Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nur Der Mann Im Mond Schaut Zu:

Titel: Nur Der Mann Im Mond Schaut Zu: Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Gerhardsen
Vom Netzwerk:
den Finanzbehörden. Sie hatten vollkommen einleuchtende Gründe für ihre Reise nach Schweden, sodass sie zumindest in dieser Hinsicht keine halbseidenen Typen sind. Wie ist es bei dir gelaufen?«
    »Ich habe einen Zusammenhang gefunden«, sagte Hamad. »Einen Zusammenhang zwischen Jennifer Johansson und einem bisher unbekannten Passagier auf der Finnlandfähre.«
    »Was sagst du da?«, fragte Sjöberg und sah plötzlich viel munterer aus. »Das ist genau das, was wir jetzt brauchen.«
    »Es ist vage, aber es ist ein Zusammenhang. Leider komme ich damit nicht weiter.«
    »Lass hören«, sagte Sjöberg.
    Hamad erzählte von seiner Begegnung mit Elise, und Sjöberg hörte mit steigendem Interesse zu. Hamad erzählte weiter, wie er den Namen Sören Andersson in den Passagierlisten entdeckt und ihn später befragt hatte, ohne dass etwas Interessantes dabei herausgekommen wäre.
    »Ja, damit können wir uns doch nicht zufriedengeben«, befand Sjöberg. »Er stimmt in Alter und Aussehen mit diesem Mann an der Bar überein?«
    »Doch, er könnte es gewesen sein«, sagte Hamad.
    »Aber diese Brieftasche … Wie ist Elise da rangekommen?«, fragte Sjöberg. »Wenn dies die Verbindung ist, nach der wir gesucht haben, wie um alles in der Welt soll das zusammenhängen?«
    »Jennifer kann die Brieftasche nicht auf dem Schiff gestohlen haben, dann hätte Elise sie nicht. Elise sagt, dass sie sie am Sonntag gefunden hat. Andersson sagt, dass er sie am Freitag verloren hat.«
    »Vielleicht lügt er«, schlug Sjöberg vor. »Nehmen wir an, dass Jennifer sie auf der Fähre gestohlen und sie dann in ihrer Kabine versteckt oder einer ihrer Freundinnen gegeben hat. Er bringt sie um, bekommt aber seine Brieftasche nicht zurück. Eine der Freundinnen gibt die Brieftasche Elise, die sie dann bei uns abgibt.«
    »Aber warum sollte sie dann lügen?«, fragte Hamad. »Außerdem wäre es wohl eine ziemliche Überreaktion, jemanden umzubringen, weil er einem die Brieftasche geklaut hat. Da muss noch mehr dahinterstecken.«
    »Drogen?«, schlug Sjöberg vor.
    »Jennifer hat keine Drogen genommen.«
    »Wir setzen Eriksson darauf an, ein bisschen in der Vergangenheit dieses Sören Andersson zu wühlen, vielleicht gibt es dort etwas. Es wird schwierig werden, seine Geschichte zu widerlegen, besonders wenn er sich bemüht hat, während der Reise anonym zu bleiben.«
    »Falls er derjenige ist, der mit Jennifer an der Bar gesessen hat, dann hat er dabei zumindest einen Fehler gemacht. Er ist gesehen worden.«
    »Das sind nur Indizien«, sagte Sjöberg. »Wir werden sehen, was Lehto zu diesem Typen zu sagen hat, aber zuerst müssen wir Elise ordentlich auf den Zahn fühlen.«
    Ein leises Klopfen an der offenen Tür ließ sie beide verstummen. Westman stand in der Tür, und auf Hamad wirkte sie wie ein schüchternes Schulmädchen. So hatte er sie noch nie zuvor erlebt.
    »Ich hole dich gleich ab«, beendete Sjöberg das Gespräch mit einer Stimme, die plötzlich einen autoritären Ton angenommen hatte. »Mach die Tür hinter dir zu.«
    Hamad erhob sich mit einer hochgezogenen Augenbraue, klopfte Petra aufmunternd auf den Rücken und verließ das Büro.
    Petra ließ sich mit einem Seufzen in den Besucherstuhl sinken, von dem Hamad gerade aufgestanden war. Sie spürte die Wärme, die er hinterlassen hatte, als sie mit einer bedauernden Miene Sjöbergs Blicken begegnete.
    »Tja, Petra«, seufzte Sjöberg seinerseits. »Ich sehe dir an, dass du dich nicht wohlfühlst.«
    »Ich weiß, was du mit mir besprechen willst«, antwortete sie. »Ich habe es gerade von Gunnar Malmberg erfahren. Sie wollen mich rauswerfen.«
    Sjöberg schüttelte den Kopf und betrachtete sie mit einem Blick, der kaum zu ertragen war. Er hatte Mitleid mit ihr. Nicht, weil sie schlecht behandelt worden war, sondern weil sie … krank war. Unzurechnungsfähig. Ein Problemkind. Das schwarze Schaf der Truppe. Ein Skandal.
    »Hast du den Eindruck, dass das dein größtes Problem ist?«, fragte er, ohne zu verhehlen, wie groß seine Enttäuschung war. »Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich sofort meine Sachen zusammenpacken und dieses Gebäude verlassen. Begreifst du nicht, wie sehr du dich bloßgestellt hast? Das ist nicht wiedergutzumachen, Petra, du kannst hier nicht bleiben.«
    »Es ist schlimm, Conny, aber nicht so schlimm, wie es aussieht.«
    Sie konnte sehen, wie er wütend wurde, aber alles war besser als dieser enttäuschte Ausdruck in seinen Augen.
    »Petra, das ist ein

Weitere Kostenlose Bücher