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Nottingham Castle, letzte Tuer links

Nottingham Castle, letzte Tuer links

Titel: Nottingham Castle, letzte Tuer links Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leana Wyler
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sah so aus, als wollte der Sheriff mit aller Macht seinen Feind Robin
Hood einfangen und in der Burg aufhängen. Aber bisher war er erfolglos
geblieben, soweit Susannah wusste.
    Gedankenverloren
hob sie ein paar Kleidungsstücke vom Boden auf und strich das einfache
Bettlaken glatt. Dieses Spielchen mit Nottingham – wenn sie ganz ehrlich zu
sich selbst war, musste sie zugeben, dass es ihr allmählich ein wenig gefiel.
Sie war lange mit keinem Mann mehr zusammen gewesen und der Sheriff war, nun
ja, zumindest nicht hässlich. Seinen Körper fand sie durchaus männlich, er war
groß und muskulös und auch in den unteren Regionen recht gut gebaut. Die Art
und Weise, wie er auf ihre Berührungen reagierte, ließ sie nicht kalt. Wenn sie
erlebte, wie schnell sie seine Erregung anfachen konnte, oder wenn sein dunkles
Stöhnen an ihr Ohr drang – das ließ auch ihren Schoß lustvoll pochen.
    Zuerst
war sie erschrocken gewesen, dass sie selbst davon berührt wurde. Aber sie war Hebamme,
sie wusste Bescheid über derlei Dinge, das waren nur rein körperliche Antworten,
eine ganz natürliche Sache. Immerhin war sie eine Frau und er ein Mann, wenn er
nackt neben ihr lag und unter ihren Händen die Kontrolle verlor, dann verschaffte
dies eben auch ihr ein Ziehen im Unterleib. Das war eine primitive Reaktion,
die selbstverständlich nichts mit ihm als Person zu tun hatte. Deshalb brauchte
sie sich darüber keine Gedanken machen.
    Entschlossen
zog sie das Laken nochmal glatt und verließ dann das Zimmer mit eiligen
Schritten.
     
    Die
Haustür sprang auf und ihr Vater kam herein.
    „Was
gibt es Neues?”, fragte sie ihn und ging ihm entgegen.
    „Nicht
viel. Wieder ein paar Verwundete in Robins Reihen, aber sie konnten den Forest
gegen die Männer des Sheriffs verteidigen.”
    „Na
dann ist´s ja gut.” Susannah atmete auf. Sie hatte immer ein wenig Angst, wenn
ihr Vater sich im Sherwood Forest herumtrieb. Dort liefen in letzter Zeit viel
zu viele Schergen des Sheriffs umher.
    Er
stellte seine Arzttasche ab und holte ein tönernes Gefäß heraus. „Ich muss
Nachschub an Aconitumtropfen herstellen, hab heute alle verbraucht.”
    Susannah
sah ihm fasziniert zu, wie er eine neue Tinktur anrührte. Kräuterkunde war eine
große Stärke ihres Vaters und im Gegensatz zu den anderen Ärzten, die nur an
ihre modernen Mittel glaubten, griff er gerne auf Althergebrachtes zurück.
Außerdem unterzog er sogar die Heiler aus anderen Ländern einem gnadenlosen
Verhör, um sein Wissen in diesem Bereich zu erweitern. Seine Augen glänzten
jedes Mal ganz begierig, wenn ihm ein anderer Heiler oder Kräuterkundiger
unterkam, er holte dann immer sein kleines Büchlein hervor und schrieb alles
auf, was er aus seinem bemitleidenswerten Gegenüber herausholen konnte.
    Ein
Mohr aus dem fernen Orient hatte ihm vor ein paar Monaten eine ungewöhnliche Art
erklärt, um Heilkräuter einzusetzen.
    „Und
das Mittel soll durch immer weitere Verdünnung tatsächlich nicht schwächer
werden, sondern sogar stärker wirken?“, fragte Susannah ungläubig.
    „Ich
weiß, das hört sich seltsam an”, erwiderte er. „Aber die Heiler im Morgenland
nutzen das schon sehr lange. Angeblich sollen sich sogar auf dem Kontinent manche
Gelehrte damit beschäftigen, aber die sind noch nicht so weit.”
    „Ich
kann mir das gar nicht vorstellen”, sagte Susannah und starrte weiterhin auf
seine Hände, die gleichmäßig den Löffel bewegten. „Die Kraft des Mittels wird
also durch das Rühren übertragen und verstärkt?”
    „So
wurde es mir weitergegeben. Und bei den Verwundeten wirkt es sehr schnell. Du
nutzt doch bei deinen Frauen auch schon lange Pulsatilla und Belladonna.“ Der
Löffel drehte unermüdlich seine Runden.
    „Das
stimmt allerdings”, gab sie zu. „Aber ich rühr nicht dreihundertundzwölf mal um.”
    Er
lächelte milde. „Ich geb dir ein Fläschchen für deine Tasche, dann kannst du es
ausprobieren, wenn eine deiner Frauen einmal stark blutet nach einer
Niederkunft. Du wirst Wunder erleben, glaube mir.”
    „Einverstanden”
    Betont
beiläufig sprach ihr Vater weiter. „Willst du mir nicht sagen, wer es ist? Jemand
aus seinem engeren Kreis?“, fragte er.
„Wovon sprichst du bitte?“, fragte Susannah unschuldig. Dabei wusste sie genau,
was er meinte.
„Ich bin zwar alt, aber nicht blind. Und ich kann eins und eins zusammenzählen.
Du hast sonst nie so spät noch Krankenbesuche gemacht. Oder mich mit einem Gast
allein gelassen. Ich kann mir

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