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Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Titel: Oksa Pollock. Die Unverhoffte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Plichota
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Besuchern um und schlugen kräftig mit den Flügeln.
    »Die sind ungeheuer groß«, bemerkte Oksa.
    »Pass auf, was du sagst, Oksa, sie sind sehr eitel und können nicht gut mit Kritik umgehen«, warnte Leomido. »Habt ihr Lust, eine kleine Runde auf ihrem Rücken zu reiten?«
    Kurz darauf näherten sich die Haselhühner dem Holzsteg und ließen die vier bereitwillig aufsitzen. Leomido bestieg zusammen mit Gus das rötliche Haselhuhn und Oksa mit ihrer Großmutter das weiße, dann schwammen die ungewöhnlichen Gespanne friedlich auf den See hinaus.
    Oksa und Gus konnten ihr Lachen kaum zurückhalten. Das merkten die dicken Vögel und es schien ihnen zu missfallen. Sie taten ihren Ärger mit einem so gellenden Glucken kund, dass es in den Ohren wehtat. Leomido riet ihnen, die beleidigten Haselhühner zu besänftigen, indem sie ihre gesprenkelten Federn am Halsansatz streichelten. Gus und Oksa sahen sich mit funkelnden Augen an und bissen sich auf die Lippen, um nicht noch lauter zu lachen. Dann befolgten sie Leomidos Rat und steckten die Hände unter die Federn, die eine angenehme Wärme verströmten.
    Überrascht hielten die Haselhühner einen Augenblick inne. Gus und Oksa machten weiter, und bald herrschte wieder Ruhe auf dem See, sodass sie ihren Wasserspaziergang fortsetzen konnten.
    »Wie weich sie sind!«, sagte Oksa, während sie sanft über die langen Federn strich. »Seidenweich. Die Haselhühner sind wunderschön. Könnten wir auf ihnen fliegen?«
    »Nun, ich fürchte, dass wir mit solchen Geschöpfen ziemlich auffallen würden«, antwortete Dragomira. »Stell dir vor, jemand würde uns sehen, auf dem Rücken von Riesenhühnern hoch oben am walisischen Himmel … Meine Güte, ich darf gar nicht daran denken! Und übrigens haben die Haselhühner strenges Flugverbot, es sei denn, einer von uns erlaubt ihnen ausdrücklich, zu fliegen. Manchmal dürfen sie das in sehr finsteren Nächten, doch sie sind so gut wie nachtblind. Den Rest der Zeit müssen sie auf diesem See und in dem für sie gebauten Hühnerstall dort hinten versteckt bleiben.« Sie zeigte auf eine Holzhütte von der Größe eines Hauses, die am Ufer stand. »Aber genug davon, lasst uns lieber unseren Ausflug genießen.«
    Es war ein herrlicher Moment, so herrlich, dass sie sich bald einer angenehmen Mattigkeit hingaben. Gus sank auf dem bequemen Rücken des Riesenhuhns in sich zusammen und war kurz davor, einzuschlafen. Er schmiegte sich an den weichen Hals, betrachtete verträumt die runden Hügel und den klaren Himmel und sann über das sagenhafte Abenteuer nach, das er da gerade erlebte. Welch ein Glück für ihn, dass er diese unglaubliche Familie Pollock kannte!
    Auf dem anderen Haselhuhn war Oksa so glücklich, dass sie das Gefühl hatte, förmlich zu zerfließen vor Wonne. Sie imitierte Gus’ entspannte Haltung, beugte sich vor und legte ihren Kopf ebenfalls an den warmen weichen Hals des Haselhuhns. Bald waren nur noch das leise Rauschen des Schilfs am Ufer und das sanfte Plätschern der paddelnden Vogelfüße im Wasser zu hören.
    Die Haselhühner trieben gerade friedlich am Ufer gegenüber der Anlegestelle entlang, als Dragomiras und Oksas Reittier plötzlich schrille Schreie von sich gab. Es schien so heftige Schmerzen zu haben, dass es sich gar nicht mehr beruhigen konnte. Nervös strampelte es im Wasser und schlug wild mit den Flügeln.
    »Baba! Was ist los?«, rief Oksa, die Mühe hatte, sich auf dem Riesenvogel zu halten.
    »Ich weiß nicht. Bleib ganz ruhig, wir lenken das Haselhuhn ans Ufer.«
    Dragomira beugte sich über das immer lauter gackernde Tier und legte ihm die Arme um den dickbäuchigen Körper. Leomido und Gus wollten näher kommen, doch das weiße Haselhuhn schlug derart mit den Flügeln aufs Wasser, dass sie gezwungen waren, Abstand zu halten. Dragomira, die sich immer noch an den gefiederten Körper klammerte, fiel es immer schwerer, das Gleichgewicht zu halten.
    »Oksa!«, schrie sie. »Halte durch! Klammere dich an seinem Hals fest, ich springe ins Wasser!«
    Kurz darauf war sie schon im Wasser. Ihr Kleid breitete sich wie die blaue Blütenkrone einer Seerose um sie aus, als sie hinter das Haselhuhn schwamm. Dort versuchte sie das arme Geschöpf mit aller Kraft zu schieben, doch leider rührte es sich nicht vom Fleck …
    »Nun denn, bei großen Übeln muss man drastische Maßnahmen ergreifen«, murmelte Dragomira, die tropfnassen Haare vor dem Gesicht.
    Oksa drehte sich um und wäre vor Schreck fast

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