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Obduktion

Obduktion

Titel: Obduktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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nicht gelingt, Ihnen bei den Daughtrys für die kommende Nacht und hoffentlich auch einen Teil der Woche eine Einladung zu verschaffen, dann werden Sie hier bei uns im Gästezimmer bleiben. Ist das in Ordnung?«
    »Ich bin sehr dankbar für diese Bewährungsprobe, Euer Eminenz.«
    »Ich bin es, der Ihnen zu Dank verpflichtet ist«, sagte James. Er griff zum Telefon und bat Pater Maloney zu sich.

    Obwohl er noch nicht überzeugt war, dass sein Plan B aufgehen würde, fühlte James sich besser als je zuvor, seit das Ossuarium aufgetaucht war. Zumindest hatte er einen Plan und unternahm etwas. Zurück in seinen privaten Gemächern wechselte James in die zivile Bekleidung, die er am Abend zuvor bei den Daughtrys getragen hatte. Sein Pullover roch sogar noch nach dem Holzfeuer im Kamin. Es war ein angenehmer Duft, der ihn an sein Domizil am Green Pond erinnerte.
    Ohne Pater Karlin, der direkt vor seiner Tür saß, eine Erklärung abzugeben, verließ James sein Büro, ging hinunter in den ersten Stock und benutzte die Verbindungstür zwischen der Residenz und der Kathedrale zum dritten Mal an diesem Tag. Wenn es so kalt war wie heute, dann war das ein willkommener Luxus. Auf halbem Wege begegnete er Pater Maloney, der ihm mitteilte, er habe Luke im zentralen Kirchenschiff zurückgelassen.
    »Sie haben mit diesem Jungen gute Arbeit geleistet«, bemerkte James. »Wenn mein Plan gelingt, dann werden wir alle in Ihrer Schuld stehen. Er entspricht genau der Person, die ich im Sinn hatte.«
    »Ich freue mich, Euer Eminenz zu Diensten sein zu können«, sagte Pater Maloney. Er richtete sich auf, was ihn noch größer erscheinen ließ, und schritt zurück zur Residenz.
    Während James die Kathedrale durchquerte, warf er einen Blick auf seinen neuen Mönchskrieger. Der kniete wie befohlen zum Gebet, die blauen Augen geschlossen, aber noch immer dasselbe wunderschöne Lächeln im Gesicht. Wie Bienen vom Honig angelockt werden, so hatte sich in seiner Nähe eine kleine Menschenansammlung gebildet, und James fragte sich, ob Luke die Menschen angezogen hatte oder sie ihn.
    Inkognito verließ er die Kathedrale durch den Haupteingang
direkt auf die First Avenue und winkte ein Taxi heran. Als er einstieg, nannte er als Fahrtziel die 26. Straße, Ecke First Avenue und war froh, dass er nicht erkannt worden war, als er aus seiner eigenen Kirche kam.
    Es herrschte wenig Verkehr, und das Taxi kam gut voran. Noch unterwegs zog James sein Handy aus der Tasche und rief Jack an. Als hätte er auf das Klingeln gewartet, nahm Jack das Gespräch schon an, bevor der erste Ton verklungen war. »Das ging ja schnell«, sagte James. »Hast du meinen Anruf erwartet?«
    »Ich dachte, es wäre Laurie, meine Frau«, entgegnete Jack.
    »Da muss ich dich leider enttäuschen.«
    »Ganz und gar nicht. Ehrlich gesagt bin ich erleichtert. Als ich heute Morgen aus dem Haus ging, war unser Baby nicht wohlauf. Ich hatte schon Angst, dass es noch schlechter geworden ist. Was ist los?«
    »Wo bist du?«
    »Ich bin mit Shawn und Sana hier im DNA-Labor des OCME.«
    »Das hatte ich gehofft.«
    »Weshalb?«
    »Weil ich gerade auf dem Weg dahin bin. Frag Shawn, ob das okay für ihn ist und ob ich willkommen bin.«
    Jack ging kurz aus der Leitung. Zuerst hörte James, wie er Shawn fragte, und dann Shawns enthusiastische Einwilligung. »Hast du es gehört?«, erkundigte sich Jack, als er ans Telefon zurückkam.
    »Habe ich.«
    »Wann bist du hier? Ich werde herunterkommen müssen, um dich durch die Security zu bringen.«
    »Ziemlich bald«, antwortete James. »Ich sitze in einem Taxi auf der Park Avenue und fahre gerade an der 36. Straße vorbei.«

    »Dann gehe ich schon mal runter«, sagte Jack.
    Schon fünf Minuten später fuhr James’ Taxi die 26. Straße hinunter. James ließ den Fahrer noch die Kreuzung zur First Avenue passieren und ihn dann an der Einfahrt zum DNA-Gebäude halten. Jack wartete gleich hinter der gläsernen Drehtür.
    »Nochmals vielen Dank, dass du mich gestern Nacht nach Hause gefahren hast«, begrüßte ihn Jack.
    »Es war mir ein Vergnügen«, antwortete James.
    Weil sich Jack für James verbürgte, kamen sie leicht an den Wachleuten vorbei. Im Fahrstuhl fuhren sie nach oben.
    »Ich habe meinen Zeloten gefunden, der Shawn bearbeiten kann«, verkündete James, als sie im achten Stock ausstiegen.
    »Tatsächlich?«, entgegnete Jack überrascht. »Als du mir den Typ Mensch beschrieben hast, nach dem du suchen wolltest, dachte ich nur ›Viel

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