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October Daye: Nachtmahr (German Edition)

October Daye: Nachtmahr (German Edition)

Titel: October Daye: Nachtmahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Seanan McGuire
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    »Gemerkt, dass ich nicht du bin? Nein. Warum sollte sie? Solange die Kinder dichthalten, wird sie’s nie erfahren.« Sie seufzte. »Du wärst nie damit durchgekommen, wenn sie nicht so durch den Wind wäre.«
    »Ich weiß.« Ich nahm Spike hoch und wiegte ihn an meiner Schulter. »So. Jetzt müssen wir Tybalts Kinder zum Hof der Katzen bringen. Connor fährt.«
    »Passt mir gut.« May zuckte die Achseln, stieg ein, kletterte nach hinten durch und stupste Raj an. »Mach mal Platz, Kleiner.«
    Raj warf ihr einen strengen Blick zu und wandte sich an mich. »Bringst du uns jetzt nach Hause?«
    »Ja. Es wird Zeit.« Ich stieg ein und zog die Tür zu, dann fragte ich: »Connor?«
    Er hob den Kopf vom Lenkrad. Seine Miene war düster. »Ja?«
    »Kannst du uns bitte zum Golden Gate Park fahren?«
    »Oh, sicher. Möchtest du sonst noch irgendwas, wenn ich schon dabei bin? Mein Herz am Spieß? Den Mond und die Sterne für dein Leichentuch?« Er löste die Handbremse und ließ den Motor an.
    »Nun sei doch nicht so.«
    »Sei nicht wie? Alles, was du mir zugestehst, ist, dich zu Grabe zu tragen.«
    »Connor – «
    »Wenn dir irgendwas an mir liegt, Toby, dann tu mir bitte einen Gefallen und halt die Klappe.«
    Ich verstummte. Es gab vieles, was ich gern gesagt hätte, aber ich fand keine Worte, die es richtig rübergebracht hätten. So verbrachten wir den Rest der Fahrt in Schweigen. Sogar Spike kauerte still auf meinem Schoß und ließ nur gelegentlich voller Unbehagen seine Dornen rasseln.
    Die Kinder waren wesentlich froheren Gemüts. Es waren nur noch Cait Sidhe übrig, und sie wussten, dass es nun heimwärts ging. Ihre Ausgelassenheit störte mich nicht, sie blieben damit unter sich und machten keinen Versuch, die düstere Wolkenstimmung zu durchdringen, die über den Vordersitzen hing. Wenn sie über die Stränge schlugen, sorgte Raj mit gezielten Knuffen und Knurrlauten rasch wieder für Ordnung. Ich hielt mich raus.
    Der Hof der Katzen unterscheidet sich von anderen Höfen Faeries. Zurzeit war Tybalt König in der Bay Area, doch das würde sich eines Tages ändern, irgendwann würde er abgelöst werden, und Raj galt als wahrscheinlichster Thronfolger. Ein Katzenkönig muss in jeder Hinsicht dominant auftreten. Ihm steht das größte Stück der Beute zu, ebenso die erste Wahl bei den Frauen, und er bekommt von allem, was die Cait Sidhe zu bieten haben, nur das Beste, aber er ist eben auch derjenige, der den Hof der Katzen schützt und bewahrt. Katzen folgen keinem Schwächeren: Um König zu sein, muss man wendig, klug und stark sein. Furcht ist ebenso wichtig wie Respekt, und wenn Raj König werden wollte, war er auf die Loyalität seiner Gefährten angewiesen. Denn das war der Kitt, der seinen Thron zusammenhielt.
    Und Tybalt würde vielleicht sterben müssen, damit Raj seine Nachfolge antreten konnte. Der Gedanke stieß mir mächtig unangenehm auf.
    May saß schweigend hinten, sah zu, wie die Kids kicherten und rangelten, und wirkte regelrecht grüblerisch. Aber was sollte der Tod zu begrübeln haben? Nun, sie würde sterben, wenn ich starb: Das gab schon zu denken. Ich wusste nicht recht, wie viel da dran war, schließlich existierte sie ja nur, um meinen Tod anzuzeigen, aber dennoch …
    Connor fuhr am Eingang des Golden Gate Parks vor und wollte auf den zentralen Fahrweg einbiegen, da gab der Motor ein Rasseln und Scheppern von sich und ging aus. Connor versuchte ihn ein paar Mal vergeblich wieder anzulassen, dann seufzte er. »Keine Chance.«
    »Das passt schon, wir sind ja da.« Ich öffnete die Tür. »Also los, Kinder. Connor, könntest du versuchen den Wagen aus dem Weg zu schieben? Ich möchte hier keinen Unfall verursachen.«
    »Ich komme mit euch.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?« Connor richtete sich zu seiner vollen Größe auf und machte ein finsteres Gesicht. Er sah stinkig aus, und ich konnte es ihm kaum übel nehmen, schließlich rechnete er damit, dass ich jeden Moment sterben konnte. Er wollte wenigstens dabei sein.
    Raj ersparte mir jedoch die Antwort. Er stieg aus dem Wagen, schaute Connor gebieterisch an und erklärte: »Der Hof der Katzen ist kein öffentliches Terrain, und du bist nicht eingeladen.«
    »Das ist nicht fair.«
    »Na und?« Er schüttelte den Kopf, jeder Zoll ein waschechter Katzenprinz. »Du bist nicht eingeladen, basta. Sie übrigens auch nicht«, er zeigte auf May. »Nur sie.« Er sah mich an, die Augen zu Schlitzen verengt. »Mein Onkel wird mit ihr reden wollen.«
    »Na, so

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