Nur eine Ohrfeige (German Edition)
wollte ihn eigentlich nur küssen, aber sie nickte. Dann sollte es eben so sein. Mit diesem gut aussehenden, dunkelhäutigen Jungen, den sie vor ein paar Tagen noch für ein arrogantes, sexistisches Schwein gehalten hatte. Sie hatte Angst, aber sie nickte. Das war es dann also. Sie war betrunken. Ich werde mich nicht übergeben, sagte sie sich. Sie berührte seine Haut. Sie wollte sich später unbedingt daran erinnern, wie weich sie sich anfühlte. Und an das grobe Trikot, eine Mischung aus Baumwolle und Polyester, mit der großen roten Nummer 3 vorne drauf. Sie würde sich an die Blumen an der Decke erinnern, den liegenden Buddha, den Geruch nach Hasch. All das musste sie unbedingt aufschreiben, wenn sie nach Hause kam, sie musste es in ihrem Tagebuch festhalten.
Ali hatte seinen Gürtel aufgemacht und die Jeans heruntergezogen. Als er seine schwarze Unterhose abstreifte, war sein Schwanz schon steif. Er war groß und dick. Falls es wehtat, durfte sie sich auf keinen Fall etwas anmerken lassen. Verschämt wandte sie den Blick ab und sah ihm in die Augen. Er lächelte sie an. Mit der einen Hand streichelte er ihr Gesicht, die andere fuhr an ihrem Schenkel hoch.
»Du nimmst doch die Pille, oder?«
Sollte sie lügen? Nein, auf keinen Fall.
»Nein.«
»Mist.« Seine Finger berührten ihr Schamhaar. Er schien plötzlich unentschlossen. War sie zu behaart? Vielleicht war sie zu behaart? Er schob die freie Hand in die Hosentasche und holte ein Kondom raus.
»Zieh es drüber«, forderte er sie auf.
Tina und sie hatten mal mit einer Banane geübt, da waren sie in der Achten gewesen und hatten den ganzen Nachmittag gelacht. Sie bekam die Packung nicht auf. Er nahm sie ihr ab und riss sie mit den Zähnen auf. Dann zog er Connie zu sich hoch. »Komm schon, Baby, ich bin tierisch scharf auf dich.« Als sie sich geküsst hatten, war sie voll und ganz dabei gewesen. Jetzt schwebte ihr Kopf hoch über ihr und beobachtete sie. Er klang wie in einem Porno oder einem schlechten Rap-Soundtrack. Sie kam sich blöd vor. Warum redete er auch wie ein Idiot? Ihre Hände waren kalt und ungeschickt, sie versuchte, das klebrige Gummi abzurollen, bekam aber kaum die Öffnung über Alis Schwanz. Er fing an, schlaff zu werden. Ali sah sie fragend an.
»Du hast doch schon mal ein Kondom übergezogen, oder?«
Sie wurde wieder rot. »Normalerweise haben das die Jungs gemacht.«
Offenbar war er damit zufrieden. Als er das Kondom nahm, war zum Glück das Grinsen aus seinem Gesicht verschwunden, stattdessen schaute er jetzt verlegen. »Willst du mir einen blasen? Nur damit er wieder hart wird.«
Sie wehrte sich nicht. Seine Hand drückte sie langsam runter, ohne Gewalt, zumal sie sich ja nicht wehrte. Das war normal, Mädchen machten so etwas. Und sie hätte es so gern für Hector getan. Sie sah sich Alis Penis an und zog die Luft ein. Ein ihr unbekannter Geruch ging von ihm aus. Er roch nach Fleisch, aber nicht so, wie sie es kannte.
Sie schüttelte den Kopf und richtete sich wieder auf. »Nein.«Sie konnte das nicht, auch wenn sie nicht genau wusste, warum. Es kam ihr nuttig vor oder vielleicht nur zu intim. Jedenfalls viel intimer als sich vögeln zu lassen. Sie schüttelte nochmal den Kopf. »Tut mir leid.«
Ali sah sie immer noch irritiert an.
Sie schämte sich – was war sie nur für eine armselige Jungfrau.
»Ist schon okay. Küss mich einfach nochmal.«
Sie legten sich nebeneinander und küssten sich. Allmählich war sie wieder eins mit ihrem Körper. Sie zog ihn näher zu sich heran. Sie wünschte, sie könnten sich einfach nur küssen. Er fummelte an seinem Kondom herum. Sie versuchte, nicht daran zu denken, nur daran, wie gut er schmeckte, nach Bier, Dope und Pfefferminzkaugummi. Er hatte die Hand zwischen ihre Beine geschoben und jetzt steckte er seinen Finger in sie hinein. Sie ließ von seinem Mund ab und stöhnte auf. Er hielt ihren Kopf in seiner breiten Hand und sagte: »Du bist so schön«, und dann drang er in sie ein.
Sie schrie auf. Es fühlte sich an, als hätte ein Messer etwas in ihr durchstochen. Während er in sie hineinstieß, zuckte sie wimmernd zusammen und schrie dann wieder auf, ein seltsames Heulen, wie ein Hund, der angsterfüllt aus der Narkose erwacht. Ali machte einen Rückzieher, und sie hielt die Hände vor den Schoß. Sie fühlte sich wie aufgerissen. Vor Scham liefen ihr die Tränen übers Gesicht. Ali hielt sie in den Armen. Sie weinte an seiner Brust. Er hielt sie noch fester. Langsam, ganz
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