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Oh Happy Dates

Oh Happy Dates

Titel: Oh Happy Dates Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holmes Lucy Anne
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an meine Mum in ihrem Wagen auf einem windigen Straßenstück, wie sie gerade mal im Schritttempo dahinschleicht, das Radio läuft. Und ich sitze neben ihr auf dem Beifahrersitz. Und dann sitze ich auf dem Beifahrersitz ihres alten Autos, mit dem sie mich jeden Morgen zur Schule gebracht hat, und ich spreche über den Test in Biologie. Und dann fährt Dad, und sie sitzt auf dem Beifahrersitz und liest die Karte. Das Gespräch geht etwa folgendermaßen:
    »Lies einfach die Karte, Val!«
    »Also ich denke, wir sind richtig hier, Mike.«
    Scharfes Ausscheren, als Dad einen Blick auf die Karte wirft.
    »Val, wir bewegen uns nicht mal auf dieser Seite.«

    »Sollen wir einfach anhalten und irgendwo was essen?«
    Und ich sitze auf der Rückbank und werde nicht mit einbezogen, unterstütze aber immer die Idee einer Essenspause. Und dann denke ich an die Mittag- und Abendessen, die Frühstücke, die Tassen Tee und die Gin Tonics. Meine Tränen strömen, und ich glaube nicht, dass sie aufhören. Die Vorstellung, Kinder zu haben, die sie nie kennen werden, oder zu heiraten, und sie wäre nicht dabei, ist grässlich. Ich muss ständig an Sachen denken, die ich ihr nie gesagt oder über sie erfahren habe. Warum nur haben wir nie die Fahrt zu dem Zuhause ihrer Kindheit unternommen? Warum habe ich nie ihre alte Schule gesehen? Immer sage ich ihr, dass ich sie liebe, aber ich habe ihr nie gesagt, dass ich schon glücklich wäre, wenn ich nur halb so wunderbar wäre wie sie. Ich habe ihr nie gesagt, als welchen Segen ich es empfinde, ihre Tochter zu sein, oder dass Simon sagt, wenn man uns am Telefon miteinander reden hört, könne man die Liebe zwischen uns regelrecht spüren.
    Simon fährt an einer Tankstelle ab. Wir steigen vom Roller. Er nimmt seinen Helm herunter. Er sieht müde, aber wunderschön aus. Nie habe ich an Simon als einen schönen Mann gedacht. Und ein Mann ist er schließlich. Vielleicht liegt es an der Morgendämmerung. Langsam wird es hell, und alles ist so still. Ich möchte ihn so küssen, wie er mich gestern Abend geküsst hat. Und ich möchte ihm danken. Ihm sagen, dass er ein Engel ist. Aber ich kann nicht sprechen. Sämtliche Worte stecken in meinem Kopf fest, und es kommen nur Tränen.
    »Wie geht es dir?«, fragt er.
    Ich nehme meinen Helm ab. Vermutlich sehe ich so aus, wie ich mich fühle. Simon hält die Arme auf.
    »Komm her.«

    Und er drückt mich. Es ist keine Umarmung. Eine Umarmung hat eine kürzere Lebenserwartung. Eine Umarmung kann nervös sein, weil einer der Beteiligten sich lieber lösen möchte. Aber dieses Drücken fühlt sich an, als könnte es ewig anhalten. Ich weiß nicht, wie lange wir so stehen. Aber als wir uns lösen, fühle ich mich wie frisch aufgeladen. Ich habe neue Kraft getankt.
    »Sind wir schon fast da?«
    »Noch fünf Kilometer.«
    »Okay.«
    »Sare, du bist so schön«, sagt er. »Ich denke, du bist besonders schön, wenn du gerade aufgewacht bist.« Er hält inne. Ich sehe ihn an, damit er beenden kann, was er sagen wollte. »Aber ich denke doch, du solltest dir vielleicht etwas Wasser ins Gesicht klatschen und deine Haare kämmen, ehe wir ins Krankenhaus gehen. Wenn sie dich so sehen, liefern sie dich auch gleich in der Notaufnahme ein.«

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    »Ich wollte gerade bei dir anrufen.« Meine Schwester steht wie eine Statue vor dem Haupteingang des Eastbourne General Hospital. Sie sieht sehr mitgenommen aus. George und Rosie drücken sich hinter ihr im Foyer die Nasen an den Verkaufsautomaten platt.
    Ich steige vom Roller und nehme meinen Helm ab.
    »Du siehst furchtbar aus«, teilt sie mir leise mit. Ihre Stimme ist dünn. Genauso hat sie gesprochen, als ihre Ehe auseinanderbrach.
    »Besonders gut siehst du aber auch nicht aus.«
    »Hi, Gail«, begrüßt Simon sie.
    »Danke, dass du sie sicher hergebracht hast, Si.« Sie versucht zu lächeln.
    »Du solltest deine Kinder wirklich nicht aus Verkaufsautomaten ernähren, Gail«, scherzt er.
    »Ich weiß. Ich werde ihnen später Gemüse kaufen.«
    Mir liegt ein schwacher Gag über Jamie Oliver auf der Zunge. Ich schlucke ihn hinunter. Aber ich muss das lastende Schweigen brechen.
    »War es ein Herzanfall?«
    »Nein«, sagt Gail. »Es ist etwas anderes, man nennt es eine …« Sie versucht es. Sie blickt nach oben. Sie hält Ausschau nach einer Formulierung oder einer Methode, um nicht weinen zu müssen.
    Ich lege ihr meine Hand auf die Schulter. Möchte sie in
den Arm nehmen. Tue es aber nicht. Gail und ich sind Heulsusen. Wir

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