Notlösung vorgesehen
Ignoranten von sich behaupten, sie hätten nie ein Gefühl der Unsicherheit oder des Unbehagens, wenn sie eine marsianische Maschine bedienten.
Mir wurde oft angst und bange, wenn ich beispielsweise verfolgte, wie der sicherlich geniale Wissenschaftler. Dr. Framus G. Allison mit marsianischer Technik umging. Ihm machte es nichts aus, gewisse Energiekreise kurzzuschließen, obwohl dadurch nach Ansicht vieler seiner Kollegen die Gefahr bestand, daß er dadurch ein Ding fertigte, das man gut und gern auch als Bombe hätte bezeichnen können.
Diese Risiken kannten die Fremden aber offenbar nicht. Sie schienen sich wirklich mit der marsianischen Technik auszukennen, wie schon die Tatsache bewies, daß sie ultrahartes Material zu Staub verwandeln konnten. Das war etwas, woran wir noch nicht einmal im Traum dachten.
Als ich Schritte auf der Treppe hörte, wandte ich mich um und kniete bei dem toten Bio-Roboter nieder, der jetzt nur noch ein Rumpf ohne Kopf war. In der weißlichen, völlig zerstörten Masse seiner Schultern erkannte ich metallische Teile. Mit Hilfe einer Zange, die ich auf einem Tisch fand, löste ich einige davon heraus. Eines identifizierte ich mühelos als Funkgerät.
Dieser Fund überraschte mich keinesfalls.
»Wie ich sehe, ist es dem Großmeister der GWA auch nicht gelungen, einen Kung-Fu-Knaben unserer liebenswerten Bombenleger lebend zu fangen«, klang die Stimme Hannibals hinter mir auf. Ich wandte mich um. Er war vollkommen unversehrt. Auf seinen Lippen lag ein unfrohes Lächeln.
»Casaceli?« fragte ich.
»Tot«, antwortete er und ließ sich neben mir auf die Hacken sinken. »Er war kein Handlungsahner. Er konnte die Selbstvernichtung der Grünen nicht vorhersehen. Bedauerlicherweise befand er sich gerade in engster Umarmung mit seinem Gegner, als es passierte. Für ihn war nichts mehr zu tun. Wo ist die Bombe?«
Ich zeigte auf das Staubhäufchen auf dem Tisch. Utan bekam große Augen.
»Das kann doch nicht wahr sein, Großer! Wer sind die Burschen, die so etwas getan haben? Und warum haben sie sich so entschieden?«
»Ich kann dir nur die letzte Frage beantworten.«
5.
Fünfzehn Minuten später wimmelte es in dem ehemaligen Forschungsgebäude von GWA-Spezialisten. Sie nahmen alles, aber auch wirklich alles unter die Lupe, was sie finden konnten.
Als einer der letzten erschien Vier-Sterne-General Arnold G. Reling. Er trug eine unauffällige, zivile Kleidung, die er häufig bevorzugte, weil er nicht immer sogleich als Offizier so hohen Ranges erkannt werden wollte. Doch das änderte nichts daran, daß ihn jeder mit außerordentlichem Respekt behandelte. Dieser untersetzte, energiegeladene Mann schien von einer besonderen Aura der Autorität umgeben zu sein.
Dr. Framus G. Allison und der Para-Mediziner Dr. Samy Kulot folgten ihm auf den Fersen. Die beiden Wissenschaftler begrüßten uns nur mit einer knappen Geste und machten sich dann sofort über die Metallteile her, die ich aus dem zerfetzten Körper des geschuppten Wesens hatte bergen können. Ich gab unserem Boß eine knappe Schilderung der Ereignisse.
»Was soll das alles?« meinte er schließlich. »Haben die Fremden vor, eine Art Zoo auf der Erde zu eröffnen?«
»Wie kommen Sie darauf?«
Reling schien mich nicht zu verstehen. Sein mahagonifarbenes Gesicht wurde noch verdrießlicher.
Ich fuhr fort: »In meinen Augen haben die Fremden nur konsequent gehandelt. Sie haben Spezialroboter eingesetzt. Kämpfer, die aus ihrer Sicht besonders gut für die ihnen gestellten Aufgaben geeignet sind.«
»Das ist doch alles nicht wirklich logisch«, entgegnete der Chef. »Ich glaube mehr an
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