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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Versuch blieben ihnen nur noch wenige Minuten, die Maschine aus Durban war schon gelandet. Wenn die Passagiere in den Ankunftsbereich kamen, würde das Ganze allein aufgrund vieler Menschen komplizierter werden.
    Plötzlich rannte Budi weg. Kepler hielt ihn nicht zurück, wenn sein Soldat etwas tat, dann hatte er einen triftigen Grund dazu. Zwei Minuten später schlenderte der Sudanese an ihm vorbei. Vor dem Gesicht hielt er eine Zeitung, die er konzentriert zu studieren schien. Auf den ersten Blick machte er den Eindruck eines schwarzen Geschäftsmannes, der sehr beschäftigt war. Auf den zweiten Blick fehlte ihm für diesen Eindruck ein Gepäckstück, zumindest am Flughafen.
    Aber Budi hatte es schon richtig kalkuliert, kaum jemand blickte zweimal hin, wenn er etwas gesehen hatte, was ihm bekannt vorkam. Der Mann mit dem Ze ttel sah Budi nur flüchtig an. Er ging sogar einen Schritt zur Seite, weil der Sudanese sich direkt auf ihn zubewegte, dann sah er wieder auf die Uhr.
    Im selben Moment passierte Budi ihn und sah auf den Zettel. Er schlenderte weiter, aber seine linke Hand schoss hinter seinen Rücken, ballte sich zur Faust und der Daumen spreizte sich ab. Kepler setzte sich in Bewegung.
    Er ging schnell und mit gesenktem Kopf. Zum einen, damit der Mann ihn nicht sofort erkannte. Zum anderen, um nicht offen von den Überwachungskameras gefilmt zu werden. Auf den letzten zwei Metern ließ er das Wurfmesser aus dem Ärmel in seine Hand gleiten. Eine Sekunde später rempelte er den Mann an.
    "Äh!", empörte der sich.
    Kepler drückte ihm die Messerspitze unauffällig in die Seite. Im nächsten Augenblick war Budi da und entwand den Zettel aus der Hand des Mannes. Dessen Atem ging plötzlich stoßweise.
    "Zu deinem Wagen", befahl Kepler.
    Zwischen ihm und Budi eingeklemmt, stolperte der Mann zum Ausgang.
    Es dauerte, bis Kepler den schwarzen Explorer ausmachte, der riesige Parkplatz vor dem Terminal war überfüllt. Budi ging vor, zu dritt passten sie nicht zwischen den Autos durch. An dem SUV angekommen, sah der Sudanese sich schnell um. Dann fällte er den Mann mit einem Schlag in die Magengrube auf den Boden. Kepler blickte sich auch um. Nicht in unmittelbarer Nähe, aber es waren viele Menschen auf dem Parkplatz. Sie hatten jedoch andere Sorgen, als auf die Umgebung zu achten. Kepler zog die Beretta.
    "Ich habe Frau und Kinder", stammelte der Mann hastig.
    Beinahe erwiderte Kepler, dass Sahi nicht einmal die Chance gehabt hatte, ein eigenes Baby in seinen Armen zu halten. Aber was interessierte einen weißen Mafioso ein einfacher schwarzer Ex-Milize aus Sudan.
    "Pech", sagte Kepler nur und schoss dem Mann in den Kopf.
    Zusammen mit Budi schoben sie die Leiche unter den SUV. Danach musterten sie einander. Sie beide hatten etwas Blut abbekommen, aber nur wenige Tro pfen, sie fielen nicht sehr auf.
    "Jetzt weiß nur noch der Don wie wir aussehen", sagte Budi unheilvoll, wä hrend sie den Parkplatz in Richtung des Privatfliegerbereichs verließen.
    "Paar Stunden lang noch, ja", erwiderte Kepler genauso grimmig.

29. Johannesburg hatte neben dem internationalen O.R.Tambo noch drei weitere Flughäfen, die hauptsächlich für private und für Geschäftsflüge benutzt wurden. Die Falcon landete auf einem davon.
    D er Rand Airport, befand sich in Germiston, einer etwas zehn Kilometer westlich vor Johannesburg gelegenen Stadt. Eine halbe Stunde nach der Landung fuhren Kepler und Budi nach Norden in einem gemieteten BMW an Midrand vorbei. Viele internationale Konzerne hatten hier ihre Niederlassungen, leuchtende Tafeln mit Firmenemblemen dominierten das Panorama dieser zu Johannesburg gehörenden Stadt. Hinter ihr wurde die Umgebung ländlicher.
    D ie grüne Gegend, in der das Anwesen der Melandris lag, machte einen beinahe märchenhaften Eindruck, als ob sie sich in einer Welt befand, in der man nichts von Gewalt und Leid wusste. Die mit Stacheldraht und Videokameras bewährte hohe Mauer um die Villa der Mafiafamilie erinnerte dagegen an den Schutzwall einer Burg. Es gab in diesem Landstrich mehrere solche Villen, aber sie alle lagen in einer gebührenden Entfernung von einigen Kilometern zueinander. Die lose Ansammlung prunkvoller Domizile wurde von leicht hügeligen Landflächen getrennt, durch die sich ein schmales Flüsschen wand.
    Entlang seiner Ufer gruppierten sich Ansammlungen von Nadelbäumen. Kepler und Budi stellten den Wagen in einem solchen lichten Hain ab und gingen einen halben Kilometer zurück in

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