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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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riesige Portion Spaghetti mit einer nicht minder großen Portion Soße.
    "Auch was?", erkundigte er sich mit vo llem Mund.
    Kepler und Budi verneinten. Smith lud sie mit einer Handbewegung ein, Platz zu nehmen, und schob sich den nächsten Knäuel auf die Gabel aufgewickelter Nudeln in den Mund. Er schien einen mörderischen Hunger zu haben und arbeitete sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit durch die Spaghetti durch. Nachdem er sie vertilgt hatte, entfernte er das riesige Lätzchen und seufzte zufrieden.
    "So." Er lächelte selig. "Was kann ich für Sie tun?"
    "Budi und ich brauchen neue Identitäten", antwortete Kepler ohne jegliche Vorrede. "Können Sie uns welche besorgen?"
    "Wenn die Bezahlung stimmt, besorge ich I hnen alles", behauptete Smith.
    " Ich bezahle das, was Sie fordern", entgegnete Kepler und sah dem Waffenhändler in die Augen. "Mister Smith, Sie müssen garantieren, dass die Identitäten nicht zu den Galemas führen können. Garantieren Sie das?"
    "Ja", antwortete der Waffenhändler völlig entspannt. Er holte ein Notizbuch aus der Tasche und sah Kepler abwartend an. "Es hinterlässt keine Spuren, man kann es gründlicher vernichten als elektronische Aufzeichnungen", erklärte er anscheinend aus Gewohnheit. "Und es ist nicht zurück zu verfolgen." Er hob den Bleistift an. "Dann zum Geschäft. Wie wollen Sie heißen, Mr. Nobody?"
    " Ich habe mal Joe geheißen", überlegte Kepler. "Und als Nachname... Luger."
    " Sie sind wer Sie sind." Smith lächelte knapp. "Ich dachte, Sie wollten nicht auffallen, und Sie wählen den Namen eines deutschen Waffeningenieurs, der die meistverbreitete Pistolenpatrone entwickelt hat?"
    "Luger war Öst erreicher", berichtigte Kepler.
    "Er hat aber in Berlin gearbeitet", gab Smith sofort zu bedenken.
    "Nicht jeder hat Ihr akademisches Wissen", lobte Kepler. "Also – Joe Luger."
    "Okay ." Smith zuckte die Schultern und wandte sich an Budi. "Und Sie, mein Herr, welcher Name schwebt Ihnen so vor? Ernesto Kalaschnikow oder was?"
    Der Sudanese hatte dem letzten Teil der Unterha ltung grinsend zugehört. Jetzt wurde sein Grinsen noch breiter und er rieb sich die Hände.
    "N e. Wenn ich es mir aussuchen darf – Hoca N. Aburni", sagte er strahlend.
    "Aburni war ein König von Nobatia, richtig?", fragte Kepler.
    Budi nickte erfreut.
    "Wofür steht das N und wer war Hoca?", wollte Kepler wissen.
    "Hoca Nasreddin", antwortete Budi überrascht. "Den kennen Sie nicht?"
    "Doch", antwortete Kepler beeindruckt.
    Budi hatte in seinem neuen Namen geschickt seine schwarzafrikanischen und arabischen Wurzeln verknüpft. Nobatia war ein Königreich im nachchristlichen Nubien, zu dem ein Teil des Gebiets des modernen Sudans gehörte. Und Hoca Nasreddin war ein fuchsiger Held zahlreicher Geschichten aus dem Orient, zu dem heute der arabische Norden des Sudans gezählt wurde.
    Von Aburni wusste man nur, dass er existiert und wahrscheinlich das Reich der Blemmyer, ewiger Feinde Nobatias, endgültig besiegt hatte.
    Über Nasreddin gab es mehr Geschichten. In einer hatte er einem Bettler g eholfen, dem ein Wirt das letzte Geld abnehmen wollte. Der Bettler hatte eigenes Brot über dem Feuer des Wirts geröstet. Der meinte, mit dem Geruch des bratenden Hammels wäre das Brot doppelt so schmackhaft, und wollte dafür Geld. Nasreddin nahm dem Bettler die letzten beiden Kupfermünzen ab, die der Mann noch hatte, und schüttelte das Geld in der Faust neben dem Ohr des Wirtes, anschließend gab er die Münzen dem Bettler zurück. Dem aufgebrachten Wirt erklärte Nasreddin, dass er und der Bettler quitt seien. Der Bettler hätte gerochen, wie sein Hammel duftet, und er habe gehört, wie das Geld des Mannes klingt.
    "Du bist dreimal so schlau wie Nasreddin", sagte Kepler zu Budi.
    Er meinte es ernst. Wie der orientalische Volksheld, hatte sein Untergebener es schon immer vermocht, hinter das Offensichtliche zu bl icken.
    Smith hatte indessen nachgedacht und dabei in seinem Notizbuch geblättert.
    "Ab wann wollen Sie anders heißen?", erkundigte er sich.
    " Seit vorgestern", antwortete Kepler.
    " Mister Kepler, das kann ich nicht", sagte Smith ehrlich und bestimmt.
    "Wie lange wird es dauern?", wollte Kepler wissen. "Und den Namen Kepler sollten Sie eigentlich schon vergessen haben."
    " Entschuldigung", bat Smith. "Eigentlich zwei Wochen, aber ich muss bald geschäftlich nach Brasilien, deswegen werden es etwa zehn Tage mehr."
    "Wären die Pässe bis dahin fertig?", fragte Kepler nach kurzem

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