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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Hazel einen Blick zu, der sie erröten und das Gesicht abwenden ließ.
    »Theoretisch schon«, meinte John, dem anscheinend entgangen war, welche Spannungen plötzlich in der Luft lagen. »Aber in der Praxis würde ich nicht unbedingt darauf wetten.«
    Als das Shortbread endlich zum Abkühlen auf Kuchengittern und das fertige Eis im Gefrierfach lag, war Gemma mehr als dankbar für die Mittagspause. Sie musste feststellen, dass Kochen noch mehr in die Beine ging als Streifendienst in London.
    Donald hatte den Transport nach Benvulin organisiert: Pascal und Martin sollten mit Heather fahren, Gemma und Hazel mit ihm in seinem Landrover, in dem sie auch die Picknickkörbe verstaut hatten. Der Frühnebel hatte sich aufgelöst, und es war ein sonniger und warmer Tag geworden. John und Louise standen auf den Stufen der Hintertür, um sich von ihnen zu verabschieden, wie stolze Eltern, die ihren Kindern nachwinken, wenn sie zur Schule gehen. Doch als sie gerade in die Autos einsteigen wollten, blieb Hazel plötzlich stehen und fasste Gemma am Arm.
    »Gemma, ich glaube, ich bleibe lieber hier«, sagte sie leise. »Ich… ich habe Kopfschmerzen.«
    Donald, der den Schlüssel schon in der Hand hatte, fuhr mit schwingendem Kilt herum. »Aber –«
    »Tut mir Leid. Ich weiß, du hast dir viel Mühe gemacht.« Hazel mied seinen Blick. »Aber ich glaube nicht, dass ich – Es ist mir einfach zu viel.«
    Donald trat einen Schritt auf sie zu, doch dann schien er sich daran zu erinnern, dass sie mehrere neugierige Zuschauer hatten. Er nickte Heather kurz zu, worauf diese mit den Schultern zuckte und ihre Mitfahrer in einen schwarzen Audi einsteigen ließ. Als der Wagen in die Straße eingebogen war, wandte Donald sich wieder an Hazel. »Ach, wird schon nicht so schlimm sein, Mädchen«, sagte er in seinem breitesten schottischen Akzent. »Wir lassen dir einen Schluck übrig, dann können wir auf die alten Zeiten anstoßen. Jetzt legst du dich erst mal hin und ruhst dich ein bisschen aus.«
    »Hazel, ich kann hier bei dir bleiben«, erbot sich Gemma. »Es macht mir nichts aus –«
    »Nein, lass nur. Du sollst nicht meinetwegen auf den Ausflug verzichten. Ich bin bestimmt bald wieder fit.« Sie sah Gemma mit dem Anflug eines Lächelns an. »Versprochen.«
    Da Hazel nicht mitfuhr, fand Gemma sich statt ihrer auf dem Beifahrersitz des Landrovers wieder. Während der Fahrt warf sie verstohlene Blicke nach rechts und nahm zum ersten Mal Donalds große, wohlgeformte Hände wahr, die das Lenkrad umfasst hielten, und das markante Profil seiner Nase über dem gepflegten Bart.
    »Wahnsinn«, stieß sie halblaut hervor. Der Mann besaß eine Art natürliche erotische Anziehungskraft. Und wenn sie selbst schon nicht dagegen immun war, konnte sie sich lebhaft vorstellen, was Hazel empfinden musste.
    »Bitte?«, sagte Donald, der glücklicherweise ihre Bemerkung nicht verstanden hatte.
    »Äh, Ihr Kilt«, stammelte Gemma, als er sie fragend anschaute. »Ich habe mich bloßüber Ihren Kilt gewundert. Ich dachte, das, was Sie gestern anhatten, seien Ihre Clanfarben gewesen.«
    »Das hier ist der Jagdtartan der Brodies. Für die Jagd nimmt man nie grelle Farben.«
    »So eine Art Tarnkleidung?«
    »Genau. Beim Jagdtartan werden gewöhnlich die Hintergrundfarben des Originalmusters durch Blau-, Grün- oder Brauntöne ersetzt.«
    »Haben Sie immer schon einen Kilt getragen?«
    »O ja. Das passt zum Image des Besitzers einer Traditionsbrennerei, nicht wahr?« Sein Tonfall war ein wenig spöttisch. »Und überhaupt finde ich einen Kilt viel bequemer als Hosen.«
    »Es steht also keine echte Tradition dahinter?«, fragte Gemma, deren Neugier jetzt geweckt war.
    »Ich möchte Sie ja nicht enttäuschen.« Donald lächelte sie an, und ihr Herz machte einen Sprung. »Es gibt durchaus eine Tradition, aber die verdanken wir eher Sir Walter Scott und den Viktorianern als der authentischen Geschichte der schottischen Clans. Es gibt noch nicht einmal verlässliche Hinweise darauf, dass die Tartans ursprünglich bestimmten Clans zugeordnet waren. Und was die Darstellungen von Highlandern betrifft, die mit dem Kilt in die Schlacht marschieren«, fügte er hinzu – er schien allmählich in Fahrt zu geraten –, »muss man wissen, dass der Kilt ursprünglich nicht mehr als ein Plaid mit Gürtel war, den die Soldaten meistens vor dem Kampf ablegten, um größere Bewegungsfreiheit zu haben.«
    »Ein Plaid ist also nicht dasselbe wie ein Tartan?«, fragte sie.
    »Ein Plaid

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