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Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)

Titel: Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen
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Punkt schien zumindest der Angestellte der Fluggesellschaft überzeugt zu sein, dass sie ziellos die Welt bereisen wollten. Bei den Kosten für die Flugtickets blieb ihm aber auch nichts anderes übrig.
    Theoretisch könnten Kepler und Budi sofort ins Flugzeug steigen. Praktisch nicht, der Flug ging erst in zwei Tagen. Sie kauften in mehreren Shops des Flu ghafens zwei Koffer und typisches Urlaubsgepäck und stiegen in ein Taxi.
    In Kapstadt quartierten sie sich im Cape Town Lodge Hotel im Zentrum der Stadt an der V&A-Küstenpromenade ein. Die Fenster der geräumigen Zimmer boten Ausblick auf die Stadt, und der Tafelberg, Robben Island, Kirstenbosh Gardens, Cape Point und andere Sehenswürdigkeiten lagen in unmittelbarer Nähe. Diese Dinge stellten für Kepler und Budi keinen besonderen Wert dar, sie verbrachten den nächsten Tag im gut ausgestatteten Fitnessraum des Hotels.
    Am Abend saßen sie auf dem Balkon und unterhielten sich. Kepler wollte im Detail wissen, was Budi und die anderen getan hatten, nachdem er aus Sudan geflüchtet war. Auf der Ranch hatten sie nie richtig Zeit dafür gefunden.
    D ie Boeing777 und die 737 waren beide zweistrahlig, aber in der Größe nicht vergleichbar. Die Spannweite der 777 war größer als die beim Flug der Gebrüder Right zurückgelegte Strecke. Und der Durchmesser eines 777-Triebwerks war lediglich dreißig Zentimeter kleiner als die Breite des Innenraumes einer 737. Kepler und Budi fanden die Erste Klasse der TrippleSeven recht angenehm.
    Während de r elf Stunden des Fluges nach Paris erzählte Kepler Budi über Kosmos. Er hatte entschieden, dass sie sich zur Tarnung als Astronomen ausgeben würden. Man brauchte immer eine Hintergrundgeschichte. Und auch wenn es nur bei einem flüchtigen Gespräch war, sie musste überzeugend wirken.
    Es half auch, die Zeit zu verkürzen und an etwas anderes zu denken. Budi hö rte interessiert und sehr aufmerksam zu, zumindest bis Kepler zur Quantenphysik kam. An dieser Stelle wurde Budis Blick ein wenig glasig. Kepler, dem das Ganze auch etwas obskur war, wechselte zu den Keplerschen Gesetzten über die Bewegungen der Himmelskörper. Das war simple Mathematik, das konnte er viel besser. Budi sah ihn erst misstrauisch an, als er den Namen hörte.
    Die Zwischenlandung in Paris dauerte achtzehn Stunden. Die Lounge der Ersten Klasse bot einige Annehmlichkeiten, Kepler und Budi schliefen sich aus und widmeten sich dann wieder den Sternen.
    Es ging in einer Boeing747 weiter. Wie seine Vorgängerin , die Boeing707, besaß auch der Jumbo Jet vier Triebwerke. Nur dass eines von seinen mehr Schub lieferte als alle vier der 707. Nachdem Kepler das zur Auflockerung verkündet hatte, trichterte er Budi ein, dass wenn man auf einem Neutronenstern etwas aus einem Meter Höhe fallen ließ, es eine Mikrosekunde später mit sieben Millionen Kilometern pro Stunde auf dem Boden aufschlagen würde.
    Die reine Flugzeit betrug zweiundzwanzig Stunden, aber insgesamt hatte die Reise fast vierzig Stunden gedauert. Als sie endlich in Rio ankamen, war Kepler vom Reden erledigt und Budi vom Zuhören. Im Taxi, das sie vom Flughafen zum Hotel brachte, schliefen sie fast ein. Budi brachte melancholisch seine Verwunderung darüber zum Ausdruck, dass sie im Sudan tagelang durch den Dschungel gerannt waren – mit Marschgepäck – ohne so müde zu werden wie nach diesen paar Stunden lumpigen Herumsitzens.

33. Das Hotel lag in einem ruhigen Viertel. Nicht penetrant, aber nachdrücklich fielen Kepler und Budi in dessen malerischen Umgebung auf. Abends belagerten sie übertrieben lange die Tische von zwei kleinen Lokalen und verteilten anschließend sehr großzügige Trinkgelder.
    Tagsüber streiften sie durch Rio. Nach zwei Tagen bekamen sie ein Gefühl für die brasilianische Metropole und konnten sich problemlos orientieren.
    Sie beide fanden allerdings, dass es ihnen um einiges schwerer fiel, als im sudanesischen Dschungel. Das lag wohl daran, dass sie dort auf solche Dinge wie Minen und Geschosse aufpassen mussten. Das konnte man nur mit sehr geschärften Sinnen überleben. Rio forderte die Wahrnehmung nicht minder stark heraus, aber mit völlig anderen Mitteln. Wunderschöne und knapp bekleidete Frauen in allen Regenbogenfarben ließen Kepler und Budi nicht nur staunen, sondern hin und wieder ihr eigentliches Vorhaben völlig vergessen. Aber dafür, dass sie die Stadt langsamer als geplant kennenlernten, verbrachten sie einige angenehme Stunden mit hinreißend

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