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Nur dein Leben

Nur dein Leben

Titel: Nur dein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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in der Küche. Er stellte seine Tasche auf dem Fliesenboden ab, schälte sich aus dem Mantel und hängte ihn an einen Haken an der viktorianischen Mahagonigarderobe. Im Haus lag ein köstlicher Duft nach gebratenem Fleisch. »Wie geht es ihnen? Was macht Irwin?«
    Naomi betrachtete die Blumen, sagte aber nichts.
    Sie gingen durch in die Küche. Auf dem Boden stand der Laufstall, daneben lag ein Durcheinander von Spielzeug. John sah eine halbleere Weinflasche auf dem Tisch, daneben ein Glas mit nur einem kleinen Rest darin. »Wie geht es Luke? Hast du beim Arzt angerufen?«
    »Ja, ich habe morgen einen Termin. Er hat gesagt, wahrscheinlich sei es nichts Besorgniserregendes, aber ich soll vorbeikommen, wenn es Luke morgen früh noch nicht bessergeht.«
    »Muss er immer noch brechen?«
    »Nein, es hat aufgehört.«
    Naomi legte die Blumen in die Spüle, ließ Wasser einlaufen und sagte: »Danke. Die sind wirklich schön. In unserer Anfangszeit hast du mir ganz oft Blumen mitgebracht, weißt du noch?«
    Schuldgefühle stiegen in ihm auf. »Ach, wirklich?«
    »Ja.«
    Er ging zum Babyphon und lauschte. Stille. »Schlafen sie?«
    »Ich glaube schon.«
    »Ich sehe nur mal kurz nach ihnen.« Er sprintete die Treppe hinauf so leise er konnte, ging den Flur entlang zu ihrem Zimmer und stieß vorsichtig die Tür auf. Beide schliefen tief und fest, Luke mit dem Daumen im Mund, Phoebe mit geballten Fäusten, einen feuchten Spuckefleck am Kinn.
    John hauchte beiden einen Kuss zu und ging dann wieder hinunter in die Küche.
    Naomi schenkte sich Wein nach und drehte sich dann zu ihm um, mit großen, angsterfüllten Augen. »Lori hat von einer Tragödie erzählt, die in den USA gerade Schlagzeilen macht. Es hat weitere Morde gegeben. Noch ein Paar, das sich an Dr. Dettore gewandt und Zwillinge bekommen hat, genau wie wir, John.«
    »Kalle hat mich angerufen und es mir erzählt«, erwiderte er. »Deswegen habe ich mich heute Nachtmittag noch einmal bei dir gemeldet.«
    Naomi trat ans Fenster. »Hatte Kalle einen Vorschlag, was wir unternehmen sollen?«
    »Er hat uns nur geraten, wachsam zu sein.«
    John hatte das Bedürfnis, etwas zu trinken und holte eine frische Flasche Weißwein aus dem Kühlschrank. »Wir brauchen eine Alarmanlage, die mit der Polizei verbunden ist. Bewegungsmelder. Fensterschlösser. All so was. Und er hat uns geraten, einen Wachhund anzuschaffen. Außerdem …« Er zögerte.
    »Ja?«, fragte sie.
    »Sollten wir seiner Meinung nach eine Schusswaffe im Haus haben.«
    »Wir sind hier in England, John, nicht in Amerika.«
    »Ich würde mir aber trotzdem gerne einen Waffenschein besorgen – dadurch könnte ich auch die Kaninchen ein bisschen in Schach halten.« Er zog den Korken heraus.
    »Du bist zu vergesslich. Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, eine Waffe im Haus zu haben, besonders nicht mit kleinen Kindern. Vielleicht einen Hund, wenn sie ein bisschen älter sind – ja, dann könnten wir uns einen Wachhund halten.«
    Wenn sie ein bisschen älter sind.
Die Worte hallten in seinem Kopf wider.
Wenn sie ein bisschen älter sind.
Etwas Unschuldiges lag in ihrer Bemerkung, das ihm fast kindisch vorkam. Zwei Familien waren abgeschlachtet worden. Da draußen lauerte eine Bande Verrückter, irgendwo in der Nacht, vielleicht in Amerika, vielleicht aber auch in Sussex. Sie konnten es sich nicht erlauben, zu warten, bis Luke und Phoebe
älter
waren.
    »Ich habe mir morgen früh freigenommen und Vertreter mehrerer Sicherheitsfirmen bestellt, um Angebote für eine Alarmanlage einzuholen«, sagte er und schenkte sich ein Glas Wein ein.
    Naomi nickte. »Ja, das ist eine gute Idee. Tut mir leid, ich war durch die Kinder und den Anruf völlig fertig mit den Nerven. Ich möchte gerne hierbleiben, John, ich möchte, dass wir uns in England ein Leben aufbauen. Wir können nicht ewig weglaufen und uns für immer verstecken.«
    Er küsste sie. »Ich habe auf dem Weg nach Hause genau dasselbe gedacht.«
    »Man wird die Mörder doch finden und einsperren – niemand kann auf lange Sicht ungestraft solche Verbrechen verüben, oder?«
    Insgeheim dachte John:
Die sind schon über ein Jahr straflos davongekommen, und keiner hat die geringste Ahnung, wer und wo sie sind.
Aber davon sagte er Naomi nichts. Stattdessen nahm er sie fest in die Arme und antwortete: »Natürlich nicht. Kalle hat erzählt, dass das FBI alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzt. Die werden sie kriegen.«
    Sie blickte zu ihm auf, und aus ihren

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