Ohne Abkommen (Die Ratte des Warlords III) (German Edition)
Die Folgen können Sie nachvollziehen."
"Jep", bestätigte Kepler. "Und woher wissen Sie, dass wir das können?"
" Sehe ich wie ein Blumenhändler aus?", gab Smith beißend zurück.
"Zumindest reden Sie nicht wie einer."
"Danke. Verschwinden Sie sofort aus Joburg und kommen Sie niemals als Sie selbst wieder her", empfahl Smith im Ton einer unmissverständlichen Anweisung. "Sonst brauche ich nicht zu liefern."
"Okay", erwiderte Kepler alarmiert und wollte sich erheben.
"Moment noch", hielt der Waffenhändler ihn zurück. Ein wenig entspannter langte er in den Aufschlag seines Jacketts, zog eine Tüte heraus und reichte sie Kepler. "Fangen Sie an, sie jetzt schon zu benutzen."
Die Verpackung war grau und hatte keinen Firmenaufdruck. Sie enthielt mehrere Paar hauchdünner Handschuhe aus Latex.
Kepler stülpte einen Handschuh vorsichtig über. Der war absolut transparent, glänzte überhaupt nicht und war sehr reißfest. Der Handschuh lag eng an und das Tastgefühl darin war nahezu echt. Kepler ballte die Hand zu Faust und öffnete sie wieder. Faltenfrei angezogen würde der Handschuh visuell nicht wahrnehmbar sein. Allerdings schwitzte Keplers Hand darin fast sofort.
"Das ist sehr gut, Mister Smith", sagte er dennoch anerkennend. "Danke."
"Sie sollten niemandem die Hand geben, dann merkt normalerweise keiner, dass Sie Handschuhe anhaben", riet der Waffenhändler. "Aber das dür fte Ihnen mit Ihrem Gemüt nicht schwer fallen", merkte er an. "Zehn Paar kosten zwanzigtausend Rand und ich kann Ihnen jederzeit mehr davon besorgen."
"Die zwanzigtausend bekommen Sie in Rio", sagte Kepler. Dann reichte er Smith einen Zweihundertrandschein. "Aber den Bonus für die prompte Lieferung sofort. Abzüglich des Rabats natürlich."
"Ist klar." Der Waffenhändler grinste und steckte seine Zwanzig-Dollar-Prämie ungerührt ein. "So, jetzt muss ich an Ihre alte Wirkungsstätte." Er angelte ein Satellitentelefon aus der Tasche und drückte es Kepler in die Hand. "Wir sehen uns in zehn oder zwölf Tagen in Rio. Ich nehme darüber Kontakt auf."
"Wo müssen Sie jetzt hin?" , wollte Kepler wissen.
"Malakal", antwortete der Waffenhändler beiläufig.
Plötzlich überkam Kepler eine Sehnsucht.
"Viel Spaß dort", wünschte er.
32. Bevor sie das Hotel verließen, rief Kepler bei SkyService an, und nachdem er und Budi den BMW abgegeben hatten, war die Falcon startbereit. Dreieinhalb Stunden nach dem Gespräch mit Smith landete sie in Durban.
Der Toyota stand immer noch bei SkyService neben dem Hangar. Budi stellte ihn auf dem normalen Langzeitparkplatz ab. Die provisorische Zulassung lief zwar bald ab, aber das würde auf dem vollen Parkplatz wahrscheinlich nicht auffallen. Kepler verstaute die Tasche mit der Erma in einem Schließfach.
Damit hörte es auf, einfach zu sein. Kepler hatte die Charteroption nicht rechtzeitig verlängert, deswegen konnten sie die Falcon nicht für den Flug nach Brasilien nutzen, SkyService hatte sie schon weitervermietet. Das machte das Ganze insofern komplizierter, weil alle Flüge von Durban nach Rio de Janeiro eine Zwischenlandung in Johannesburg beinhalteten. Von Kapstadt aus gab es jedoch Verbindungen nach Rio mit nur einem Stopp in Paris oder in London.
Es war schon spät und Kepler und Budi rannten zum Schalter von 1time . Die erste Billigfluggesellschaft Südafrikas bot zwischen den wichtigsten Städten des Landes bis zu sieben Flüge täglich an. Der letzte von Durban nach Kapstadt startete in siebzehn Minuten. Aber die Angestellten von 1time hielten sich daran, was der Name der Fluggesellschaft implizierte. Er war eine südafrikanische Redewendung, die im Ernst bedeutete. Kepler und Budi hatten kein Gepäck und sie beeilten sich, deswegen startete die MD-87 mit ihnen und ohne Verzögerung.
Z wei Stunden und vierzehn Minuten später wurden ihre beiden Triebwerke auf dem Cape Town International Airport schon wieder abgestellt.
Dreißig Minuten später kauften Kepler und Budi am Schalter von Air France auf ihre richtigen Namen Flugtickets nach Rio de Janeiro. Um nach Brasilien einreisen zu dürfen, brauchten südafrikanische Touristen kein Visum, und sie durften neunzig Tage ohne jeden Passvermerk dort bleiben. Achtundachtzig Tage nach der Ankunft in Rio wollten Kepler und Budi nach Belize. Dort durften sie einen Monat lang ohne Visum bleiben. Auf den Bahamas durften sie drei Monate verweilen. Sie einigten sich darauf, dort zu überlegen, wohin sie danach wollten. Spätestens an diesem
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