wand­te mich um. Er war voll­kom­men un­ver­sehrt. Auf sei­nen Lip­pen lag ein un­fro­hes Lä­cheln.
    »Ca­sa­ce­li?« frag­te ich.
    »Tot«, ant­wor­te­te er und ließ sich ne­ben mir auf die Ha­cken sin­ken. »Er war kein Hand­lung­s­ah­ner. Er konn­te die Selbst­ver­nich­tung der Grü­nen nicht vor­her­se­hen. Be­dau­er­li­cher­wei­se be­fand er sich ge­ra­de in engs­ter Um­ar­mung mit sei­nem Geg­ner, als es pas­sier­te. Für ihn war nichts mehr zu tun. Wo ist die Bom­be?«
    Ich zeig­te auf das Staub­häuf­chen auf dem Tisch. Utan be­kam große Au­gen.
    »Das kann doch nicht wahr sein, Großer! Wer sind die Bur­schen, die so et­was ge­tan ha­ben? Und warum ha­ben sie sich so ent­schie­den?«
    »Ich kann dir nur die letz­te Fra­ge be­ant­wor­ten.«
     
     
5.
     
    Fünf­zehn Mi­nu­ten spä­ter wim­mel­te es in dem ehe­ma­li­gen For­schungs­ge­bäu­de von GWA-Spe­zia­lis­ten. Sie nah­men al­les, aber auch wirk­lich al­les un­ter die Lu­pe, was sie fin­den konn­ten.
    Als ei­ner der letz­ten er­schi­en Vier-Ster­ne-Ge­ne­ral Ar­nold G. Re­ling. Er trug ei­ne un­auf­fäl­li­ge, zi­vi­le Klei­dung, die er häu­fig be­vor­zug­te, weil er nicht im­mer so­gleich als Of­fi­zier so ho­hen Ran­ges er­kannt wer­den woll­te. Doch das än­der­te nichts dar­an, daß ihn je­der mit au­ßer­or­dent­li­chem Re­spekt be­han­del­te. Die­ser un­ter­setz­te, ener­gie­ge­la­de­ne Mann schi­en von ei­ner be­son­de­ren Au­ra der Au­to­ri­tät um­ge­ben zu sein.
    Dr. Fra­mus G. Al­li­son und der Pa­ra-Me­di­zi­ner Dr. Sa­my Ku­lot folg­ten ihm auf den Fer­sen. Die bei­den Wis­sen­schaft­ler be­grüß­ten uns nur mit ei­ner knap­pen Ges­te und mach­ten sich dann so­fort über die Me­tall­tei­le her, die ich aus dem zer­fetz­ten Kör­per des ge­schupp­ten We­sens hat­te ber­gen kön­nen. Ich gab un­se­rem Boß ei­ne knap­pe Schil­de­rung der Er­eig­nis­se.
    »Was soll das al­les?« mein­te er schließ­lich. »Ha­ben die Frem­den vor, ei­ne Art Zoo auf der Er­de zu er­öff­nen?«
    »Wie kom­men Sie dar­auf?«
    Re­ling schi­en mich nicht zu ver­ste­hen. Sein ma­ha­go­ni­far­be­nes Ge­sicht wur­de noch ver­drieß­li­cher.
    Ich fuhr fort: »In mei­nen Au­gen ha­ben die Frem­den nur kon­se­quent ge­han­delt. Sie ha­ben Spe­zi­al­ro­bo­ter ein­ge­setzt. Kämp­fer, die aus ih­rer Sicht be­son­ders gut für die ih­nen ge­stell­ten Auf­ga­ben ge­eig­net sind.«
    »Das ist doch al­les nicht wirk­lich lo­gisch«, ent­geg­ne­te der Chef. »Ich glau­be mehr an

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