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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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einmal daran erinnert, dass es ein festliches Diner geben würde und sie sich entsprechend anziehen sollten.
    Donald war mit Gemma in den dämmerigen Garten hinausgegangen und hatte sie am Arm gefasst, worauf sie stehen geblieben war.
    »Gemma, legen Sie ein gutes Wort für mich ein, ja?«
    Mit einem Gefühl des Bedauerns, das sie selbst überraschte, erwiderte sie: »Sie wissen, dass ich das nicht tun kann. Sie ist meine Freundin, Donald. Ich werde sie nicht ermutigen, ihr Leben zu ruinieren. Es tut mir Leid.«
    Er hatte nur bedauernd mit den Achseln gezuckt und ihr einen Klaps auf die Schulter gegeben. »Nichts für ungut, Gemma. Ich dachte, Fragen kostet ja nichts. Ich bin froh, dass Hazel eine Freundin wie Sie hat.«
    Hazel hatte das Bad geräumt, und Gemma stand jetzt am Waschbecken und schrubbte vergeblich an ihren Händen herum, um den Geruch von Fisch und Knoblauch loszuwerden. Schließlich gab sie es auf und rieb sich stattdessen die Haut mit Lotion ein. Sie steckte ihr Haar zu einem lockeren Knoten hoch, legte ein wenig Lidschatten auf und konturierte sich die Lippen mit einem bronzefarbenen Stift.
    Dann starrte sie plötzlich ihr Spiegelbild an, den Lippenstift noch in der erhobenen Hand. Auf wen wollte sie eigentlich Eindruck machen mit dieser Aufmachung? Auf Donald vielleicht?
    Sie lief vor Scham rot an. Sofort tupfte sie sich die Schminke von den Lippen und bürstete ihr Haar wieder zurück, um es wie gewohnt einfach im Nacken zusammenzubinden.
    Als sie aus dem Bad kam, fand sie Hazel am Frisiertisch sitzend. Sie umklammerte ihr Handy mit beiden Händen.
    »Es ist niemand zu Hause«, sagte Hazel und blickte zu ihr auf. »Ich dachte… wenn ich bloß Hollys Stimme hören könnte…«
    Gemma runzelte die Stirn. »Ich habe auch schon versucht, Duncan anzurufen. Es ging niemand dran, und sein Handy scheint er ausgeschaltet zu haben. Was denkst du – ob sie vielleicht alle zusammen einer Sekte beigetreten sind?«
    Als sie Hazels entsetzten Gesichtsausdruck sah, beeilte sie sich hinzuzufügen: »Das war doch nur ein Witz. Ich bin sicher, dass sie alle gesund und munter sind.« Sie hatte sich selbst Mut machen wollen und gegen ihr eigenes ungutes Gefühl ankämpfen wollen – nicht etwa Hazel in ihren Befürchtungen noch bestärken.
    Gemma setzte sich auf die Bettkante und sah ihre Freundin an. »Hast du dich schon entschieden, was du tun wirst, Hazel?«
    »Ich fahre am Montag zurück, und ich werde nicht wiederkommen«, antwortete Hazel schweren Herzens. »Aber ich muss Tim die Wahrheit sagen –«
    »Die Wahrheit? Dass du einen anderen Mann liebst und nur aus Pflichtgefühl bei ihm bleibst? Hazel, das kannst du nicht machen – du kannst nicht von ihm erwarten, mit diesem Wissen zu leben.«
    »Nein. Du hast wohl Recht.« Hazel hob den Kopf und sah Gemma an. Ihre dunklen Augen blickten verzweifelt. »Aber wie soll ich weiterleben – wie kann ich so tun, als sei nichts geschehen?«
    »Du wirst schon das Beste daraus machen«, sagte Gemma mit einer Gewissheit, die sie nicht empfand. Wenn Hazel sich für eine Schwindlerin hielt, war
sie
dann nicht eine Heuchlerin? Wenn sie selbst vor der Wahl stünde, bei einem Mann zu bleiben, den sie nicht liebte – zum Beispiel Tobys Vater Rob, wenn die Dinge sich anders entwickelt hätten –, oder mit Duncan zusammen zu sein? Würde ihr die Entscheidung leichter fallen?
    »Und Donald?«, fragte sie.
    »Ich werde es ihm heute Abend sagen«, antwortete Hazel. »Was bleibt mir denn anderes übrig?«
    Als Gemma und Hazel das Wohnzimmer betraten, fanden sie die anderen Gäste dort schon versammelt – bis auf Donald. Im Kamin knisterte ein Feuer, im Hintergrund war lebhafte keltische Musik zu hören, und John ging gerade mit einer Flasche Single Malt und einem Tablett mit geschliffenen Gläsern herum. Aus dem Esszimmer war das Klappern von Geschirr und Besteck zu hören – Louise deckte schon den Tisch.
    »Aberlour, achtzehn Jahre alt.« John hielt die Flasche hoch. »Ich dachte mir, wir sollten auch mal ein Produkt von der Konkurrenz probieren.«
    »Du hast wohl heute deinen spendablen Tag, John«, meinte Heather Urquhart, und ihre Augen funkelten boshaft. Sie trug Tiefrot und hatte den Sessel direkt neben dem Kamin gewählt. »Ich bin sicher, Donald würde das zu schätzen wissen.«
    Martin Gilmore saß Heather direkt gegenüber und verschlang sie ebenso unverhohlen mit den Augen, wie er es gestern mit Gemma getan hatte. Was Pascal Benoit betraf, so hatte es nicht den

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