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Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Titel: Oksa Pollock. Die Unverhoffte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Plichota
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die Rippe gebrochen. Da Oksa auch auf wiederholtes Nachfragen und Drängen stur blieb, wurde nach Monsieur Bontempi geschickt, der zwei Minuten später erschien.
    »Oksa, du musst mir sagen, wer das getan hat«, redete er ihr ins Gewissen, während er sich zu ihr ans Bett setzte.
    »Ich bin hingefallen, Monsieur Bontempi«, sagte sie, und als sie seinen zweifelnden Gesichtsausdruck sah, schob sie noch nach: »Ganz ehrlich.«
    Der Schulleiter seufzte. »Oksa, man bricht sich nicht gleich eine Rippe, wenn man im Gang hinfällt. Ich denke, dass es einer deiner Mitschüler war und dass du aus Angst seinen Namen nicht nennen willst.«
    Oksa drehte den Kopf von links nach rechts: Ihre Antwort war endgültig.
    Monsieur Bontempi wandte sich an Gus, wohl in der Hoffnung, bei ihm mehr Glück zu haben. »Gustave, hast du jemanden gesehen?«
    »Nein, Monsieur Bontempi. Als ich auf den Flur kam, lag Oksa am Boden, und weit und breit war niemand zu sehen.«
    »Verstehe.« Der Schulleiter erhob sich und wandte sich ein letztes Mal an die beiden Freunde, bevor er das Krankenzimmer verließ: »Wenn ihr mich sprechen wollt – ihr wisst ja, wo mein Büro ist. Ich kann nur noch einmal wiederholen, dass das hier eine sehr ernste Angelegenheit ist. Ich könnte denjenigen, der das getan hat, streng bestrafen, aber dazu müsst ihr mir helfen. Ich brauche nur einen Namen. Ihr seid am Ball, Kinder.«
    Damit drehte er sich auf dem Absatz um, und die beiden hörten, wie sich seine Schritte die Treppe hinunter entfernten.
    Die Krankenschwester kam wieder zu ihnen. »Du kannst dann wieder in den Unterricht zurückgehen, Gustave. Danke für deine Hilfe. Oksa, ich habe bei dir zu Hause angerufen. Dein Vater ist schon unterwegs hierher, um dich ins Krankenhaus zu bringen. Ich vermute, dass du recht hast und die Rippe gebrochen ist, aber es muss auf jeden Fall eine Röntgenaufnahme gemacht werden. Bleib inzwischen ruhig liegen, ja?«
    Sie kehrte in ihr kleines Büro zurück, von dem aus sie durch eine große Glasscheibe das Krankenzimmer überblicken konnte.
    »Danke, Gus«, flüsterte Oksa ihrem Freund zu. »Danke, dass du nichts gesagt hast.«
    »Oksa, hab ich das geträumt? Das war doch Zoé, die dich da eben festgehalten hat, sodass du dich nicht verteidigen konntest?«
    »Es ist noch viel schlimmer, Gus …«
    Gus traute seinen Ohren nicht, als Oksa ihm nun die unglaubliche Neuigkeit ins Ohr flüsterte. Von einem Augenblick zum nächsten waren aus einem McGraw drei geworden!

Das vergiftete Geschenk
    A
us Angst, die Ärzte könnten Fragen zu dem eigenartigen Mal um Oksas Bauchnabel stellen, hatte Pavel das Kapitel Krankenhaus sorgfältig ausgespart und die Verletzte direkt nach Hause gebracht. Mit einem straffen Verband um den Oberkörper traf Oksa im Bigtoe Square ein und wurde von Dragomira und den Plemplems empfangen, die inzwischen die Wohnung im ersten Stock fest in Beschlag genommen hatten.
    »Ooooh! Die Junge Huldvolle ist dem Unfall begegnet! Die Gesundheit in der Familie kennt schwerwiegende Ausfälle, diese Serie ist schwarz wie Tinte und das Melodrama vollkommen!«
    Die Plempline brach in lautes Schluchzen aus, während ihr Gefährte rasch an Oksas Seite eilte, um sie zusammen mit Pavel zu stützen.
    »Stützt Eure huldvolle Hand auf mein Haupt. Ich werde eine Krücke für Euch sein, dorthin geht mein ganzer Eifer!«
    »Danke, Plemplem. Wo ist Mama?«
    »Sie hat ihren Sitz auf einem Stuhl am Küchentisch in der Erwartung Eurer Begleitung«, antwortete die Plempline und schniefte vernehmlich.
    »Hier bin ich!«, ertönte Maries Stimme.
    Oksa und ihr Vater fanden sie tatsächlich mit einer Tasse Tee am Küchentisch sitzend vor.
    »Endlich, mein Liebes, da bist du!«, rief Marie. »Wie geht es dir?«
    Anstatt zu antworten, umarmte Oksa ihre Mutter mit schmerzverzerrtem Gesicht und wollte zuerst wissen, wie es ihr ging.
    »Schon viel besser, ehrlich. Aber von mir reden wir später. Jetzt erzähl erst mal, was passiert ist.«
    »Ich bin hingefallen und habe mir eine Rippe gebrochen«, brachte Oksa mühsam heraus. Jeder Atemzug bereitete ihr heftige Schmerzen. Sie verzog das Gesicht und versuchte, so flach wie möglich zu atmen.
    »Eine Rippe gebrochen!!!«, rief Dragomira. »Rühr dich nicht von der Stelle. Dafür habe ich genau das Richtige.« Sie sprang von ihrem Stuhl auf und eilte die Treppe in den zweiten Stock hinauf. »Sagt nichts! Tut nichts! Rührt euch nicht von der Stelle! Ich bin sofort wieder da!«
    Man hörte sie in der

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