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Nur ein kleines Bischen

Nur ein kleines Bischen

Titel: Nur ein kleines Bischen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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des Tanzes verscheucht tatsächlich schlechte Laune. Wenn ich ihn nur dazu kriegen kann, mitzumachen. Aber er schüttelt lediglich den Kopf.
    »Tut mir leid, Rayne«, sagt er. »Ich denke, unsere Probleme sind ein wenig ernster als die Art, die man mit Gesang und Tanz kurieren kann.«
    Ach ja? Seit wann? Diese Geschichte wird langsam
    ein wenig beunruhigend.
    »Warum bist du so down, Jareth?«, frage ich, gehe zu ihm hinüber und sehe ihm forschend ins Gesicht. »Ich meine, wir werden unsere Mission erfüllen. Und wieder einmal die Lage retten. Du solltest dich
    freuen.«
    Er sieht mich mit leerem Blick an und ich kann nicht erkennen, was er denkt. Himmel! Daheim in Amerika konnte ich ihn nicht dazu bringen fünf Sekunden lang nicht zu lächeln. Aber jetzt, da ich glücklich bin, gibt er wieder den totalen Emo-Jungen. Warum können wir nicht ausnahmsweise einmal stimmungssynchron sein?
    Ich lege ihm die Arme um die Taille und ziehe ihn an mich. Aber sein Körper ist steif und unnachgiebig. Er zieht meine Hände weg, dann zwängt er sich an mir vorbei, geht zum Bett und setzt sich hin.
    »Jareth was ist los?«, frage ich und ein leises Kribbeln der Angst steigt in mir auf. Ich schaudere und schlinge die Arme um meinen Oberkörper. Im Raum ist es plötzlich so kalt wie an Weihnachten und ich habe das grässliche Gefühl, dass kein Nikolaus auf dem Weg hierher ist.
    Jareth holt tief Luft und verschränkt die Hände auf dem Schoß. »Rayne, wir müssen reden«, sagt er schließlich. Seine Stimme klingt ein wenig heiser.
    Ich erstarre. Reden? Reden? Aber das ist der Beziehungscode für. . .
    Oh, mein Gott. Er wird mit mir Schluss machen.
    Ich lehne mich an die Wand, lasse mich daran zu
    Boden gleiten, drücke die Knie an die Brust und
    kämpfe gegen das Panikgefühl in mir – die eiskalte Elektrizität, die durch meine Adern pulsiert, und mein wild hämmerndes Herz in meiner Brust.
    Ich habe es endlich geschafft. Es mir gelungen, ihn zu verschrecken. Meinen Freund. Meinen Blutsgefährten.
    Den Mann, der versprochen hat, für alle Zeit mit mir zusammenzuleben. Das Problem ist, als er dieses Versprechen gab, hatte er keine Ahnung, wie das
    Leben mit mir wirklich sein würde. Das Leben mit der dummen, starrköpfigen, auf die ganze Welt wütenden Rayne.
    »Bitte, verlass mich nicht«, flüstere ich. Es kostet mich Anstrengung, überhaupt zu sprechen, da ich einen apfelgroßen Kloß in der Kehle habe. »Ich liebe dich.«
    Er senkt den Kopf, legt ihn in die Hände und reibt sich das Gesicht. Als er aufblickt, wird mir klar, dass er vielleicht seinerseits mit den Tränen kämpft. »Es tut mir leid, Rayne«, sagt er. »Aber ich kann so einfach nicht mehr weitermachen.«
    »Aber wir sind . . . wir sind Blutsgefährten. Wir sind für die Ewigkeit aneinandergekettet!«, protestiere ich.
    Ich bin nicht bereit, kampflos aufzugeben. »Du kannst mich nicht einfach verlassen. Es ... es steht in meinem Vertrag, nicht wahr?«
    »Verträge können für nichtig erklärt werden. Natürlich werde ich dafür sorgen, dass du alles hast, um für den Rest deiner Tage ein behagliches Leben führen zu können. Der Zirkel hat strikte Regeln, was Blutsgefährtenalimente betrifft, und ich werde mich natürlich an diese Regeln halten.«
    Mein Magen schnürt sich zu einem riesigen Knoten
    zusammen. Ich habe das Gefühl, als würde ich mich
    übergeben müssen. Er tut es wirklich. Er macht
    wirklich und wahrhaftig Schluss mit mir. »Jareth,
    bitte!«, flehe ich. »Verlass mich nicht. Ich möchte mit dir zusammen sein. Für immer.«
    »Tust du das?« Plötzlich sieht er mich an und sein Blick ist scharf und durchdringend. »Denn ich fange diese Schwingung nicht von dir auf.«
    Ich schlucke hörbar. »Ähm, wie meinst du das?«,
    frage ich; einerseits will ich ganz genau wissen,
    warum ich nerve, andererseits will ich es eben doch nicht wissen.
    »Oh, keine Ahnung«, antwortet Jareth. »Vielleicht
    liegt es daran, dass du total zickig zu mir bist, wenn ich nett zu dir bin. Wenn ich mich um dich sorge, wirfst du mir vor, dich zu ersticken. Wenn ich
    glücklich bin und Spaß habe, ärgerst du dich. Du bist nur dann lieb zu mir, wenn du etwas willst oder es dir gerade in den Kram passt.«
    Ich starre auf meine Füße, will protestieren, will mich verteidigen, hab aber keine Ahnung, wie ich das anstellen soll. Denn ich begreife, dass er in jedem einzelnen Punkt recht hat. Warum sollte er mich als Blutsgefährtin wollen? Ich denke, ich würde mich nicht einmal

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