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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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wirklich schwierig gewesen. Dafür hatte ich ihn anfassen und seine starken Arme spüren können, wenn sie mich umarmten.
    Gerade als ich die Erinnerung an unsere letzte Begegnung wieder aufleben ließ, kam Grace und quetschte sich auf den Knautschsack neben mir.
    »Hallo«, sagte sie. »Du bist heute so schweigsam. Was gibt’s?«
    Ich lächelte kurz. »Ach, mir geht’s gut, denke ich. Aber es sieht so aus, als ob ich Abbi wütend auf mich gemacht hätte, und jetzt redet sie nicht mehr mit mir.«
    »Oh nein! Was hast du denn jetzt schon wieder angestellt?« Grace lachte.
    »Das ist gar nicht lustig, und ich hab gar nichts angestellt!«, antwortete ich empört. »Kann ich dir das später erzählen? Ich will absolut nicht, dass jemand was mitbekommt.«
    »Klar, natürlich. Du kannst mich heute Abend bei Eloises Party aufs Laufende bringen. Also, das würde dich vielleicht eh aufmuntern. Soll ich dich mitnehmen?«
    Grace hatte gerade die Fahrprüfung bestanden, und ihre Eltern erlaubten ihr, einen kleinen Wagen zu benutzen, und so konnten wir herumflitzen, ohne ihren Vater zu sehr zu strapazieren. Ich war mir gar nicht so sicher, ob ich noch Lust hatte, auf diese Party zu gehen, besonders nicht, wenn Abbi kam. Doch ich hatte es mit Grace schon verabredet, nachdem wir beide aus dem Krankenhaus gekommen waren. Wir hatten uns auf die Party gefreut.
    »Ich denke schon. Aber ich weiß nicht, wie lang ich bleiben will.«
    »Hast du Probleme mit deinen Eltern?«
    »Nein, das ist es nicht. Die sind damit völlig einverstanden. Ich weiß nur nicht, ob ich den ganzen Abend mit …« Ich deutete leicht mit dem Kopf in Abbis Richtung. »Oder besser gesagt, ob sie den ganzen Abend mit mir verbringen will.«
    »Hör mal, was es auch immer ist, weswegen ihr euch in die Wolle gekriegt habt, ihr könnt deswegen nicht Eloises Party kaputtmachen, das ist einfach nicht fair«, flüsterte Grace. »Immerhin ist es doch nicht ihre Schuld.«
    »Ich weiß. Ich fühle mich nur nicht besonders partymäßig.«
    »Erzähl mir bloß nicht, dass du den Abend schon wieder lieber im Internet verbringen willst!« Grace blickte mich vorwurfsvoll an. »Callum wird schon verstehen, dass du noch ein anderes Leben hast, bestimmt. Du kannst nicht die ganze Zeit online sein.«
    Wieder einmal wünschte ich mir so sehr, Grace die Wahrheit über Callum erzählen zu können. Immer wieder stellte sie heikle Fragen darüber, wie wir überhaupt in Kontakt gekommen waren, warum wir keine Facebook-Seite hätten und ob es irgendwelche Pläne gäbe, dass er mal von Venezuela rüberkäme. Ich bereute es echt, ihr diese Geschichte erzählt zu haben. Früher oder später würde sie mir sowieso die Internetstory nicht mehr abkaufen, auch wenn ich ihr endlich ein Foto gegeben hatte, das ihre Neugierde auf sein Aussehen erst mal zu befriedigen schien.
    Ich seufzte hörbar. »Ich weiß. Er versteht das echt. Er hat es gern, wenn ich was unternehme. Aber es ist nicht wegen ihm. Es ist der ganze andere Kram.«
    »Also die beste Art, mit Abbi umzugehen, ist, sie gar nicht zu beachten. Irgendwann kommt sie von selbst, das weißt du.«
    »Okay, du hast gewonnen. Ich lass mich gerne von dir mitnehmen, aber bist du dir sicher, dass ich nicht im Weg bin? Ich will schließlich nicht den Anstandswauwau zwischen dir und Jack spielen.«
    »Ach, keine Sorge. Er kommt nicht mit uns. Seine Mum schleppt ihn erst zu so einer Betriebsfeier mit, den armen Kerl.«
    Beim Gedanken an Jack lächelte Grace stillvergnügt. Er war ein großartiger Freund für mich, und ich fand es richtig schön, dass die beiden so gut miteinander auskamen. Und dass Grace kürzlich im Krankenhaus lag, hatte ihn mächtig erschreckt. Seither bemühte er sich noch viel mehr um sie.
    »Also gut, dann gibst du mir besser deine Anweisungen. Wann holst du mich ab, und was soll ich anziehen?«, fragte ich schicksalsergeben, denn wie immer würde ich von ihr organisiert werden.
    »Na denn.« Sie musterte mich von oben bis unten und schob dabei die Lippen vor. »Ich weiß, du hast ja Callum, und deshalb willst du heute Abend nicht zu viele Typen anlocken. Doch … andererseits ist er nicht dabei, und du willst doch auch nicht, dass Rob denkt, du wärst am Boden zerstört. Daher denke ich, wir stylen dich auf wunderschönes Mädchen.«
    »Wie, Rob kommt auch? Wirklich? Na gut, das war’s dann. Alles klar, ich gehe bestimmt nicht mit.« Ich hatte mir jede Mühe gegeben, Rob nicht zu begegnen, meinem Ex-fast-Freund. Soweit ich

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