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olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

Titel: olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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auszutoben. Und schon kam die zweite Ladung geflogen, diesmal traf sie Dolly am Hals. Die Schlagsahne rann ihr in den Kragen und verteilte sich von dort aus langsam über den ganzen Körper.
Na warte! dachte Dolly und schleuderte eine geballte Ladung zurück.
Carola duckte sich und das Geschoß landete mitten in den Zuschauern, verteilte sich gleichmäßig über vier Mädchen, die kreischend auseinandersprangen. Die nicht betroffenen Zuschauer wieherten vor Vergnügen.
Jetzt gab es kein Halten mehr. Schuß um Schuß flog klatschend die Sahne. Auch Dolly duckte sich geschickt vor jedem der heranfliegenden Geschosse. Der Kampfplatz sah aus, als hätte es geschneit. Ein großer Teil der Zuschauer hatte etwas abbekommen, aber es schien keinem etwas auszumachen, im Gegenteil! Das dröhnende Gelächter wollte kein Ende nehmen, und schließlich lachte auch Carola. Sie lachte so befreiend und herzlich, daß die Umstehenden sie erstaunt und ungläubig betrachteten.
Endlich hielt Dolly ihre Schüssel hoch über den Kopf, zum Zeichen, daß sie leer war. Carola tauchte den Finger in ihre Schüssel, wischte den Boden sorgfältig aus und schleckte die Reste genießerisch auf. Dann warf sie die Schüssel weit von sich und streckte Dolly die Hand hin.
„Du hast dich das Duell etwas kosten lassen”, sagte sie grinsend.
„Wir hätten Eintritt nehmen sollen”, erwiderte Dolly lachend. „Will nicht einer von euch mit dem Hut herumgehen?”
Im Triumphzug wurden die Mädchen zur Burg bis vor die Duschen geleitet, man eilte, um den Gladiatorinnen Handtücher, Shampoo und Seife zu holen.
Als Carola – begleitet von Felicitas und Steffi, die ihr noch im Laufen die Haare trockenfrottierten – in den Schlafsaal kam, lagen ein großes Paket und ein Brief auf ihrem Bett.
„Was ist denn das?” Carola drehte den Brief verwundert hin und her, sie könne sich nicht erinnern, die Handschrift schon einmal gesehen zu haben.
„Post für dich von Fräulein Pott. Auch das Paket ist von ihr”, erklärte Felicitas.
Carola löste die Schnur und riß das Papier mit beiden Händen herunter. Zum Vorschein kam eine Gitarre.
„Das darf nicht wahr sein…”, stammelte Carola. „Wieso hat…” Mit zitternden Fingern öffnete sie den Briefumschlag. Er enthielt nur einen Zettel mit wenigen Worten:
„Liebe Carola, hoffentlich taugt sie was. Sie ist natürlich nicht neu und ich verstehe nichts davon, aber man hat sie mir sehr empfohlen. Es grüßt Dich Deine alte Lehrerin ,Pöttchen’.”
Carola schluckte. Zärtlich streichelte sie über das Holz der Gitarre. Felicitas hatte die Schulkluft aus Carolas Schrank genommen und half ihr beim Anziehen. Carola schien es gar nicht zu merken, so sehr waren ihre Gedanken mit dem Geschenk von Fräulein Pott beschäftigt. Und die Mädchen sagten kein Wort darüber. Carola trug ab heute die Schulkluft, es war das Selbstverständlichste der Welt.
Ritter Roderich wird lebendig
    Allzu große Geheimniskrämerei kann zu unerwarteten Folgen führen. Das mußten die Darstellerinnen der diesjährigen Weihnachtsaufführung erfahren.
    Auf ihrer Suche nach einer geeigneten Titelfigur für ihr Stück, waren Irmgard und Ingrid bald fündig geworden. Da gab es im fünfzehnten Jahrhundert einen Ritter Roderich, Herr auf Burg Möwenfels, der im Streit seinen Bruder die Klippen hinuntergestürzt haben sollte und wegen dieser ungesühnten Tat angeblich keine Ruhe im Grab fand.
„Den werden wir ein bißchen auferstehen lassen”, sagte Irmgard. „Er ist genau der Mann, den wir brauchen.”
    Jedes der Mädchen hatte sich eifrig darangemacht, Szenen mit Ritter Roderich zu erfinden. Die besten waren von den drei begabtesten Dichterinnen zu einem Stück verarbeitet worden, dem Dolly dann den letzten Schliff gegeben hatte.
    Es wurde ein lustiges Stück über die vergeblichen Spukversuche des armen Ritters und seine Begegnung mit dem zwanzigsten Jahrhundert. Auf jede Szene folgte der Vers einer langen schaurigschönen Ballade über die finsteren Taten des echten Roderich.
    Natürlich gab es eine Fülle von Rollen und fast alle Wünsche konnten zufriedengestellt werden. Da das Stück unter den Schülerinnen von Möwenfels spielte, gab es auch nicht allzu viele Kostümprobleme. Die kräftige Ingrid mit ihrer tiefen Stimme spielte den Ritter Roderich, Marja bekam die Aufgabe, Mademoiselle Dupont darzustellen, was ihr wegen ihres Akzents besonders gut gelang.
    Lange Diskussionen gab es darüber, wer die Ballade vortragen sollte. Es gab

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