October Daye - McGuire, S: October Daye

Titel: October Daye - McGuire, S: October Daye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire

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war bereit zu glauben, dass er nichts dagegen tun konnte. Das bedeutete allerdings noch lange nicht, dass ich ihn in meiner Nähe haben wollte. »Geh nachsehen, ob ihr Fahrrad da ist.«
    »In Ordnung.« Er schloss die Tür, als er ging, und meine Gedanken wurden fast schlagartig wieder klar. Angewidert schüttelte ich den Kopf.
    Mein Vorbehalt gegen Alex hatte jedoch nichts mit der aktuellen Notlage zu tun. Jan war verschwunden. Möge Oberon uns allen beistehen. Ich beugte mich über den Futon und schüttelte Connor an der Schulter. Er murmelte etwas Unverständliches und öffnete die Augen.
    »Steh auf«, sagte ich. »Jan ist verschwunden.«
    Connor setzte sich fast so schnell auf wie zuvor ich, schwang die Füße auf den Boden und trat Quentin gegen die Schulter. Quentin rappelte sich mit halb geschlossenen Augen auf die Beine und sah sich benommen um.
    »Was ist passiert?«, fragte Connor.
    »Ich weiß es nicht. Ich wurde selbst gerade erst geweckt.« Ich streckte einen Arm aus und stützte Quentin, als er taumelte. »Wach auf. Jan ist verschwunden.«
    Die Schläfrigkeit verflüchtigte sich aus seinem Gesicht, als hätte ich einen Schalter umgelegt. »Was sollen wir tun?«
    »Folgt mir, alle beide. Und seid wachsam.« Ich durchquerte mit zwei langen Schritten den Raum, dicht gefolgt von Connor. Quentin bildete das Schlusslicht.
    Die Flure erwiesen sich als erstaunlich direkt und verliefen in beinahe geraden Linien. Wir fanden den Weg zum Parkplatz, ohne ein einziges Mal falsch abzubiegen, und gingen durch die Tür hinaus. Draußen befand sich Elliot, der ins Unterholz starrte. Als er uns erblickte, rannte er zu mir und ergriff meine Hände. Ich zuckte angesichts des Drucks auf meine verwundete Handfläche zusammen, doch es gelang mir, weder aufzuschreien noch mich loszureißen.
    »Bitte, Sie müssen sie finden«, stieß er hervor. »Bitte.«
    »Wir tun unser Bestes«, sagte ich, so zuversichtlich ich konnte. Weniger wäre grausam, mehr eine Lüge. Denn sofern sie das Gelände nicht verlassen oder sich in einem leeren Büro eingeschlossen hatte, um zu arbeiten, war sie vermutlich tot. Ich war Realistin genug, um das zu wisse n … aber ich wusste auch, dass er das nicht hören wollte.
    »Mehr können wir nicht verlangen«, sagte er und ließ meine Hände los. Er wirkte irgendwie kleiner, als wäre er ausgelaugt. Er hatte bereits aufgegeben. Ich konnte ihm daraus keinen Vorwurf machen. Schließlich hatte er schon seine Liebe verloren, und wir beide wussten, dass er nun auch noch seine Lehnsherrin verloren hatte. Das hätte jeden zerbrochen. Mich auf jeden Fall.
    Alex befand sich nicht weit entfernt. Er stand etwas abseits und starrte auf seine Hände. Ich brauchte ihn nicht zu fragen, ob er ihr Fahrrad gefunden hatte. Die Tränen, die ihm übers Gesicht liefen, verrieten mir alles.
    »Tob y … «, setzte Quentin an.
    »Ich sehe ihn.« Ich drehte mich um und ging mit Connor und Quentin zum Haupteingang. Niemand folgte uns; niemand sah uns.
    Die Korridore präsentierten sich verwaist, unsere Schritte hallten darin wider. Es war, als liefen wir rückwärts durch die Zeit nach Schattenhügel, zu dem Moment kurz nach Lunas Verschwinde n … nur rechneten wir diesmal nicht damit, die verschwundene Regentin irgendwo in einem Garten beim Beschneiden von Rosen zu finden. Diesmal rechneten wir überhaupt nicht damit, die Regentin lebend zu finden.
    Connors Hand suchte meine, und er schlang die Finger um sie. »Wo fangen wir an?«
    »Wir fangen nirgendwo an«, gab ich zurück. »Wir lassen uns vom Mugel den Weg zeigen.«
    »Was?«, fragte Quentin.
    »Folgt mir einfach.« Als Jan noch lebte und mit ihren Erwartungen den Mugel kontrollierte, hätte das nicht funktioniert. Und vielleicht klappte es auch jetzt noch nicht. Allerdings war es die beste Idee, die ich hatte. Ich bog um die erste Ecke, zu der wir kamen, und ging weiter.
    Mugel formen sich, um sich den unterbewussten Wünschen ihrer Besitzer anzupassen. Deshalb gibt es in Schattenhügel so viele Gärten, und deshalb hatte der Turm meiner Mutter nie Spiegel an den Wänden oder Schlösser an den Türen. Darauf baute ich, um den Weg zur Leiche zu finden. Ich hätte das nie mit einem beweglichen Ziel versucht oder bei jemandem, der weniger mit der Grafschaft verbunden war als Ja n … aber in Faerie ist der König buchstäblich das Land, und wenn sie tot war, würde der Mugel wollen, dass wir sie fanden.
    Unterwegs begegneten wir niemandem. Ich folgte den Mustern auf den