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olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

Titel: olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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merkte es und wagte die Flucht. Sie riß die Tür auf und stürzte ins Freie.
Nun schrie auch Mademoiselle. Die plötzliche Dunkelheit und das große graue Etwas, das ihr fast durchs Gesicht fuhr, die schreiende und wimmernde Christine dazu – das war zuviel.
„Hilfe, Hilfe!” kreischte Mademoiselle.
Ingrid war, so schnell es in ihrer Verkleidung möglich war, den Flur entlanggerannt. Zu spät merkte sie, daß sie sich in der Richtung geirrt hatte. Von vorne näherten sich Stimmen. Die Hausmutter, auch das noch! Ingrid wandte sich um und stolperte zurück.
„Hierher!” hörte sie Yella zischen. Ein hilfreicher Arm erreichte sie und zog sie zur Seite. Atemlos standen die Mädchen hinter dem Schrank und hörten, wie die Hausmutter Mademoiselles Erzählung anhörte und sie dann heftig ausschalt.
„Wie können Sie nur auf so einen dummen Streich der Mädchen hereinfallen, Mademoiselle Dupont, ich hätte Sie wirklich für vernünftiger gehalten!”
„Ich gehe rein und lenke sie ab”, flüsterte Yella. „Sobald ich sie in ein Gespräch verwickelt habe, flitzt du weg!”
Yella schob sich gelangweilt in den Waschraum, als hätte sie nichts von allem mitbekommen.
„Was ist denn hier los?” fragte sie naiv. „Warum schauen Sie mich alle so an?”
„Du hast nicht zufällig vor ein paar Minuten Gespenst gespielt, um die Kleine hier zu erschrecken?” fragte die Hausmutter streng.
„Ich? Aber nein, warum sollte ich! Was für ein Gespenst denn? Das wird sie geträumt haben.”
„Das hat sie nicht!” beharrte Mademoiselle, mit einem zornigen Blick auf die Hausmutter. „Es war ein Geist, ich habe es mit eigenen Augen gesehen!”
„Aber Mademoiselle – Ha!” schrie die Hausmutter plötzlich auf. Sie hatte gesehen, wie Ingrid draußen an der Tür vorbeischlich. „Jetzt werden wir die Übeltäterin gleich haben! Ihr Geist wird sich gleich als höchst lebendige Möwenfelser Schülerin entpuppen!” Damit rannte sie hinter Ingrid her und haschte nach dem grauen Umhang. Yella in ihrer Verzweiflung versuchte es noch einmal mit dem Trick des Lichtausschaltens. Es wurde dunkel im Flur, gerade in dem Augenblick, als die Hausmutter Ingrid das Tuch herunterzog.
Und nun schrie auch die Hausmutter. Denn was sie im fahlen Mondlicht sah, war nicht eine Schülerin im Nachthemd, sondern die völlig unerwartete Erscheinung eines Ritters in voller Rüstung.
„Licht an! Was ist das! So macht doch das Licht an, was geht hier vor?” keuchte die Hausmutter und tastete nach dem nächsten Schalter. Als sie ihn erreichte, war die Gestalt verschwunden.
„Ich denke, wir brechen die Probe für heute ab”, sagte Steffi, als Ingrid und Yella den Vorfall berichteten. „Felicitas und ich werden zur Hausmutter gehen und sie um ein Gespräch unter vier Augen bitten. Dann werden wir ihr die Zusammenhänge erklären.“
„Da werdet ihr einen ganz schönen Rüffel einstecken”, meinte Monika bedrückt.
„Macht nichts. Hauptsache, sie hält den Mund und verrät nichts über unser Stück. Und wie ich sie kenne, wird sie uns nicht im Stich lassen.”
Carola springt ein
    Die einzige, die sich bisher um die Proben nicht gekümmert hatte, war Carola. Sie half, wenn man sie darum bat, aber sonst schien sie sich für die Aufführung nicht zu interessieren. Ihr abweisendes, ruppiges Verhalten hatte sich in freundliche Aufgeschlossenheit verwandelt, aber sie hielt sich im Hintergrund und war viel allein. Da alle Mädchen in der fünften Klasse ihre feste Freundin hatten, war es ohnehin schwer für sie, sich einer von ihnen besonders anzuschließen. So verbrachte sie viele Stunden in einem der Musikzimmer und übte auf ihrer Gitarre, oder sie hockte, die Beine angezogen, auf einem Sessel im Gemeinschaftsraum und las. Mehrmals hatte sie Fräulein Pott im Krankenhaus besucht, und ihr Verhältnis zu der Vorsteherin des Nordturms wurde von Mal zu Mal herzlicher und unkomplizierter. Mit Fräulein Pott konnte sie über alles reden, was ihr bisher das Leben so schwer gemacht hatte, über die Beziehung zu ihren Eltern, die kalte unpersönliche Atmosphäre zu Hause und über ihre früheren Freunde, zu denen sie jede Verbindung verloren hatte, seit sie in Möwenfels war.
    Wieder einmal saß Carola allein im Gemeinschaftsraum, während die anderen das Stück probten. Überrascht sah sie von ihrem Buch auf, als Steffi hereinkam und die Tür ungewöhnlich heftig ins Schloß warf.
    „Nanu – hat’s Stunk gegeben?”
„Ja.” Steffi schien den Tränen nahe zu

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