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olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

Titel: olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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jemand einen dumpfen Schlag auf den
Hinterkopf verpaßt. Das war so ungefähr das schlimmste, was ihr
hatte passieren können. Mit steifen Schritten ging sie zum Tisch der
Lehrerin hinüber und überreichte ihr ihren Block. Fräulein Lindner
nahm ihn, ohne ihn anzuschauen und forderte Michaela auf, mit dem
Vorlesen zu beginnen.
„Sehr geehrter Harem – oh, Verzeihung, ich habe mich versehen,
sehr geehrte Herren heißt das natürlich!”
Die ersten Kicherer wurden laut, um Fräulein Lindners Mundwinkel
zuckte es. Das kann ja heiter werden! dachte Dolly.
Michaela atmete tief durch und warf einen hilfeflehenden Blick zu
Clarissa hinüber, deren Stenoblock sie in Händen hielt.
„Ihr Schreien vom sechsundzwanzigsten des Monats…” „Schreiben!” zischte Clarissa.
„… des Monats hat uns – hat uns in – in…” Was zum Teufel soll das heißen, dachte Michaela verzweifelt und beschloß, einfach zu
raten. „Hat uns in tiefe Trauer versetzt.”
Brüllendes Gelächter brach los.
„Hochinteressant”, sagte Fräulein Lindner lächelnd. „Lesen Sie
weiter.”
Clarissa machte verzweifelte Zeichen, aber Michaela war viel zu
beschäftigt, um sie zu bemerken.
„Der von Ihnen bestellte Rasen ist – ist leider – leider nur noch in
den Farben zinnoberrot und – und…”
„Bravo!” warf Fräulein Lindner ein. „Wenigstens zinnoberrot
stimmt. Weiter!”
„… und zitronengelb vorhanden. Der Geist – der Geist…” „… der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach”, vollendete
Fräulein Lindner. „Ich glaube, wir versuchen es jetzt einmal mit einer
anderen. Evelyn Lessing, können Sie aus dem Text ersehen, wie es
richtig heißen muß?” Evelyn vertiefte sich stirnrunzelnd in das
Gekritzel vor sich.
„Ich nehme an, das soll Preis heißen?” fragte sie zögernd. „Da nehmen sie richtig an.”
„Der Preis ist – ist – urwüchsig?” fragte Evelyn verwirrt. „Kaum. Gisela?”
„Es könnte ,nur wenig’ heißen.”
„Richtig. Weiter Evelyn.”
„… nur wenig höher – als – als im Vorwärtsfahren?”
„Völlig logisch”, sagte Fräulein Lindner spöttisch, „daß ein
zinnoberroter Rasen beim Rückwärtsfahren etwas teurer ist.” Gott steh mir bei! dachte Dolly. Fräulein Lindner hatte sich ihrem
Block zugewandt. Auf ihrer Stirn entstand eine steile Falte, ungläubig
schüttelte sie den Kopf.
„Ich möchte gern ihr Urteil über folgenden Text hören: ,Zwei
Politiker aller vier Parteien betrogen einstirnig flogen Text Ina sauber
melden bestürzt Spiegelei wenige Meter vom Ort des Aufpralls
verstreut die Räumungsarbeiten…”
Der Rest ging im schallenden Gelächter der Mädchen unter. Von
dem Nachrichtentext, den Fräulein Lindner ihnen diktiert hatte, waren
kaum noch Reste zu erkennen.
„Ich überlasse es Ihnen, aus dem eben Gehörten ihre Schlüsse zu
ziehen”, sagte Fräulein Lindner ernst. „Aber ich darf Sie vielleicht
einmal daran erinnern, daß Sie zum Ende dieses Semesters eine
Abschlußprüfung ablegen möchten, die Ihnen bescheinigt, der
Stenografie mächtig zu sein. Ich hoffe, diese kleine Blütenlese hat
ihnen zu denken gegeben.”
„Und wie!” seufzte Dolly.
Ein Ausflug mit „Richard”
    Erholung nach den Strapazen des Stenografiekurses boten die Stunden bei Monsieur Monnier, der französische Konversation und französische Literatur unterrichtete. Die Mädchen liebten den rundlichen kleinen Franzosen, wie sie auf Burg Möwenfels Mademoiselle Dupont, die Französischlehrerin, geliebt hatten. Monsieur Monnier schätzte gutes Essen und kochte selbst ausgezeichnet, und er hatte den Mädchen schon manches Mal bei der Vorbereitung ihrer kleinen Festessen geholfen.
    Heute drehte sich die Konversation einmal wieder um sein Lieblingsthema, das Essen in berühmten französischen Restaurants. Er tat das mit um so besserem Gewissen, als er annahm, dies sei das Thema, aus dem die Mädchen im künftigen Leben den größten Nutzen ziehen konnten.
    „Wenn er so vom Essen schwärmt, bekomme ich gleich unerträglichen Hunger”, stöhnte Dolly.
„Ich auch”, flüsterte Susanne. Und nach einer Weile: „Ich habe eine tolle Idee.”
„Und die wäre?”
„Schau mal raus. So herrlich warme Herbsttage werden wir nur noch selten haben. Heute nachmittag ist kein Unterricht. Wie war’s, wenn wir mit ,Richard Löwenherz’ einen Ausflug machen. Mit Picknick natürlich.”
„Klasse. Und wen nehmen wir noch mit?”
„Wie viele hält ,Richard’ denn aus?”
„Fünf bis sechs, würde

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