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Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst

Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst

Titel: Null-Null-Siebzig - Operation Eaglehurst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marlies Ferber
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Rücken malen können.« James konnte seinen Zorn nur mühsam unterdrücken.
    Rupert kam wieder ein Stück zurück. »Du gehst immer davon aus, dass es ein Verbrechen gibt«, beschwichtigte er. »Aber so, wie es aussieht, hat Mrs White gestern Abend einfach nur hysterisch reagiert. Sie hat ihre Tochter ohnmächtig vorgefunden, und weil sie es sich nicht anders erklären konnte, nahm sie an, dass sie niedergeschlagen wurde. Als Katie wieder bei Bewusstsein war, erzählte sie ihrer Mutter, was wirklich passiert war, nämlich dass sie über irgendetwas gestolpert ist. Wir dürfen uns nicht zu tief in deine Mordtheorien verstricken, James, sonst übersehen wir die unspektakuläre Wirklichkeit. Du denkst, es war Mord. Nehmen wir einmal an, das ist A.   Dann ist der nächstbeste Hinweis für dich B, es folgt ein C und so weiter, und so weiter. Alles erscheint ganz logisch. Aber in Wirklichkeit war da vielleicht gar kein A, und das, was du als B deutest, war ein P, und dein C ein O   …«
    James schloss die Augen. Ruperts dümmliche Ausführungen über Logik, vorgetragen in der Manier eines Philosophie-Professors, waren unerträglich, vor allem vor dem Hintergrund, dass er in der Theorieprüfung des SIS damals völlig versagt hatte. Aber James wusste, dass sich Rupert nur noch mehr hineinsteigern würde, wenn er ihn unterbrach. Als Rupert fertig war, sagte James nur: »Lass den Film bitte trotzdem entwickeln.«
    »Ja, klar«, seufzte Rupert, »dir zuliebe.«
     
    James sah auf die Uhr. Es blieb ihm noch eine gute Stunde Zeit, bis Sheila kam. Mrs Simmons’ Kopf tauchte wieder in der Durchreiche auf. »Darf es für Sie noch etwas sein, Mr Gerald? Die Küche schließt gleich.«
    »Ach, wären Sie so liebenswürdig, mir noch einen Ihrer köstlichen Frühstücksteller zu zaubern?«, bat James. »Ich habe heute Morgen sehr großen Appetit, und ich habe lange kein so gutes Frühstück mehr gehabt.«
    »Dasselbe noch mal? Aber gern!«, strahlte Mrs Simmons.
    »Ach, Mrs Simmons«, rief James. »Machen Sie doch bitte auch für Mr Peabody einen Teller fertig, ich sehe gerade, da kommt er.«
    »Guten Morgen«, sagte Mr Peabody und setzte sich zu James an den Tisch. »Wie geht es Ihnen heute, James?«
    »Das wollte ich Sie auch gerade fragen, Julius.«
    »Bestens. Wissen Sie, es geht nichts über Wodka. Die reinste Medizin. Da können Sie jeden Russen fragen.«
    »Auch die reinste Medizin hat ihre Nebenwirkungen, nicht wahr? Vor allem, wenn die Dosis zu hoch ist.«
    »Nein«, versicherte Julius, »Wodka können Sie trinken, so viel Sie wollen. Am nächsten Tag fühlen Sie sich immer frisch und ausgeruht wie nach einer Heilwasserkur.«
    »Interessante Theorie«, sagte James lächelnd. »Jedenfalls habe ich Mrs Simmons gerade gebeten, dass sie uns ein Frühstück zubereitet. Nach so viel Heilwasser wird etwas feste Nahrung sicher guttun.«
    Julius sah sich um. »Ich bin heute spät dran. Die Schwestern Hideous haben wahrscheinlich schon gefrühstückt?«
    James nickte. »Ich soll Ihnen ausrichten, dass sie schon zum Basar der St.-Andrews-Gemeinde gegangen sind. Ich denke, vor allem Mrs Eleonora Hideous wäre sehr erfreut, wenn Sie nachkommen würden.«
    Julius wurde rot. »Ach, tatsächlich? Nun, dann werde ich die Damen besser nicht lange warten lassen.« Er stand auf.
    »Aber wollen Sie nicht zuerst etwas essen?«, fragte James. »Mrs Simmons wird jeden Augenblick das Frühstück servieren.«
    »Ach ja«, sagte Peabody unglücklich und setzte sich wieder. Dann überlegte er es sich jedoch anders und erhob sich wieder. »James, es tut mir leid, ich habe ohnehin keinen Appetit heute Morgen. Bitte essen Sie mein Frühstück, wenn Sie mögen. Ich gehe lieber gleich rüber zu St. Andrews, nicht, dass ich die Damen verpasse.«
    Kurz nachdem Peabody gegangen war, stand Mrs Simmons mit zwei dampfenden Frühstückstellern vor James und war sichtlich gekränkt, dass Mr Peabody es vorgezogen hatte, ohne Frühstück aus dem Haus zu gehen. »Es hat ihm wohl zu lange gedauert? Ich gebe schon mein Bestes, aber zaubern kann ich nun wirklich nicht. Die Eier brauchen ein paar Minuten, und auch die Tomaten, warm müssen sie ja wenigstens sein. Natürlich kann man die Würstchen auch blasser servieren, aber bei den Champignons hört der Spaß auf. Wenn die nicht schön weich und braun sind   …«
    »Nein, Mrs Simmons, es hatte, das kann ich Ihnen versichern, absolut nichts damit zu tun, dass es ihm zu lange gedauert hat. Ich darf Ihnen verraten, dass

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