Nur ein einziges Mal …
gehörigen Tritt in den Hintern versetzen.“
Wow, Matthew wusste wirklich, wie man eine Unterhaltung mit einem deftigen Spruch beendete. Aber dann schwieg er, und Ashley begnügte sich damit, einfach nur aus dem Wagenfenster zu sehen.
Sie war in Charleston aufgewachsen, aber sie musste immer wieder bewundernd feststellen, dass die Schönheit dieses exklusiven Küstenabschnitts auf eine Art und Weise gepflegt wurde, die ihre natürliche Üppigkeit zu bewahren und gleichzeitig zu zähmen schien.
Natürlich, gemessen an der Größe der Villen und Golfplätze, an denen sie vorbeifuhren, konnten es sich die Menschen, die hier wohnten, offenbar leisten, ihre Anwesen so zu veranlagen, wie sie es wollten.
Der Fahrer steuerte den Wagen über eine gewundene, gepflasterte Auffahrt an Palmen und Seegras vorbei, bis ein großes weißes Südstaatenhaus mit zwei Etagen und viktorianischen Giebeln auftauchte. Es bot freie Sicht aufs Meer. Eine Treppe führte zu einer umlaufenden Veranda im Erdgeschoss mit dem Haupteingang.
Die Garage gleich daneben hatte so viele Tore, dass Ashley das Zählen aufgab. Als der Chauffeur neben dem Haupthaus hielt, konnte man die wunderbaren Azaleen hinter dem Haus sehen, die sich vom Ozean dahinter malerisch abhoben. Zwischen Haus und Küste lag ein hübscher Pool, dessen Wasser in der Nachmittagssonne verlockend glitzerte.
„Ich wohne dort drüben.“ Matthew zeigte zu einer Gruppe Sumpfeichen und Zwergpalmen hinüber. Durch deren Zweige konnte man ein hübsches Kutschenhaus erkennen.
Weiß gestrichen und mit graublauen Fensterläden versehen, war dieses alte Kutschenhaus größer als die meisten Einfamilienhäuser. Solcher Reichtum war für Ashley nichts völlig Neues. In Tante Libbys altem Viertel von Charleston war sie unter reichen Leuten aufgewachsen. Aber Matthews Lebensstil in seiner ganzen Pracht vor Augen geführt zu bekommen machte ihr die gesellschaftliche Kluft zwischen ihnen noch einmal eindrucksvoll deutlich.
Ashley ging die langgestreckte weiße Treppe zur imposanten Eingangstür in der ersten Etage hinauf. Eine Hand auf dem Geländer, ließ sie den Blick genüsslich übers Meer schweifen. „Diese Aussicht. Einfach umwerfend.“
Matthew legte erneut einen Arm um sie. Diesmal brachte sie es nicht über sich, sich ihm zu entziehen und den Augenblick zu verderben. Sie sagte sich, dass sie seine Umarmung nur deshalb duldete, weil sie vielleicht gesehen wurden, von Angestellten, seiner Familie.
Hatte er seiner Familie überhaupt die Wahrheit gesagt? Sie nahm es an, hatte jedoch nicht daran gedacht, ihn zu fragen. Es war etwas anderes, seinen Wahlkampfleiter nicht einzuweihen, weil es, wie sie aus eigener Erfahrung wusste, nie schaden konnte, selbst vertrauenswürdigen Menschen gegenüber vorsichtig zu sein.
Das Geräusch einer aufgehenden Tür riss Ashley aus ihren Überlegungen. Sie fuhr in Matthews Arm herum und sah eine ältere Frau hinaustreten. Auch wenn sie die Senatorin von diversen Fotos in der Presse nicht erkannt hätte, war Ashley klar, wer die Frau war. Ihre dunkelgrünen Augen wiesen sie als Matthews Mutter aus, auch wenn sie blondes Haar hatte und er dunkelbraunes.
Ginger Landis Renshaw kam auf sie beide zu. Ihr schulterlanges Haar war von grauen Strähnen durchzogen und perfekt frisiert. Aus der Presse wusste Ashley, dass die Senatorin Mitte fünfzig war, aber das war ihr nicht anzusehen. In einem zartrosa Twinset, dazu eine Perlenkette und in Jeans, wirkte Ginger Landis überhaupt nicht so, wie Ashley sie sich vorgestellt hatte. Gott sei Dank, denn so erschien sie ihr erheblich weniger einschüchternd.
Sie hatte die Senatorin oft genug in den Nachrichten gesehen – immer ein sicheres, intelligentes Auftreten, manchmal unnachgiebig, entschlossen. Heute zeigte sie eine weichere Seite, als sie ihren Sohn ansah, dann Ashley.
„Mutter, das ist Ashley. Ashley, meine Mutter.“
Ginger umfasste Ashleys Hände mit beiden Händen. „Willkommen in unserem Zuhause. Es tut mir leid zu hören, was mit Ihrem Restaurant passiert ist, aber ich bin so froh, dass mit Ihnen alles in Ordnung ist und Matthew Sie mitgebracht hat, damit Sie bei uns wohnen.“
„Danke, dass Sie mich so kurzfristig aufnehmen, Frau Senatorin.“
„Ginger, bitte nennen Sie mich doch Ginger.“
„Danke.“ Trotzdem konnte sie sich nicht recht vorstellen, diese Frau, die mit Staatsoberhäuptern dinierte, beim Vornamen zu nennen.
Matthews Mutter betrachtete sie eingehend, und plötzlich wurde
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