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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Nachdenken.
    "Wenn Sie in Spendierlaune sind" , antwortete Smith vorsichtig.
    "Ich habe im Lo tto gewonnen", behauptete Kepler unverblümt. "Dann treffen wir uns in Brasilien. Passt mir sogar besser. Sehen Sie nur zu, dass in den Pässen die richtigen Einreisestempel drin sind."
    "Klar", entgegnete der Waffenhändler fast beleidigt.
    "Na wenn das so simpel war, brauche ich für das Leben danach etwas Lapua-Match-Munition", sagte Kepler erleichtert. "Eine Kiste vorerst."
    "Ich dachte schon, Sie wären krank", kommentierte Smith. "Sonst noch was?"
    "Zwei unregistrierte Glocks", meldete Budi sich. "Und zwei Schalldämpfer."
    "Planen Sie etwas?", interessierte Smith sich beiläufig.
    "Nein, wir wollen nur auf Eventualitäten vorbereitet sein", antwortete Kepler.
    " Ah. Eine Kiste Paramunition", schätzte Smith, "und jeweils zehn Magazine?"
    "Je sechs Ersatzmagazine", korrigierte Budi. "Und zwei Kisten. Unterschall."
    "Okay." Smith sah geschäftig drein. " Weitere spezifische Wünsche?"
    "In der Tat", bestätigte Kepler. "Wir wollen unsere Fingerabdrücke loswerden, die sind vielleicht zu bekannt. Aber ich will mir die Finger nicht verätzen, bevor Sie das vorschlagen. Das hinterlässt auch etwas, das identifiziert werden kann."
    "Den Schwachsinn wollte ich nicht vorschlagen", erwiderte Smith im beleidi gten Ton. "Ich weiß etwas Besseres. Sie werden zufrieden sein", versprach er.
    "Davon gehe ich aus."
    Smith riss aus seinem Büchlein einen Zettel heraus und reichte ihn Kepler.
    "Wenn Sie das hier zu zahlen imstande sind, dürfen Sie davon ausgehen."
    Kepler warf einen Blick auf die Zahl.
    " Sind aber einige Nullen", meinte er.
    "Die Identitäten sollen ja gut werden", gab Smith zurück.
    "Richtig. Wie wollen Sie es haben?"
    Smith schrieb wieder, riss den zweiten Zettel heraus und gab ihn Kepler.
    " Das Geld muss bis morgen vierzehn Uhr auf diesem Konto eingegangen sein", verlangte er. Dann zogen seine Lippen sich verhalten amüsiert auseinander. "Aber da es eine enorme Bestellung war, bekommen Sie von mir hundert Dollar Rabat." Er wurde wieder ernst. "Wir treffen uns morgen um dieselbe Zeit hier. Ihre Getränke gehen auf mich."

31. Die richtige Qualität vorausgesetzt, fand Kepler die siebenhunderttausend Dollar, die Smith für seine Dienste haben wollte, nicht unanständig, aber auch nicht gerade ein Schnäppchen. Benjamin war derselben Meinung.
    Kepler und Budi trafen ihn um vier Uhr am Morgen bei einem Blumengroßhändler in Centurion, einem Städtchen, das zwischen Johannesburg und Pretoria lag. Viel Zeit hatte der Minister nicht. Während einer seiner Bodyguards einen Blumenstrauß kaufte, richtete er Kepler und Budi den Dank und die Grüße von Mauto aus und gab ihnen einen Blankoscheck. Es machte den Eindruck, als ob Benjamin nicht sosehr um die Geheimhaltung des Treffens bemüht war, als dass er sich dabei sehr unbehaglich fühlte. Budi sagte ihm, er und Mauto brauchten sich wegen Sahi nicht schuldig zu fühlen, niemand hatte die Sache mit dem Aktenkoffer voraussehen können. Kepler nickte, obwohl er selbst nicht ganz derselben Meinung war. Er hätte sich Gedanken darum machen müssen.
    Benjamin schien erleichtert zu sein , verabschiedete sich dennoch zügig. Die Festplatte nahm er mit und versprach, sie an die richtige Person weiterzuleiten.
    Gegen Mittag war der Geldtransfer erledigt . Auch bei der South African Reserve Bank holte der Angestellte den Filialleiter, aber Kepler und Budi brauchten sich nicht auszuweisen. Nach knapp zehn Minuten wurde ihnen die Einzahlung auf das gewünschte Konto bestätigt.
    Bis zum Abend hockten sie in einem mittelmäßigen Hotel am Stadtrand und sahen fern. Bis dahin wurde in den Nachrichten nichts über Morde berichtet.
    Smith empfing sie diesmal nicht kauend, sondern ging angespannt im Separee auf und ab. Als der Oberkellner Kepler und Budi zu ihm brachte, entfuhr dem Waffenhändler ein erleichterter Seufzer.
    "Setzen Sie sich", befahl er und nahm selbst auch Platz, allerdings auf der Kante des Stuhls. "Das Geld ist da, die Sache läuft", sagte er schnell und sah Kepler eindringlich an. "Sie beide müssen die Stadt sofort und unauffällig verlassen."
    "Das können wir, wir haben ein Flugzeug gechartert und es steht uns noch zwei Tage zur Verfügung", erwiderte Kepler. "Aber warum?"
    "Weil Marcello Melandri heute einen Gerichtstermin hatte", gab der Waff enhändler zurück. "Sollte die Polizei nicht an einen Herzinfarkt glauben, wird man einige Nachforschungen anstellen.

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