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Nur dein Leben

Nur dein Leben

Titel: Nur dein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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sind, in Wirklichkeit Ungeheuer sind, werden sie sich wehren – aber was machen diese Fieslinge dann mit ihnen? Was würdest du tun?«
    John ging zu ihr und nahm sie in die Arme. »Vielleicht hilft ihnen gerade ihre Intelligenz bei der Flucht. Dann hätten sich die Vorteile, die wir ihnen im Leben mitgegeben haben, tatsächlich ausgezahlt.«
    Sie sah ihn an. »Ach, meinst du? Welche tollen Vorteile sollen das denn sein, wenn sie trotzdem so naiv irgendwelchen Fremden hinterherlaufen?«

111
    »KONNTEN SIE EIN BISSCHEN SCHLAFEN ?«, fragte Pelham John und Naomi.
    »Einigermaßen, danke«, antwortete Naomi und starrte mit müden Augen und hämmerndem Kopf quer über den runden Tisch im Büro des Detective Inspectors. Ihre Kopfhaut spannte unangenehm, als sei sie rund um ihren Schädel geschrumpft.
    Pelham wurde von Tom Humboldt und einem schmalen, gut aussehenden Amerikaner im dunklen Anzug begleitet, den der DI als Special Agent Dan Norbert vom FBI vorstellte. Er arbeite an der amerikanischen Botschaft in London.
    »Danke, dass Sie sich an einem Sonntag auf den Weg gemacht haben«, sagte John.
    Der FBI -Agent ratterte im Südstaatenslang los wie ein Schnellfeuergewehr, fast ohne die Lippen zu bewegen: »Kein Problem, wir arbeiten mit Volldampf an dem Fall. Das mit Ihren Kindern tut mir echt leid. Wir bringen sie Ihnen wieder, das garantiere ich Ihnen. Wir holen sie zurück, so schnell wir können.«
    Er schien sich seiner Sache so sicher zu sein, dass in Naomi ein Funke Hoffnung erwachte. »Was ist passiert?«, fragte sie. »Hat es neue Entwicklungen gegeben? Wissen Sie, wo sie sind?«
    »Wir vermuten es«, antwortete er.
    Pelham ergriff das Wort. »Ich wollte es letztendlich nicht riskieren, auf die griechischen Behörden zu warten und habe gestern Abend einen Kollegen zum Flughafen in Athen geschickt, um das Schließfach zu öffnen. Er hat eine Tasche darin gefunden, die eine große Menge Bargeld in verschiedenen Währungen, die Visitenkarte eines Taxiunternehmens in Thessaloniki und, in den Boden eingenäht, den echten Pass der toten Frau enthielt. Ihr Name ist Lara Gherardi. Sagt Ihnen das etwas?«
    »Nein«, erwiderte John.
    »Lara Gherardi? Nein.« Naomi schüttelte den Kopf.
    Pelham fuhr fort: »Laut FBI wurde sie vor dreieinhalb Jahren in Chicago von ihrer Familie als vermisst gemeldet, die befürchtete, sie habe sich einer Sekte angeschlossen. Sie war in der Vergangenheit mehrfach in der Psychiatrie und als Teenager zweimal davongelaufen, um sich irgendwelchen Sekten anzuschließen. Damals hat sie sich immer wieder bei ihrer Familie gemeldet, doch in den letzten dreieinhalb Jahren hat sie nichts von sich hören lassen. Sie sei wie vom Erdboden verschluckt gewesen, sagen ihre Angehörigen.«
    Naomi sah den amerikanischen Agenten an. »Wo halten sich unsere Kinder Ihrer Meinung nach auf? Haben Sie etwas über das Flugzeug herausgefunden?«
    »Nein, über die Gulfstream haben wir bisher keine sachdienlichen Hinweise erhalten. Aber wir ziehen die Schlinge an einer anderen Stelle zu. Bei dem Mann, der am Freitagmorgen mit einem Kopfschuss vor Ihrer Tür gefunden und der gestern ermordet wurde, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Timon Cort, ein Mitglied der Apostel des Dritten Jahrtausends.«
    »Es gibt sie also wirklich?«, fragte John.
    »Die Apostel?« Der Agent legte den Kopf schief. »Ja, allerdings. Wir sind uns ziemlich sicher, dass wir ihr Hauptquartier ausfindig gemacht haben. Bereits seit mehreren Monaten überwachen wir sämtliche elektronischen Signale von dort über Satellit und haben alle digitalen Nachrichten abgefangen. Diesen Timon Cort verfolgen wir seit achtzehn Monaten mit Hilfe seiner E-Mails, die alle in irgendwelche merkwürdigen Bibelzitate verpackt sind. Wir bringen ihn mit dem Mord an einer Familie in Iowa in Verbindung, die diesen Dettore konsultiert hatte, und mit dem Tod einer weiteren Familie in Rochester, im Staat New York, die ebenfalls in der Klinik gewesen war. Anschließend haben wir ihn verloren, und jetzt stellt sich heraus, dass er nach England gegangen und bei Ihnen aufgetaucht ist.«
    »Aber wer hat ihn vor unserem Haus erschossen?«, fragte Naomi, angespannt und zitternd.
    »Diese Frage kann ich Ihnen nicht beantworten«, sagte Dan Norbert. »Diese Sekten ziehen ziemlich schräge Vögel an. Vielleicht gibt es zwei rivalisierende Fraktionen, wer weiß.«
    »Und Sie wissen, wo sie sind?«, fragte Naomi.
    »Ja, dank des Gepäckscheins, den Miss Gherardi

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