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Nur Fuer Schokolade

Nur Fuer Schokolade

Titel: Nur Fuer Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
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Damit er ihnen alles sagt, geben sie ihm Pornos. Sie lassen ihn Pornofilme ansehen und wollen, daß er sich erregt und leichter spricht. Leszek genießt es, daß er sogar im Polizeirevier solche Filme sehen darf. Er gibt ohnehin nur Fälle zu, die der Polizei seiner Meinung nach längst bekannt sind. Es gefällt ihm, Geschenke von der Polizei zu bekommen, die ihn einen Mörder nennen. Leszek mußte zu achtundzwanzig Rekonstruktionen der Tatabläufe in die verschiedensten Orte und Städte in Polen. Er genoß auch diese ,Ausflüge’, denn er begriff sehr schnell, daß die Beamten tun, was er will.
    An einen Fall erinnere ich mich noch besonders: Wieder einmal wurde er abgeholt, und er erzählte mir später, daß sie ihn in eine Stadt namens Mlawa mitnahmen, wo er eine Frau getötet hatte. Er wurde von den Beamten nur in guten Restaurants verpflegt, übernachtete in Hotels und bekam sehr viel Süßigkeiten, vor allem seine heißgeliebte Schokolade. Er freute sich auf das ,Geleit’ durch den Herrn Staatsanwalt und die hohen Polizeibeamten, die sich alle sehr um ihn bemühten.
    Er sah sich als Star. Als er zeigen sollte, wo er den Körper versteckt hatte, dachte er darüber nach, daß damit der Ausflug zu Ende war, und täuschte eine Ohnmacht vor. Alle waren der Meinung, daß dieser arme schwache Leszek offensichtlich überfordert war. Doch Leszek war nicht überfordert, er wollte nur noch einmal die Reise machen, und das ist ihm gelungen.
    Er konnte auf einmal keinen Schritt mehr laufen und man mußte ihn zurückfahren. In der Zelle lachte er sich bei mir kaputt über die Dummheit der Beamten. Er machte sich über sie lustig. Er spielte mit allen.
    Als er eines Tages im Juni 1993 von einer solchen Rekonstruktion zurückkam, war er sehr aufgeregt, da der Mann eines Opfers anwesend war. Leszek erschrak sehr und hatte große Angst vor dessen Rache. Daraufhin hat er sich bei der Staatsanwaltschaft erkämpft, daß keine Angehörigen mehr dabeisein dürften. Der Staatsanwalt willigte ein.«
    Roman wird gefragt: »Wer hat die Rolle des Opfers gespielt?«

    »Man versuchte zunächst, daß Polizistinnen diese Rolle übernehmen würden. Doch keine war bereit, sich auch nur anfassen zu lassen. Wenn er zeigen mußte, wie er die Opfer angegriffen hatte, wurden äußerst kräftige Polizisten dazu geholt. Für die Darstellungen der Vergewaltigungen hatte man eine Gipspuppe anfertigen lassen. Doch diese zerbrach sehr schnell auf Grund der starken Einwirkungen.
    Daraufhin hat der Staatsanwalt eine Plastikpuppe im Sexshop gekauft, den offenen Mund hat man meist mit einem Pflaster zugeklebt. Leszek war verliebt in diese Puppe. Er hat sich sehr stark erregt beim Anfassen, weil sie ihn besonders an ein Opfer erinnerte. Alles erregte ihn, was ihn an eine Frau erinnerte und weil er so erregt war, zeigte er in allen Details, was er den Opfern angetan hatte.
    Er träumte immer nur von dieser Puppe, er wollte sie unbedingt besitzen. Leszek hat mir oft erzählt von der Geschichte mit seinem Schwager, der ihm eine solche Puppe nicht kaufte, obwohl Leszek sie bereits bezahlt hatte. Auch von seinem Onkel Bogdan erzählte mir Leszek sehr viel. Ich glaube, sein Onkel wußte sehr viel von ihm, deshalb haßte er ihn auch. Bogdan versoff oft Leszeks Geld und hat ihn geschlagen. Aber ihm hat er nie etwas getan, vielleicht weil er Angst vor ihm hatte. Und Leszek wußte, daß er dort immer wieder unterkommen würde.
    Ich haßte ihn. wollte ihn aber niemals verletzen, hat er mir einmal gesagt. Leszek hatte in einer karitativen Einrichtung für psychisch Kranke, in der er sich für kurze Zeit in Behandlung befand, eine Frau kennengelernt. Die Nonnen, die dieses Heim führten, warfen ihn, nachdem sie bemerkten, wie er hinter dieser Frau her war, hinaus. Leszek hat dann immer berichtet, er würde bald heiraten, und zwar diese Frau.«
    Frage an Roman, ob er darüber nähere Angaben machen könne?
    »Nein, aber ich habe ihn einmal gefragt, warum er nie geheiratet hat, dann hätte er doch täglich, was er braucht? Nein, mich wollte keine haben. Darüber bin ich sehr enttäuscht! Über die Ehe wollte er nicht sprechen. Aber über seine Opfer sprach er gerne.«
    Auf die Frage, was Leszek mit seinen Opfern gemacht habe, antwortet Roman:
    »Am Anfang befriedigte ihn der Gedanke, daß er einen regungslosen Körper vor sich hatte. Später hat er mit diesen regungslosen Körpern sehr grausame Sachen gemacht. Leszek redete stets davon, aber ich konnte schon gar nicht

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