Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
darauf schien Roberto die Wahrheit gesagt zu haben. Nur er und sein Vater kannten sämtliche Aspekte des Ganzen. Hatten g ekannt.
" Das ist dein Glück", gratulierte Kepler dem Mafioso. "Jetzt hör gut zu. Sucht ihr je wieder nach diesem Koffer, oder nach mir, oder nach jemanden, der mit der Sache etwas zu tun hatte, komme ich wieder. Ohne vorher anzurufen."
"Schon gut, schon gut", schrie M onti bittend und erleichtert auf. "Ich mache alles was Sie wollen. Ich schwöre es bei meiner Ehre."
"Ich gebe gar nichts auf die Ehre eines 'Ndrangeto", setzte er ihn kalt spöttisch in Kenntnis, "und dieses hohle Ehrengehabe widert mich an. Also unterbrich mich nicht noch einmal." Er machte eine Pause. "Ich habe dich soeben zum Paten gemacht, Monti. Genieß es, aber komm nicht auf dumme Gedanken", warnte er unerbittlich. "Weißt du, was mich an solchen wie dir ankotzt, Don?", sprach Kepler das letzte Wort mit Verachtung aus. "Ihr denkt, ihr seid stark und böse, ihr genießt die Vorzüge des Rechtsstaates, der euch schützt, und ihr wendet euch gegen diesen Staat und ihr macht euch nichts aus anderen Menschen." Er machte eine Pause. "Nur bin ich böser als ihr alle und wenn du mich zu hintergehen versuchst, werde ich mit euch so umgehen, wie ihr immer mit denen umgeht, die sich nicht wehren können." Er schwieg kurz. "Ich nehme deine Sippe als Geiseln, und ich habe einen langen Arm. Ich lösche deine ganze Familie aus, bis hin zum Neffen vom dritten Mann der Cousine vierten Grades vom Helfer der Toilettenfrau. Und ich werde mir viel Zeit dabei lassen."
"Ich werde nichts tun", brachte Monti kraftlos heraus.
"Doch, und zwar sofort", widersprach Kepler. "Du lebst nur, weil du nicht weißt wie ich aussehe. Also wirst du alles daran setzen, damit es so bleibt, und dazu wirst du den Tod der Melandris und der Männer vertuschen, die mich gejagt haben. Machst du das nicht gut oder versuchst du mich zu finden, dann wird 'Ndrangeta einen neuen Clan nach Joburg exportieren müssen. Klar soweit?"
" Woher weiß ich", begann Monti stockend, "dass Sie Ihr Wort halten werden?"
" Du weißt es nicht", erwiderte Kepler ruhig. "Das kannst du gar nicht. Wenn dir klar ist, warum, dann nicke einmal."
E r hatte ehrlich geantwortet, und Monti hatte keine Wahl. Er nickte.
"Dann setz dich jetzt hin", befahl Kepler. "Und denk nach, wie du dich als Don verhalten solltest." Er machte eine Pause. "Ich werde noch eine Zeitlang auf deinen Kopf zielen. Irgendwann verschwinde ich. Bewegst du dich während ich noch da bin, suche ich mir einen willigeren Paten."
Ohne die Antwort des Mafioso abzuwarten, unterbrach Kepler das Telefonat und sicherte das Gewehr. Dann sah er durch das Zielfernrohr. Monti saß in seinem Stuhl und starrte krampfhaft zur Wand, um seinen toten Amtsvorgänger nicht ansehen zu müssen. Kepler machte die Visierklappen zu, schob die Erma auf den Rücken und begann herunter zu klettern.
Auf dem Weg zum BMW und auf den ersten Kilometern schwiegen er und Budi. Erst als sie auf der R25 waren, sprach der Sudanese.
"Warum haben wir sie nicht im Blut ertränkt, Colonel?"
Seine Stimme klang unwillig, aber nicht gehässig.
"So viel Munition gibt es nicht auf der Welt, um sie alle zu töten, Budi", an twortete Kepler. "Wir würden sie nicht alle auf einen Schlag erwischen, und ein äußerer Feind eint eine Gruppe immer, sie würden alles daran setzen, uns zu kriegen. So haben wir vielleicht ein Patt."
"Wie meinst du das?", erkundigte Budi sich wissbegierig.
"Roberto hat anscheinend nicht gelogen, nur er, sein Vater und seine Männer wussten wie wir aussehen", begann Kepler mit der Erklärung. "Monti hat keinen Ansatzpunkt für die Jagd nach uns. Außerdem hat er im Moment sehr viel Angst, das wird ihn eine Zeitlang hemmen." Kepler lächelte freudlos. "Vielleicht lernt er dadurch etwas über den Wert des Lebens. Na ja, später wird er schon etwas tun müssen, um sich vor dem Clan zu behaupten, aber wenn Smith uns das Richtige liefert, wird Monti zwei Phantome jagen. Ich schätze, er wird nicht so eifrig sein, weil er seine neue Macht nicht der Vergeltung wegen riskieren wollen wird. Vielleicht hängt er die Toten einem Rivalen an, das würde sich für ihn wahrscheinlich noch mehr auszahlen. Damit wären die Galemas sicher."
Budi dachte einige Minuten lang über dieses Konstrukt nach.
"Du hast ihm wirklich eine schlimme Mischung aus Angst und Machtgier vorgesetzt", resümierte er.
" Danke schön", erwiderte Kepler müde.
Budi nickte,
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