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olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest

Titel: olly - 09 - Die Burg erlebt ihr groesstes Fest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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beten ihnen auch nichts mehr!” gab die andere hochnäsig zurück.
Am schlimmsten erging es Judith. Seit Tagen hatte sie kaum noch geschlafen, das Essen mußte sie sich hineinzwingen. Der Gedanke, da oben vor dem Vorhang mutterseelenallein zu stehen und zu singen, versetzte sie in Panik. Wie hatte sie sich das nur so sehr wünschen können. Alle Träume, einmal den bewunderten Schlagersängerinnen zu gleichen, hatten sich verflüchtigt, Judith begriff gar nicht mehr, daß ein solcher Gedanke jemals in ihr Raum gehabt hatte.
Je näher die Stunde der Aufführung kam, desto schlechter wurde es Judith. Ihre Stirn glühte, sie zitterte am ganzen Körper, würgende Übelkeit machte es ihr unmöglich, auch nur in die Nähe der Bühne zu gelangen.
„Wo ist Judith? In fünf Minuten fangen wir an!” rief Steffi in den Garderobenraum, in dem sich die Darstellerinnen geschminkt und kostümiert hatten und zitternd auf ihren Auftritt warteten.
„Die ist nicht da – sie hat sich noch nicht mal geschminkt und umgezogen.”
„Sie sitzt im Klo und opfert den Theatergöttern”, sagte Monika düster. „Leider scheint es nur nichts zu nützen.”
„Das darf doch nicht wahr sein!” stöhnte Steffi auf. „Wir können doch die Zuschauer nicht drei Stunden unten warten lassen, bis es Judith endlich besser wird!”
„Komm, wir sehen mal nach!” Felicitas nahm Steffi am Arm und zog sie mit sich fort.
„Judith! Schnell, wir fangen an!” tönte es zweistimmig durch den Waschraum.
Ein schluchzendes Stöhnen war die Antwort.
„Nun reiß dich doch zusammen! Du kannst uns jetzt nicht einfach im Stich lassen!” schimpfte Steffi. „Du benimmst dich wie ein Wickelkind!”
Hinter einer der Türen würgte und weinte es kläglich.
„Ich kann nicht! Ich bin krank! Bitte versteht doch – ich kann einfach nicht!”
„Eine schöne Bescherung!” schimpfte Steffi. „Wenn ich bedenke, wie du dich nach der Rolle gedrängelt hast! Du mußtest ja unbedingt den Bänkelsänger spielen! Was allein Carola für Kraft und Zeit in den Proben mit dir investiert hat! Es ist einfach nicht zu fassen! Der Zuschauerraum ist gesteckt voll, die Leute werden unruhig, und du schließt dich hier ein und heulst!”
„Komm, es hat keinen Sinn. Wir müssen anfangen”, mahnte Felicitas. „Du siehst doch, daß sie nicht will.”
„So ein Säugling! Total bescheuert!” knurrte Steffi.
„Nun komm schon! Wir müssen das Stück eben ohne Bänkelsänger spielen. Wir werden ansagen, daß Judith plötzlich krank geworden ist!” Felicitas redete wie mit Engelszungen auf Steffi ein, aber Steffi wollte noch nicht aufgeben.
„Judith! Mach jetzt sofort auf und komm raus! Benimm dich nicht wie ein Baby!” kommandierte sie. „Dir ist gar nicht schlecht, das bildest du dir nur ein!”
„Was ist denn hier los? Warum kommt Judith nicht? Wir müssen anfangen, die Leute werden unruhig.” Carola stürmte herein und sah ungeduldig von einer zur anderen. „Die ganzen Nestmöwen mit sämtlichen Lehrern sind auch da, wir mußten noch von überallher Stühle holen!”
„Du kannst die Leute gleich wieder nach Hause schicken”, wütete Steffi, die sich um den Erfolg ihrer wochenlangen Arbeit betrogen sah. „Judith spielt verrückt, sie will nicht mehr mitmachen.”
„Mir ist so schlecht! Ich bin krank!” jaulte Judith hinter der Tür.
„Sag den Leuten, der Anfang verzögert sich noch um ein paar Minuten”, flüsterte Felicitas. Carola verschwand.
„Judith! Komm jetzt sofort da raus. Hör mit diesem albernen Theater auf!” Steffis Stimme überschlug sich fast. Jetzt war sie selbst den Tränen nahe. „Ich zähle bis drei!” Steffi hämmerte wütend gegen die Tür.
„Steffi! Nun dreh du nicht auch noch durch! Das nützt doch nichts!” flehte Felicitas.
Steffi lehnte erschöpft den Kopf gegen die Tür.
„So eine Blamage”, schluchzte sie. „Wir haben uns so viel Mühe gegeben, alles gut zu machen! Es war alles so prima! Und jetzt? So ein Reinfall! Alle werden über uns lachen! Verspotten werden sie uns!”
Jetzt heulten beide um die Wette. Steffi draußen, Judith drinnen.
„Und alles wegen dieser blöden, waschlappigen Ziege!” schniefte Steffi.
„Wenn mir doch so schlecht ist!” jaulte Judith. Wie fernes Meeresrauschen erklang draußen der Beifall des Publikums. Felicitas und Steffi horchten auf. Da – war das nicht der Klang einer Gitarre?
Die beiden Freundinnen rasten so plötzlich los, daß sie in der Tür hart zusammenstießen. Gleichzeitig kamen sie an der

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